Schokoküsse

Neue Schule, neue Leute und Engel?!

Am nächsten Morgen wurde ich von meinem Wecker aus dem Schlaf gerissen, ich guckte auf die rotleuchtende Ziffernanzeige. "6:30", murmelte ich verschlafen und tapste ins Bad. Dort schlüpfte ich unter die Dusche, wusch mich und meine Haare und trocknete mich anschließend ab. Als beim Zähneputzen mein Blick auf den Spiegel fiel verzog ich mein Gesicht und stöhnte genervt. Die dunkelvioletten Ringe unter meinen Augen waren echt nicht mehr heilig. Schnell band ich meine Locken zu einem Dutt zusammen, dann rannte ich zurück in mein Zimmer. Ich warf einen sehnsüchtigen Blick auf mein Bett, schüttelte dann jedoch den Kopf, öffnete meinen Schrank und kramte ein "Master Of Puppets" Bandshirt, ein schwarzgraukariertes Buttondown und schwarze zerissene Jeans, meine Unterwäsche und meinen schwarzrotkarierten Rucksack hervor. Schnell zog ich mich an und packte meinen Rucksack mit dem Nötigsten. Der neueste Death Note Band, ein Mäppchen, ein Block, Kopfhöhrer und meinen Nintendo. Dann hüpfte ich die Treppen runter, begrüßte meine Schwester mit einem Wangenkuss, wurde jedoch mit einer heißen Tasse Tee alleine gelassen. "Dir auch einen guten Morgen!", rief ihr noch hinterher, als sie im Garten verschwand. Nachdem ich meinen schwarzen Tee ausgetrunken hatte, lief ich ihr neugierig hinterher und blieb staunend stehen. "Oh wooow, das ist ja unglaublichsuperduperatemberaubendtoll!", stieß ich hervor und mein Zwilling grinste. "Das ist mein Willkommensgeschenk für dich. Ich habs ziemlich gut hinbekommen, dass die Blumen rehtzeitig alle geblüht haben!", meinte sie mit einem gewissen Stolz in der Stimme. Vor uns blühte ein riesiges Herz aus roten Rosen und kleinen Veilchen dazwischen. Niesend umarmte ich sie und verfluchte in diesem Moment meinen Heuschnupfen. Sie nahm meine Hand, zog mich wieder in die Küche und nach einem Blick auf die Uhr, sagte sie:"Komm, wir müssen los. Dann hast du noch genug Zeit für die Anmeldung und all das!" Ich nickte, schnappte mir meine Tasche und wartete kurz auf meine Schwester. Sie kam mit Umhängetasche und Jacke wieder und fragte mich unsicher:"Geht das so?" Sie trug ein fliederfarbenes T-Shirt mit einzelnen aufgenähten Blümchen und hellgraue Jeans. Ihre violetten Haare hatte sie zu zwei Zöpfen gflochten. "Also, ich würds nich anziehen.", erwiderte ich grinsend. "Dann passts ja!", aus Vivi lächelte. Ich hielt ihr ihre Ballerinas hin und schnell schlüpfte sie hinein, während ich meine schwarzen Chucks zuband. Wir verließen gemeinsam das Haus und schlenderten die Straßen von Amoris entlang. Nach einer knappen Viertelstunde waren wir am Schultor angelangt. Mein Blick wanderte zu dem riesigen hellen Schulgebäude und kicherte. "Schnöselschule, sag ich doch." Vivi warf mir einen giftigen Blick zu, den ich jedoch gekonnt ignorierte. Kurz darauf wurden wir auch schon von Kentin und Alexy begrüßt, die händchenhaltend auf uns zuliefen. "Morgen, ihr Beiden!", zwitscherte der Blauhaarige und Kentin winkte. Kaum waren wir ins Gespräch gekommen, da wurden wir schon von einer Gruppe Mädchen umringt und eine von ihnen, ihre Haare hatten die Farbe von reifen Kürbissen, quietschte aufgeregt:"Heeey Viviii!!!" Lachend begrüßte meine Schwester sie und dann drehte sich alle um die vergangenen Ferien. Verwirrt ging ich ein paar Schritte zurück zu den Jungs und fragte:"Wer sind die?" Kentin antwortete:"Die mit den kurzen schwarzen Haaren und der Pilotenmütze ist Kim. Sie ist cool und hat Stiiil. Daneben ist unsere Reporterin Peggy. Pass auf, was du in ihrer Gegenwart sagst, sie steht auf Klatsch und Tratsch. Das Mauerblümchen ist Melody, unsere Klassensprecherin. Sie hängt immer mit Nathaniel in der Schülervertretung rum. Ich will gar nicht wissen, was die da alles machen." Kichernd fuhr Alexy fort:"Der Rotschopf ist Iris, wenn du mich fragst, hat sie was genommen, so viel gute Laune am Stück ist nämlch echt nicht normal. Carla, unser Sahnebonbon... Was soll ich sagen, ich weiß wirklich nicht, was in ihrem Kopf vor sich geht. Auf der einen Seite ist sie total lieb und nett und alles und dann, wenn man einen Moment nicht aufpasst, rennt sie zu Amber, mit der wirst du noch Spaß haben, und berichtet ihr alles, was wir ihr erzählt haben. Ich hoff einfach, es wird sich irgendwann ändern. Und der wunderbare, strahlende Engel, der grade auf uns zukommt, ist Rosalia..." Bei Alexys letzten Worten lächelte die eben genannte und verpasste ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. Ich betrachtete Rosalia neugierig. Sie hatte lange, weiße wunderschöne Haare und trug eine Schuluniform, die ganz bestimmt nicht vorgeschrieben war. "Hallo Jungs. Wer bist du denn?"' fragte sie mich und lächelte sanft. "Ich bin Cassie Novak. Violas Zwillingsschwester", erklärte ich mit einem Seufzen, denn natürlich lag jetzt alle Aufmerksamkeit bei mir.