6. Love Is Hard

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~and it kicks so hard it breaks your bones, cuts so deep it hits your soul, tears your skin and makes your blood flow, it's better that you know that love is hard~ (James Morrison)


Als Cacey zum Gemeinschaftsraum zurückging, war sie verwirrter denn je. Malfoy hatte Pansy offensichtlich eine Abfuhr verpasst, und bei ihr musste das eine ziemliche Wahrnehmungsstörung hervorgerufen haben, wenn man bedachte, dass sie schon glaubte, es würde etwas zwischen ihrem Schatz und Cacey laufen! Sie schien ihn ja wirklich zu vergöttern; jeder normalsterbliche wusste, dass Cacey lieber sterben würde, als etwas mit Draco Malfoy anzufangen. Sie würde nie verstehen können, was man an ihm finden konnte. Sie persönlich würde es nämlich nicht besonders genießen, behandelt zu werden wie ein lästiges Insekt.

Doch generell hatte sie mit grotesken Dingen wie der Liebe abgeschlossen.

Sie hatte in den letzten beiden Jahren eine Beziehung mit Terry Boot aus Ravenclaw gehabt, die Ende letzten Jahres zerbrochen war, als Cacey erfuhr, dass Terry sie mit Mandy Brocklehurst betrog. Er hatte nicht einmal den Mumm gehabt, es ihr persönlich zu beichten. Cacey hatte es von Padma erfahren, die die beiden beim Knutschen erwischt hatte und es ihr sofort erzählt, wofür Cacey ihr immer noch dankbar war, auch wenn es furchtbar wehgetan hatte. Es war das erste und einzige Mal gewesen, dass Cacey unter Liebeskummer gelitten hatte, und auf das Erlebnis konnte sie ein zweites Mal wirklich verzichten. Sie hatte Terry wirklich geliebt. Drei Tage lang hatte sie sich in jeder freien Stunde im Schlafsaal verkrochen, hatte geweint, das Leben verflucht und Dinge um sich geworfen; Ginny war die ganze Zeit bei ihr gewesen und hatte sie getröstet, auch wenn sie selbst gerade unter der Trennung von Michael Corner, auch aus Ravenclaw, litt. Seitdem hatte Cacey nur ein einziges Mal mit Terry gesprochen: das eine Mal hatte sie ihn zusammengeschrien, ihm Beleidigungen an den Kopf geworfen, heftiger und wütender als alles, was sie je zu Malfoy gesagt hatte. Leider war Terry nicht der einzige gewesen, der ihre schreckliche Laune zu spüren bekommen hatte. Sie hasste sich immer noch dafür, dass sie jeden unschuldigen Mitschüler angegiftet, der er ihr zu nahe kam, selbst Neville. Die meisten hatten ziemlich verunsichert, verletzt oder beleidigt reagiert (irgendwann auch einfach nur noch genervt), nur Harry war zu dieser Zeit ebenso reizbar gewesen, und so hatte sie sich einmal ziemlich mit ihm in die Haare gekriegt. Etwa eine halbe Stunde hatten sie sich damals angeschrien, sich gegenseitig verflucht, sich bedroht, bis ihnen irgendwann die Puste ausgegangen war und sie gleichzeitig erschöpft auf das Sofa gesunken waren. Danach konnten sie nur über sich lachen und quatschten eine Ewigkeit darüber, die schwer das Leben doch war und wie sehr sie alles hassten. Seit diesem einen Streit schätzten sich die beiden sehr, weil sie sich irgendwie verbunden fühlten und wussten, dass sie gut miteinander reden konnten.

Außerdem war Harry ein fantastischer Lehrer. Kaum irgendein anderer Lehrer in Hogwarts hatte ihr je so viel beigebracht wie Harry es getan hatte. Sie beherrschte nach einer Weile nahezu jeden Zauber, den er ihnen in den DA-Treffen vorgeführt hatte. Dank ihm beherrschte sie sogar den schwierigsten aller Zauber: einen gestaltlichen Patronus. Sie war selten so stolz gewesen wie in dem Moment, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte: den wunderschönen silbrigen Delfin, der um sie herumtanzte, der Kunststücke machte, der sie beschützen sollte.

Die erste, die Cacey hörte, als sie durch das Porträtloch kletterte, war Hermine, die lautstark mit Ron stritt.

»...kann nichts dafür, im Ernst Ronald, das war doch nicht meine Idee!«

  »Ich weiß, Hermine, aber du müsstest ja nicht mitgehen bei dem Quatsch!«

  »Er ist ein Lehrer, ich will nur–«

»–dich einschleimen?«

  »–höflich sein!«

Cacey näherte sich den beiden belustigt. Sie war sich relativ sicher, dass auch Ron auf Hermine stand: sie hatte einfach Intuition dafür, sie merkte so etwas. Bei Hermine hatte sie schon einmal Recht gehabt, und Ron war ziemlich offensichtlich, wie eigentlich immer; Jedesmal, wenn Hermine in seiner Gegenwart von Viktor Krum sprach, mit dem sie im vierten Jahr etwas gehabt hatte, reagierte er ziemlich garstig und auch Ginny hatte schon öfters so etwas erwähnt. Cacey gönnte es den Beiden. Sie hoffte wirklich, dass die beiden noch zueinander finden würden, auch wenn das sicher noch eine Weile dauern würde.

Was Dein Herz Dir Sagt (Draco Malfoy/OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt