14. Can't Stand It

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~everything you do is super-duper cute and I can't stand it~ (NeverShoutNever)


Seit dem, irgendwie ziemlich aufschlussreichen Gespräch mit Neville setzte Cacey alles daran, herauszufinden, ob ihre Befürchtung stimmte. Sie schaute ihn sich genau an, wenn sie ihn sah, und horchte auf ihr Bauchgefühl, doch so recht kam sie zu keinem Ergebnis. War es denn so schwer, herauszufinden, ob man sich in jemanden verliebt hat? Sie war doch schon verliebt gewesen, und damals bei Terry war es ganz einfach gewesen; sie hatten sich bei der DA kennengelernt und waren sofort auf einer Wellenlänge gewesen. Es hatte nur drei Wochen gedauert, bis sie sich zum ersten Mal geküsst hatten. Es war ganz klar gewesen für beide – zumindest am Anfang.

Und genau das war vermutlich das Problem. Die Sache mit Malfoy war, was auch immer es war, ganz und gar nicht klar und erst recht nicht einfach.


Am Samstag sprach Harry sie auf ihn an.

»Sag mal, triffst du dich noch mit Malfoy?«, fragte er sie und augenblicklich wirbelten Cacey Gedanken wie Was weiß er?, Bin ich so offensichtlich? und Oh Gott, ich bin so gut wie tot! durch den Kopf, doch Harry fuhr gelassen fort: »Weil, er verhält sich noch seltsamer in letzter Zeit und du bist die beste Informationsquelle. Hast du etwas herausgefunden? Ist dir was aufgefallen?«

Cacey schluckte. Durch die ganze Geschichte mit dem Kuss hatte sie vollkommen ihre und Harrys Todesser-Theorie vergessen; der Kuss war passiert, direkt nachdem sie Harry versprochen hatte, ihn im Auge zu behalten.

»Ich – äh ... auf mich wirkt er im Moment eigentlich ziemlich untodesserhaft.«

Sie hätte dies selbst liebend gerne als Notlüge abgestempelt, doch in Anbetracht dessen, dass sie früher, schon allein um ihm zu schaden versichert hätte, er sei ein Todesser, war das nicht richtig.

Aus irgendeinem Grund wollte sie ihm nichts Böses. Könnte daran liegen, dass du ihn geküsst hast und etwas für ihn empfindest!

Konnte es denn tatsächlich stimmen, dass sie in ihn ... verliebt war?

Harry wirkte erstaunt. »Wie kommst du zu der Ansicht?«

Cacey zuckte unschuldig die Achseln. »Weiß nicht, er ist so ... wie immer? Und außerdem, Harry, er ist sechzehn! Vielleicht haben die anderen ja Recht. Was würde Du-weißt-schon-wer mit ihm wollen? Er ist ein totaler Versager!«

Letzteres unterstützte Cacey nicht wirklich, doch sie musste ja überzeugend sein. Das gelang ihr wohl so oder so nicht, denn Harry starrte sie an wie ein Auto. »Was ist denn bitte mit dir los?«, sagte er ungläubig. »Was hat der Idiot getan, dass du ihn plötzlich verteidigt?« Er hatte die Augenbrauen hochgezogen und schaute sie misstrauisch an.

»Ich –« Plötzlich war ihre Kehle trocken. Sie wollte es wieder gut machen, wollte sagen, dass es nur so ein Gedanke war und Malfoy bestimmt doch ein Todesser, doch sie konnte nicht. Aus unerfindlichen Gründen wollte sie, dass Harry Draco in Ruhe ließ. Sie hatte nicht einmal gelogen; er hatte sich ihr gegenüber wirklich wenig todesserhaft verhalten. Er erkundigte sich ständig nach ihrem Befinden, hatte sie im Krankenflügel besucht und »Schlammblut« hatte er sie schon lange nicht mehr genannt. Nein, er war nicht mal richtig slytherinhaft, geschweige denn benahm er sich wie ein Todesser. Er war tatsächlich ausgesprochen freundlich zu ihr ... Was, wenn er auch ... vielleicht ... so wie bei ihr–

»Also?«

Cacey schreckte aus ihren Gedanken. Sie hatte ganz vergessen, dass Harry Immer noch da war.

»Er hat g–gar nichts gemacht«, stammelte sie, »er ist nur, na ja, nicht so, wie man sich einen Todesser vorstellt, weißt du. Ich meine, ich bin muggelstämmig, als Todesser müsste er mir das Leben absolut zur Hölle machen. Aber das tut er nicht mehr als sonst auch. Er ist eigentlich ganz –« Höflich? Besorgt? Süß? »– normal.«

Was Dein Herz Dir Sagt (Draco Malfoy/OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt