3. Roar

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~You're gonna hear me roar, louder, louder than a lion, 'cause I am a champion and you're gonna hear me roar~ (Katy Perry)


»Sieh's doch mal positiv«, sagte Neville, doch als er Caceys Blick sah, fügte er hinzu: »Okay, du hast Recht, es ist 'ne Katastrophe.«

Cacey konnte es immer noch nicht fassen: Sie und Malfoy, in einer Gruppe, zusammen, sollten einen Zaubertrank herstellen? Sie seufzte laut auf, zum etwa hundertfünfzigsten Mal an diesem Tag.

»Aber etwas positives gibt es«, sagte Neville plötzlich. »Du kannst besser herausfinden, was wirklich mit ihm los ist, und was dran ist an dieser Idee.«

Neville war der einzige, der Cacey glaubte und sie unterstützte mit ihrer Theorie, Draco Malfoy könnte ein Todesser sein. Ausgenommen Harry, natürlich. Er glaubte auch daran, nur leider bekam sie ihn in letzter Zeit wenig Gelegenheit, mit ihm zu sprechen, denn entweder er war im Schlafsaal der Jungen, steckte über irgendwelchen Plänen oder war beim Extraunterricht bei Dumbledore höchst persönlich, den er seit Anfang dieses Jahres hatte.

Und so war Neville der einzige Mensch, mit dem sie über ihre Vermutungen sprach: Ginny war der Meinung, Voldemort nähme mit Sicherheit keinen sechzehnjährigen Trottel wie Malfoy auf und auf Hermine und Ron waren der Meinung. Aber Neville hatte Recht; sie würde Malfoy einfach genau beobachten und versuchen, durch sein Verhalten wertvolle Informationen zu bekommen.

Gerade saß sie mit Neville im Gemeinschaftsraum über ihren Verteidigung Gegen Die Dunklen Künste-Hausaufgaben, konnten sich jedoch nicht wirklich konzentrieren. Immer wieder kamen sie auf das Thema Malfoy, mit dem sich Cacey am kommenden Mittwoch notgedrungen traf.

»Seid ihr schon fertig mit dem Aufsatz für Snape?«

Cacey zuckte zusammen. Sie hatte nicht mal bemerkt, dass Ron hinter ihr stand. Er blickte flehend auf sie hinab. »Hermine lässt mich nicht abschreiben. Und ich raff es einfach nicht.«

Cacey sah ihn belustigt an. »Hast du eigentlich jemals vor, deine Hausaufgaben selbst zu machen?«

Ron zog ein langes Gesicht. »Och, komm schon, Cacey!«

In dem Moment schlüpfte Ginny durch's Porträtloch. Als sie Ron betteln sah, verdrehte sie die Augen. »Was ist, Ron, bettelst du mal wieder abschreiben zu dürfen? – Gib sie ihm bloß nicht, Nev!«, fügte sie warnend hinzu, als Neville dabei war, seine Pergamentrolle über den Tisch zu schieben. Hastig zog er sie zurück. Ron funkelte seine Schwester böse an, doch sie ignorierte ihn und wandte sich stattdessen an Cacey: »Ich hab schon gehört«, sagte sie mitfühlend. »Ich wollte es nicht glauben, als Hermine es mir gerade erzählt hat!«

»Das ist so unfair«, sagte Cacey. »Warum ausgerechnet Malfoy? Da hätte ich mich noch lieber mit Pansy Parkinson zusammengetan!«

Ron schüttelte den Kopf. »Ich hab Nott, der ist auch ein Slytherin!«

»Ja, aber es ist Malfoy, Ron, Malfoy! Der ist der schlimmste von allen! Und ich glaube, er ist ein Todess–«

»Fängst du nun wieder damit an?«, unterbrach sie Ginny genervt. »Ich kann es nur wiederholen: was würde Voldemort mit einem Idioten wie Malfoy wollen? Er ist sechzehn, Cace!«

»Ja und? Sein Vater ist auch einer. Vielleicht muss einfach jemand Lucius Malfoy ersetzen, jetzt wo er in Askaban ist. Und da kommt eben nur Draco in Frage!«

»Hör mal, Cacey«, sagte Ron, »Das ist echt Blödsinn. Ich hab noch nie gehört, dass Du-weißt-schon-wer einen sechzehnjährigen aufgenommen hat! Malfoy ist einfach nur genauso fies wie immer!«

Was Dein Herz Dir Sagt (Draco Malfoy/OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt