Kapitel 1

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Liebe
Liebe ist eine Schwäche, die man sich nicht leisten kann und darf. Zu sehen, wie die Menschheit durch die Liebe zugrunde geht, ist eins der Gründe, die davon abhalten sollten jemals zu glauben, dass ein in jemand entstehender Hormoncocktail die wahre Liebe ist. Willkommen in der Realität. Doch auch Realisten bedrückt die Einsamkeit, denn egal wie unrealistisch die wahre Liebe auch sein mag, der Mensch ist nicht dazu geschaffen worden, allein zu sein. Bei Adam und Eva war es so, bei Romeo und Julia und heute ist es nicht anders. Die Liebe ist ein bitterer Kampf, der Schmerz bereiten kann.

Ich habe diesen Kampf der Liebe schon in Kindesalter abgeschworen.

"Sophie, könntest du jetzt endlich die Türe öffnen? " genervt stämmte ich mich von einem Bein zu dem anderem. Seit geschlagenen Minuten klopfe ich durch gehend an die Badezimmer Tür. Da wir nur ein Badezimmer besitzen, muss sich unsere drei köpfige Familie eines teilen.
Nach weiteren unzähligen Minuten, öffnete sich die Tür. Genervt ziehe ich Juls raus und verschliesse schnaubend  die Tür.

Meine Schwester Juls und ich wohnen gemeinsam mit unserer Mutter in einer kleinen Wohnung. Da meine Mutter als Putzfrau nicht viel verdiente, wohnen wir in einem ärmer Teil der Stadt. Früh wurden wir von unserem Vater verlassen.

"Sophie kommst du mal bitte in die Küche" ruft meine Mutter, sodass ich aus meinem Tagtraum erwache. Seufzend erhebe ich mich von meinem Bett, um zu meiner Mutter zu gelangen.

Schnell war ich in der Küche und setzte mich auf die Arbeitsplatte. "Ja Mum, was brauchst du?" frage ich meine Mutter, während ich mir einen Keks nehme.
"Du weisst ja, dass ich eine neue Arbeitsstelle gefunden habe." fängt sie an. Verwirrt warte ich darauf, dass meine Mutter weiter spricht."Die neue Familie, bei der ich putzen werde, sucht noch jemanden, der über die Ferien auf ihren Sohn aufpasst. " "Und was hat das alles mit mir zu tun?" Meine Schulter langen Haare binde ich zu einem Zopf. Kurz zögert meine Mutter und sagt dann, "wie findest du die Idee, wenn du das machen würdest? Du kannst gut mit Kindern umgehen und das Geld könnte dir auch gut tun." Recht hatte sie. Ich werde Geld bekommen, um weiterhin für ein Auto zu sparen. Das ist die perfekt Ferienbeschäftigung. Lächelnd sage ich zu und verschwinde wieder in meinem Zimmer.

Geschockt weiten sich meine dunkel blauen Augen. Das gemeinsame Zimmer von Juls und mir ist verwüstet wurden. Auf dem Boden verteilt liegen Kleidungsstücke und Schuhe. Zwischen den ganzen Anziehsachen liegt Juls. Verzweifelt rauft sich diese ihre dunkel braunen Haare. "Was hast du angestellt?" Schmunzelnd betrete ich das Schlachtfeld. "Ich weiss nicht,  was ich anziehen soll" meckerte die auf dem Boden liegende. "Wohin gehst du den?" "Zu einem Date." Lächelnd mustere ich meine  jüngere Schwester.

"So und fertig wären wir!"

Zufrieden lassen wir uns beide auf ihre Betten fallen. Zufrieden mustere ich meine Schwester. "Das habe ich mal wieder gut hin bekommen" lobe ich mich selber. Sie trägt einen schwaren Skater Rock, ein weißes lockeres Shirt das sie in den Rock gesteckt hat und dazu schwarze Schuhe. Geschminkt habe ich sie nur mit Maskara und rosa Lippenstift. Ihre Schulter langen, dunkel braunen Haare habe ich gelockt und offen gelassen. Sie lächelt zufrieden und zieht mich in eine Umarmung. Unser Schwestern Moment wurde durch das klingeln eines Handys gestört. " Er steht vor der Tür!" sagt sie lächelnd.
Nachdem ich ihr viel spass gewünscht habe und ihr versichert habe, dass sie gut aussieht ist sie gegangen.

"Ich gehe einkaufen. Brauchst du was?" fragt mich meine Mutter. "Schokolade, Cookie Eis und Kekse bitte" antworte ich ihr und setzte einen Hundeblick auf. "Wenn das" sie zeigt auf mein Gesicht "deine Art ist jemanden zu überreden, tu es bitte nicht" sagt sie schließlich lachend.

Jetzt sitze ich alle in der Wohnung, vor dem Fernsehen und zapfe durch die Sender. Leider läuft heut zu tage nichts anständiges um diese Uhrzeit, desswegen entscheide ich mich einfach raus zu gehen.

Fertig angezogen packe ich schnell alles ein, was ich brauche. Also mein Handy,meine Kopfhörer, den Schlüssel und mein Notizheft das ich überall mit hinnehme.

Mit summend zu dem Lied, was ich gerade höre, laufe ich in den Park. Hier bin ich immer, wenn ich nichts zu tun habe. Mich fasziniert die Natur und die Stille hier.

An der Bank angekommen schalte ich meine Musik aus und öffne mein Notizbuch. Meist schreibe ich dort Sachen rein, die ich am Tag getan habe, was in der Welt passiert ist und was ich noch so geplant habe.

"Jul ist endlich auf einem Date mit diesem Jungen den sie total süß findet" liest jemand aus meiner Notizbuch vor und ich schlage es sofort zu. Grinsend drehe ich mich um und gucke nach oben, um der Person ins Gesicht zu gucken. "Hey Soph" gibt die Person grinsend von sich. "Hey Shane. Wie kommt es, dass du ihm Park bist?" frage ich ihn nun verwirrt. Er kommt normaler weisse nie hier hin. "Darf man mal nicht seine Beste Freundin besuchen?" kommt eine Gegenfrage. "Shane. Wir wissen beide, dass du nicht mein bester Freund bist aber mein Bruder und zweitens, was ist los? " frage ich ihn erneut. Er setzt sich neben mich und pustet die Luft raus. " Also erstens bin ich trozdem dein bester Freund, obwohl ich dein Bruder bin und zweitens Emy hat mich rausgeworfen. Sie meint sie braucht Zeit für sich. Ich verstehe nicht was ihr Problem ist."

Shane ist mein großer Bruder. Mittlerweile ist er 25 und wohnt zusammen mit seiner Freundin in einem Apartment.

Amüsiert frage ich ihn, was er schon wieder angestellt hätte. Da er so nuschelte konnte ich nur einzelne Wörter verstehen, wie Geschirr und Kind. Einen Moment. Kind? "Okay jetzt nochmal langsam" sage ich ganz langsam und lege beruhigend meine Hand auf seine Schulter. "Man. Emy ist Schwanger. Aber da wir ja vor drei Wochen erst wieder seit zusammen sind, nach der ein monatigen Beziehungspause habe ich sie gefragt, ob ich auch der Vater bin. Sie hat mich wiederrum mit unseren Tellern beworfen und mich dann raus geschmissen. Ich bin hier her gekommen um nach zu denken und habe nicht mit dir gerechnet."
"Sie hat dich mit Tellern beworfen?" bringe ich noch raus, bevor ich mich vor lachen nicht mehr halten kann. "Ja" gab er beleidigt von sich und ich musste noch mehr lachen. "Beruhig dich wieder. Das ist nicht lustig" sagt er, nachdem ich immernoch lache. "Wenn du es nicht gewesen wärst, der beworfen wurde, hättest du auch gelacht" werfe ich ihm vor. Das ist aber immer so. Alles ist lustig, solange man nicht das Opfer ist.

Nach einem langen Gespräch mit meinem Bruder ist er wieder zurück nach Hause gefahren. Nach 20 Minuten bin ich dann auch gegangen.

Vor unserem Mehrfamilienhaus stand ein teures neues Auto. Stirnrunzelnd gehe ich die Treppen hoch und schließe oben angekommen die Tür auf. Zuerst laufe ich in mein Zimmer, um meine Sachen ab zu legen. Danach gehe ich singend ins Wohnzimmer. Mitten im Satz hör ich auf zu singen und starre die Person, die da auf der Couch sitzt an. "Hallo Schatz. Schön dich zu sehen." Meine Laune ändert sich schlagartig von überrascht zu wütend. "Nenn mich nicht so" sage ich verachtend. "Was ist los Sophie? Begrüßt man seinen Vater nicht anders?" fragt er mich lächelnd und breitet seine Arme aus. "Du bist mal mein Vater gewesen. Ich will dich nie wieder sehen. Und wie bist du überhaupt in die Wo-. Das ist jetzt egal. Raus!" schreie ich ihn an und bin den Tränen nahe. Er kommt auf mich zu und will mich umarmen. "Fass mich nicht an" zische ich ihn an und laufe auf mein Zimmer. Nachdem ich gehört habe, wie die Wohungstür geschlossen worde, fange ich bitterlich an zu weinen.

Tz du kannst mich mal "Vater"

La PromesseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt