Schadenfreude
Schadenfreude ist die Haltung, über das Missgeschick eines anderen Freude zu empfinden."Gott Jul! Halt endlich die Klappe" rufe ich aufgebracht und halte meine Ohren mit meinem Kissen zu. Wie ich gesagt hatte, hat Jul jetzt nach unzähligen Wochen Liebeskummer. Sie glaubt, dass er sie betrügt. Jesus Christus. Da bekommt man ja Kopfschmerzen. "Und dann hat er sie auch noch begrüßt" heult sie weiter. Zwischen durch gebe ich ein mhm, ahhh oder ein okay verstehe ich von mir.
"Du hast recht gehabt" nuschelt sie aufeinmal. "Bitte was?" frage ich nach, da ich sie akustisch nicht verstanden hatte. "Du hast recht gehabt!" sagst sie nun lauter. "Womit? Okay ich habe immer recht aber..., du weisst was ich meine!" lache ich selbstsicher und streife mein Shirt glatt. "Jungs sind Arschlöcher?" nuschelt sie erneuert. "Bitte sprich mal deutlicher" sage ich nun genervt. "Jungs sind Arschlöcher" schreit sie mich an. "Bitte wa-" schnell unterbricht sie mich "wenn du mich noch einmal fragst, was ich gesagt habe, bringe ich dich eigenhändig um!" droht sie mir. "Jungs sind also Arschlöcher hm?" frage ich sie leicht nickend an. Stumm nickt sie. Plötzlich springe ich auf, fange an zu tanzen und singe "ich hatte recht und du nicht."
"Tyler" ich nicke ihm zu und er mir ebenfalls "Sophie." Wir beide setzten uns an einen Tisch, im Kaffee Little Secret. Unser Stammkaffee. "Also. Wir haben uns heute hier versammelt, um über meine Schwester zu reden. Was du hier sagst kann und wird gegen dich verwendet werden. Du musst schwören die Wahrheit zu sagen" beginne ich die Rede und packe die Bibel aus. "Alter?! Du weisst schon, dass wir hier nicht vor Gericht sind? Und genau so muss ich nichts schwören! Und wieso um alles in der Welt hast du eine Bibel dabei?" fragt er verwirrt. "Es geht um meine Schwester, also ja, musst du schwören! Und die Bibel habe ich heute besorgt" sage ich Schulter zuckend. Ergeben atmet er aus und legt seine linke Hand auf die Bibel und die Rechte auf sein Herz. "Ich Tyler Visser schwöre, dass ich die Wahrheit sagen werde und nur die wirkliche Wahrheit" sage ich. "Ist der Satz überhaupt richtig?" fragt er mich. "Schwöre es doch einfach" seufzend nehme ich den Salzstreuer, um mit diesem zu spielen. "Ich Tyler Visser schwöre, dass ich die Wahrheit sagen werde und nur die wirkliche Wahrheit?!" äfft mir Tyler nach. "Na dann! Rann an den Speck!"
"Also wie ich jetzt richtig verstanden habe, du magst Jul sehr, du könntest dir niemals vorstellen sie zu betrügen,dieses Mädchen ist deine Cousine und Jul weiss es nicht?" frage ich nochmal nach. Stumm nickt er. "Und wieso um alles in der Welt sagst du Jul nicht einfacher, dass das Mädchen deine Cousine ist?" schreie ich ihn an und er guckt sich panisch um. "Psch Sophie. Die Leute gucken schon"flüstert er und drückt mich wieder auf den Stuhl, da ich mich erhebt habe. "Du bist so anstrengend" flüster ich und massiere meine Schläfen. "Wenn ich anstrengend bin, was bist du dann?" fragt er mich lächelnd.
"Jul ich bin zurück" schreie ich durch die Wohnung und werfe achtlos meine Tasche in die Ecke. Da ich keine Antwort bekomme mache ich mich auf die Suche nach Jul. Meine Mutter muss ich erst gar nicht suchen, da sie arbeiten ist. "Jul" rufe ich wieder und laufe von Raum zu Raum. Als letztes bleibe ich vor der Badezimmertür stehen, die verschlossen ist. Leise klopfe ich "Jul?" frage ich nochmal und kann nur ein schniefen hören. "Jul mach bitte die Tür auf" weiter klopfe ich an der Tür bekomme aber keine Antwort. Zum Glück habe ich in meinem Zimmer den zweit Schlüssel, da meine Mutter meist die Tür nicht aufgekommt. Schnell laufe ich in mein Zimmer, hole den Schlüssel und laufe wieder zurück zum Badezimmer. Langsam öffne ich die Tür und schaue rein. "Gott Jul" flüster ich und halte meine Hand vor meinen Mund. "Sie haben gesagt ich sei nur nervig und niemand braucht mich, desswegen betrügt mich Tyler. Ich bin nervig und keine braucht mich" weint sie. Die ganze Badewanne ist mit Blut verschmiert, so wie Juls Arm. "Wer hat das gesagt?" frage ich sie sanft, den Tränen nah. "Meine Freunde" weint sie kläglich. Ohne auf ihre Antwort einzugehen laufe ich auf sie zu und schaue mir an, was sie gemacht hat. Auf dem Boden liegt eine, in Blut getränkte Rasierklinge. "Jul ich brauche dich" sage ich zu ihr und umfasse ihr Gesicht mit meinen kalten Händen. "Ich werde dich immer brauchen." Stirn an Stirn sitzen wir da. Aufeinmal schließt sie ihre Augen und kippt langsam zur Seite. "Jul wach auf" leicht schlage ich ihre Wange. Panisch fange ich an zu weinen. Keine Reaktion. "Sie hat zu viel Blut verloren" flüster ich und taste mit meiner Hand nach meinem Handy. " Hercules Hospital wie kann ich ihnen weiter helfen?" ertönt eine Stimme. "Meine Schwester. Sie hat ihr Bewusstsein verloren. Ihr ganzer Arm ist offen und bitte beeilen sie sich" heule ich in den Hörer. "Okay. Bitte beruhigen sie sich erstmal und versuchen sie die Blutung zu stoppen. Wie lautet ihre Adresse?" sagt sie immer noch sanft in den Hörer. Schnell habe ich unsere Adresse weiter geben und versuche jetzt Juls Blutung zu stoppen. Wieso macht sie nur so etwas? Sonst nimmt doch auch nie etwas ernst und kann sich verteidigen. Wie kann sie sich das an tun. Egal wie egoistisch sich das jetzt anhört, aber ich brauche sie. Meine kleine Schwester.
Ich hoffe ihr gehts bald besser.
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La Promesse
Любовные романыWas ist eigentlich liebe? Und wie bringt man jemanden den anderen zu vertrauen? Die junge Sophie Ratcliff wurde schon einst von einem geliebten Menschen hintergangen. Menschen, die ihr Vertrauen verdienen wollen, müssen sich es erkämpfen. Wie Sam W...