Kapitel 17

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Kid zog mich durch die Massen hin zu einem sehr einladend aussehendem Restaurant. Schnell fiel mir auf, dass es auf vegetarische Gerichte spezialisiert war. „War das Absicht?" Fragte ich den Rothaarigen etwas überrascht. Er nickte ein Mal grinsend und hielt mir dann die Tür auf, so dass ich eintreten konnte. „Dir ist das aufgefallen?" Fragte ich über meine Schulter zu ihm blickend, während ich auf einen freien Zweiertisch zusteuerte. Er sah mich etwas überrascht, aber auch schockiert an. „Also wenn mir nach einem Jahr, dass du nun bei uns bist, wo du bei jeder Mahlzeit neben mir saßt, nicht aufgefallen wäre, dass du nicht ein Mal Fleisch gegessen hast, dann wäre ich geistig schon ziemlich beschränkt." Lächelnd ließ ich mich auf den Stuhl fallen, den Kid mir gentlemanlike unter dem Tisch hervorgezogen hat.

Ich fand es wirklich schön wie aufmerksam er war. Ich hatte niemandem außer Jay von meiner vegetarischen Ernährungsweise erzählt, da ich keinen so großen Wind darum machen wollte, jedoch war es sicherlich nicht schlecht, wenigstens dem Koch Bescheid zu geben.

„Wo wir gerade bei dem Thema sind, wieso isst du kein Fleisch?" Ich hasste diese Frage. Deshalb wollte ich es auch niemandem sagen. Es nervte mich unglaublich das zu beantworten, obwohl ich selbst nicht wirklich wusste warum. Ich zählte Kid einige Gründe auf und er nickte nur, schien aber über das alles nachzudenken. Bis die Kellnerin ihn aus den Gedanken riss, herrschte eine Stille zwischen uns. Keine peinliche, es war sogar sehr angenehm. Ich genoss es schon fast dem Rothaarigen dabei zuzusehen, wie er sich Gedanken darüber machte und währenddessen ins Nichts starrte.

Bis unser Essen kam unterhielten wir uns über die letzten Wochen. Kid entschuldigte sich mehrmals für sein Verhalten, erklärte mir aber nochmal, dass er mir nur meiner Sicherheit halber nicht erlaubt hat, das Schiff zu verlassen. Irgendwie war das ja süß, aber dennoch wäre ich lieber an Land gewesen, als mich an Board nur zulangweilen.

Mit großen Augen betrachtete ich das Essen vor mir und auch Kid staunte nicht schlecht. „Wow! Kannst du Jay mal dazu bringen hier eine Ausbildung zu machen?" So wie ich den Satz von mir gab, klang das schon fast wie ein Stöhnen, weshalb mir Kid einen merkwürdigen Blick zuwarf, bevor er darüber schmunzelte. Das Essen schmeckte wirklich unglaublich gut. „Jay ist nun mal Koch einer Piratenbande, keines fünf Sterne Restaurants." Ich nickte und gab meinem Kapitän recht. Für kurze Zeit war es still und wir genossen nur das Essen, bis Kid wieder anfing zu sprechen. „Was ist deine Lieblingsfarbe?" Ich sah ihn schräg an. „Wieso willst du das wissen?" „Nur so. Ich weiß recht wenig über dich, nur von deiner Vergangenheit." „Ich weiß gar nichts über dich." Gab ich zurück und er grinste wieder. „Schwarz. Schwarz und Rot sind meine Lieblingsfarben."Meinte er und sah mich so an, als sollte ich ihm jetzt meine nennen. „Du sagst auch, dass Schwarz eine Farbe ist? Dankeschön! Schwarz und dunkles Violett übrigens." Wir schienen uns beide darüber zu freuen, dass der jeweils Andere Schwarz als eine Farbe anerkannte, obwohl wir beide wussten, dass Schwarz keine Farbe ist. „Lieblingstier?" „Unmöglich zu entscheiden, aber Schlangen finde ich ziemlich faszinierend." Ich machte ihm mit einem Blick verständlich, dass er auch ein Tier nennen soll. „Bären." Das passte zu ihm. Fand ich jedenfalls. Er war auch groß und nun ja, ich konnte mir vorstellen, mit ihm gut kuscheln zu können und Bären sind kuschelig. „Welche Jahreszeit magst du am liebsten und welche nicht?" „Ich mag alle. Jede Jahreszeit hat was schönes an sich, aber alle haben auch so ihre Nachteile." „Ich mag nur Herbst nicht." Ich nickte wieder nur. „Wann hast du eigentlich Geburtstag?" Kurz musste ich überlegen, welcher Tag denn heute war. „In drei Tagen." Der Rothaarige mir gegenüber riss dieAugen weit auf. „Was? Warte, wir haben deinen Geburtstag letztes Jahr gar nicht gefeiert. Warum hast du nichts gesagt?" „Keine Ahnung, ich war erst seit ein paar Tagen bei euch und mag das einfach nicht so, wenn einen dann alle beglückwünschen." Ich zuckte nur mit den Schultern und als ich von meinem Teller auf sah, blickte ich in das verschwörerisch grinsende Gesicht von meinem Kapitän. „Oh nein, bitte nicht!" „Oh, doch. Dieses Jahr feiern wir!" Ich verdrehte die Augen und sah ihn dann aber doch grinsend, wenn auch etwas verzweifelt an.

One Piece Kid FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt