Kapitel 30

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"Der Stohhut scheint der Weltregierung mal wieder mächtig Ärger zu machen." Teilte mir Kid mit, als seine Augen über die Zeitung huschten. "Der lustige Mann mit dem Strohhut, der immer grinst?" Fragte Amaya und zog mit Hilfe ihrer Finger ihre Mundwinkel so weit nach oben, dass es weniger wie ein Grinsen, sondern mehr wie eine verstörende Grimasse aussah. Häufig wenn Kid die Zeitung las, sah sie die Bilder und über kaum jemanden wurde so oft berichtet, wie über ihn. Tatsächlich grinste der Kerl auf jedem der Bilder. Wie kann man nur so viel Lebensfreude in sich tragen?

"Ja, genau der. Und jetzt iss auf." Antwortete ich der Kleinen, die mal wieder versuchte von dem Brokoli abzulenken. "Aber das schmeckt nicht und ist grün!" "Ich dachte du willst so groß und stark wie Papa werden? Dann musst du auch Brokoli essen. Papa macht das auch." Ich sah meine Tochter abwartend an, bis sie den Brokoli letztendlich mit der Gabel aufspießte und aß. Sie verzog noch das Gesicht angewidert, aber schluckte schließlich. Souta hatte ohne groß zu meckern aufgegessen und saß schon längst wieder auf dem Schoß seines Vaters, um mit in die Zeitung blicken zu können.

Ich konnte nicht glauben, dass die Beiden in ein paar Tagen drei Jahre alt werden würden. Die Zeit war so schnell vergangen, ich konnte es kaum glauben. Man konnte schon längst feststellen, dass die Zwillinge völlig unterschiedlich waren. Amaya war um einiges lauter und extrem stur. Souta hingegen war eher ruhig und beklagte sich selten. Wir alle fragten uns, woher er das hatte. Amaya ähnelte Kid und mir vom Verhalten her sehr, Souta war das komplette Gegenteil von uns allen. Ich fand das jedoch keineswegs schlecht. Ich liebte meine Kinder beide und würde nichts an ihnen ändern wollen.

Als Amaya gerade aufgegessen hatte, kam Killer auch wieder in die Kombüse. "Na, Kleines? Ich hoffe du hast deinen Brokoli gegessen." Der Maskierte setzte sich neben Amaya. Ich wusste, dass er unter seiner Maske breit grinste, genauso wie es die kleine Rothaarige gerade tat. "Ja, hab' ich. Und irgendwann bin ich stärker als du, weil ich so stark werde wie Papa." Meinte sie ganz Stolz. Killer und ich lachten beide auf, während Kid und Souta auf die Zeitung konzentriert waren. "Bestimmt wirst du das." Killer wuschelte der Kleinen durch die langen Haare, die sie meist offen trug.

Amaya und Killer verband irgendetwas ganz besonders. Ich konnte nicht ganz sagen was es war, das konnte keiner. In meinen Augen waren sie einfach beste Freunde. Kid gefiel es nicht sonderlich, dass Killer unserer Tochter so nah war, er fasste das ganze falsch auf. Wie vermutlich jeder Vater machte er sich einfach viel zu große Sorgen.

An dem Geburtstag der Zwillinge saßen wir alle zusammen an Deck. Jay hatte sich mit den vielen Kuchen mal wieder selbst übertroffen. Über die vielen Geschenke, die die Beiden von der ganzen Crew so bekamen freuten sie sich riesig. Es war schön sie so glücklich zu sehen.

Nur wenige Tage später zogen Amaya und Souta zusammen in meine alte Kajüte um. Bisher hatten sie bei uns geschlafen. Als wir das Zimmer fertig eingerichtet hatten meinte ich noch, dass sie nachts keine Angst zu haben brauchten, da Killers Kajüte schräg gegenüber war. Amaya teilte mir ganz mutig mit, dass sie keine Angst haben wird. Souta hingegen weinte sogar, weil er nicht alleine, nur mit Amaya, in einem Zimmer schlafen wollte. Letztendlich beruhigte er sich dann aber doch.

Am nächsten Morgen fand ich dann nur Souta in seinem Bett vor, als ich die Beiden wecken wollte. Er hatte wohl die ganze Nacht durchgeschlafen und gar nicht bemerkt, wie Amaya gegangen war. Diese fand ich dann bei Killer vor. Genauer genommen lag sie mit bei ihm im Bett und kuschelte sich an ihn. In dem Moment war ich überaus glücklich darüber, dass Kid nicht mitgekommen war, um die Kinder zu wecken. Hätte er das gesehen, hätte Killer keinen Kopf mehr, den er unter einer Maske verstecken könnte.

Der Blonde erzählte mir, dass Amaya irgendwann mitten in der Nacht weinend zu ihm gekommen war, weil sie Angst hatte. Es war auch logisch, dass sie zu ihm ging, statt zu uns, denn dazu hätte sie durch das halbe Schiff laufen müssen. Killer meinte, er wollte sie eigentlich zu uns bringen, doch sie weigerte sich strickt dagegen. Das lag vermutlich daran, dass sie mir am Abend zuvor noch erzählt hatte, dass sie überhaupt keine Angst hatte und sich dann schämte.

One Piece Kid FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt