Teddy's Verlust

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*Überarbeitet*

~ Harrys Sicht ~

Harry saß einen Tag später in Rons Zimmer und starrte die Wand an. Ron war mit George zu dessen Wohnung appariert.

"Willst du nicht mit?", hatte er gefragt, doch er hatte dankend abgelehnt. Er wollte nicht zu Weasleys zauberhafte Zauberscherze um wieder an Fred erinnert zu werden, denn irgendetwas tief in ihm, wollte ihm selbst nicht vergeben.

Langsam stand Harry vom Bett auf und streifte unruhig durch das Zimmer. Sein Blick blieb an Rons Sachen hängen und dann an seinen. Er war so dankbar für seinen besten Freund, der sein so schon kleines Zimmer so selbstverständlich mit ihm teilte.

Es war gerade mal 11 Uhr und er wartete auf die Antwort von Andromeda Tonks, der Großmutter von Teddy. Er hatte sich Pidwidgeon  ausgeliehen, um ihr zu schreiben und ein stechender Schmerz durchfuhr ihn als er nun an Hedwig dachte. Harry verließ das Zimmer. Die Wände schienen ihn erdrücken zu wollen. Seine treue Eule fehlte ihm. Sie war seit dem Anfang des Abenteuers an seiner Seite gewesen und nur durch sie hatte er das Ende erreichen können.

Niemand war auf der Treppe, also ließ er sich auf eine der Stufen nieder, stützte seine Ellbogen auf die Knie und legte den Kopf in seine Hände. So viele waren gestorben. Für mich. Egal was Ginny und die anderen sagten, sie waren tot und er war zum Teil schuld daran.

In diesem Moment flog die kleine Eule von Ron durch ein offenes Küchenfenster und landete, nicht wirklich elegant, neben ihm auf der Treppe. Sie ließ den Brief fallen und sah ihn mit großen Augen an. Harry kramte einen Eulenkeks - oder viel mehr die Krümel, die davon übrig waren - aus seiner Hosentasche. Als die Krümel auf der Stufe landeten, machte sich Pidwidgeon sofort über sie her. Harry nahm derweil mit zittriger Hand den Brief.

Lieber Harry,
In dieser einsamen Zeit bin ich sehr froh von dir zu hören. Teddy weint fiel und ich glaube er weiß das etwas nicht stimmt. Du hast Großes geleistet, wie ich hörte und Remus wäre sicher sehr stolz.
 
Wenn du kommen möchtest steht meine Tür immer offen.

Vielen Dank für deinen Brief

In stiller Trauer A. Tonks 

Harry starrte den Brief an. Er hätte am liebsten geweint. Die Situation setzte ihm sehr zu. Es war schon schrecklich für ihn Remus und Tonks verloren zu haben, aber Andromeda hatte zudem auch ihren Mann verloren und musste sich jetzt um ein verwaistes Baby kümmern. Er konnte sich gar nicht vorstellen, wie schwierig die Stunden nach dem Tod ihrer einzigen Tochter und deren Mann gewesen sein mussten. In diese Situation wünschte er nicht einmal Filch.

Da fasste Harry einen Beschluss. Er sprang von der Stufe auf und Rons Eule flog empört kreischend auf. Harry beachtete sie nicht weiter und stürmte zu Ginnys Zimmer.

"Ja?" War die Antwort und er öffnete die Tür. Ginny und Hermine saßen auf dem Bett und starrten ihn grinsend an. Zögernd stand er im Türrahmen und starrte zurück. Sie sahen aus, als hätte er sie in einem wichtigen Gespräch unterbrochen.

"Was gibt's?", fragte Hermine schnell, um die Stille zu unterbrechen.

"Äh, ich wollte euch nur sagen, dass ich kurz weg bin." Harry kratzte sich am Hinterkopf. 

"Wohin?", fragte Ginny und legte den Kopf schief. Harry fand es unglaublich süß, wenn sie das tat. "Zu Andromeda, du weißt schon-" "Der Großmutter von Teddy, ich weiß." In ihrem Gesicht sah er, wie sehr sie mit ihm mitfühlte. Vielleicht dachte sie in diesem Moment an Fred. 

Da stand sie auf und nahm sanft seine Hände in ihre. Unter Hermines Blick wurde Harry verlegen. Es war zwar unglaublich schön, Ginny wieder so nah zu sein, aber zugleich war es seltsam, dies vor seiner besten Freundin zu tun. Er wusste, dass er das nicht versauen durfte. Nicht nur, weil Ginny das Schönste in seinem Leben war, sondern auch, weil Hermine und vor allem Ron ihn umbringen würden. Gegen die beiden war ein Duell mit Voldemort wahrscheinlich nichts.

Ist Es Wirklich Vorbei? (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt