Lektionen & Nervige Oberbosse

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Lolas Sicht

Es war anstrengend. Severus erklärte nichts zwei Mal und war sonst auch nicht geduldig. Zum Glück gingen die meisten Zauber leicht von der Hand. Nur das Brauen von Tränken war nicht so meins. Es interessierte mich nicht, dass traf es eher. Lieber hätte ich Stäbe hergestellt, doch als ich Severus darauf ansprach, sah er so aus als zweifle er an meinem Verstand. Ob, ich annehmen würde, dass er sich, für mich, mit Niederen Getier im Wald rumschlagen würde und mir Stöcker sammeln würde. So vertrieb ich mir die Zeit mit lesen.

Anfang November hatte Severus beschlossen mir etwas Bewegung zu verschaffen. Er ließ einen Raum, der mit Matten ausgelegt war erscheinen, in dem er mir Kampfsport beibrachte. Er war nicht gerade vorsichtig und schickte mich unzählige Male mit dem Rücken auf die Matte. Trotzdem hatte ich Spaß und besserte mich. Kurz vor Ostern hatte ich meinen ersten fast Erfolg.

Wir umkreisten uns, darauf wartend bis der andere angriff. Mit einem Satz schoss er auf mich zu, holte aus und ich duckte mich im letzten Moment weg, unter seinem Arm hindurch. Ich stand nun neben ihm und packte seinen Arm. Mit einer Hand am Oberarm und einer am Unterarm, hebelte ich ihn über meine Schulter aus. Siegessicher stellte ich ihm einen Fuß auf die Brust „Gewonnen!"

Er grinste fies und drehte mit einer Hand meine Knöchel. Ich verlor das Gleichgewicht und konnte gar nicht so schnell gucken wie er über mir war. „Nicht so voreilig", und war schon auf dem Weg nach draußen. Verärgert über mich selber, schlich ich mich von hinten an. Gerade wollte ich ihm in die Kniekehlen treten, als er unmittelbar herumwirbelte, ausholte und traf. Das knacken meines Nasenbeins hallte von den Wänden wieder und es blutete wie sau.

„Man Sev, geht's dir noch gut, man musste das sein?" motzte ich ihn an. Er schmunzelte nur „Wieso ich find es steht dir." Oh, man am liebsten hätte ich zurück geschlagen. Frustriert aufstampfend verließ ich den Raum und ich hätte mich auch täuschen können, als ich ein verhaltenes lachen hörte. Im Bad sah ich in den Spiegel und schüttelte empört den Kopf. Reichte es den nicht, dass ich auf der linken Wange ein großes Brandmal besaß. Mit einem Epeski richtete sich meine Nase schmerzhaft und der Ratzeputz lies das Blut verschwinden.

Im Wohnzimmer stand Severus schon wieder in seinen normalen Sachen bekleidet und wartete. „Der Zopf stand dir solltest du öfters tragen", neckte ich ihn. Ohne drauf zu reagieren trat er vor mich und betrachtete meine Nase. „Das schwarze langärmlige T-Shirt und die kurze Hose stehen dir auch. Sie lassen dich jung wirken und h...", wollte ich ihn weiter ärgern. Doch da legte er mir eine Hand auf den Mund „Wenn du nicht sofort deinen Mund hältst, brech ich dir nochmal die Nase...Und übrigens, woher willst du wissen das mir ANZIEHSACHEN am besten stehen. Weißt du denn was sich darunter verbirgt?" flüsterte er das letzte sehr nah und mit Rauer Stimme an meine Ohr. Ohne es zu merken hielt ich die Luft an, meine Herz schlug zu schnell, Gänsehaut.

Perplex starrte ich die Tür an aus die er entschwunden war. Zischend stieß ich die Luft aus und versuchte die Gedanken an diese Fledermaus zu verscheuchen. Der hatte vielleicht Nerven.

Severus Sicht

Sie war manchmal echt eine Dramaqueen. Ich schmunzelte auf den Weg in meine Räume. Im nächsten Moment sank meine Laune überirdisch tief in den Keller. Warum will immer alle Welt etwas von mir? Ich tat mir schon wieder so leid.

Der Lord rief, der hatte ein Timing. Auf dem Absatz kehrt machend und auf den Weg über die Ländereien, trauerte ich meiner wohl verdienten Ruhe nach. Bei Morgana, war ich froh das das bald ALLES ein Ende hatte.

Mein Kahlköpfiger Zweitboss saß auf einen Ohrensessel, starte ins Feuer und streichelte seinem Hässlichen Haustier über den Kopf. Zum Glück hatte ich dem Vieh eine Dosis Gift abzapfen können, so dass ich ein Gegengift entwickeln konnte, was ich mir schon vor Jahren geimpft hatte.

Vor dem Lord blieb ich stehen und senkte leicht den Kopf. Ich wartete. Nach mehreren Minuten wandte er sich zu mir um und bedeutete mir mich zu setzen.

„Severus, wie schön dich zu sehen und zu wissen das meine linke Hand immer noch erfolgreich Spioniert", zischte er leise. „Ich stehe, wie immer, zu euren Diensten", kam es mir emotionslos über die Lippen. „Das solltest du auch. Der Lord wünscht zu wissen wie der Junge Malfoy Junge voran kommt. Dumbeldore mussss sterben", redete er wie so oft von sich in der dritten Person und zischte begierig am Ende.

Darauf folgte meine Erläuterung zu meines Patensohns Arbeit und die Beschwichtigung das es voran schritt. Lucius stolzierte danach wie ein aufgeblasener Gockel herein und setzte sich ohne Begrüßung. Der Lord beachtete ihn gar nicht, was dem Blonden Pfau gar nicht gefiel und fragte mich weiter aus.

Nach zwei Stunden durften wir gehen. Gemeinsam durchliefen wir die finsteren Korridore und überquerten den heruntergekommenen Hof. Ich wollte gerade verschwinden da packte mich Lucius am Arm „Severus, wenn mein verweichlichter Sohn seine Aufgabe nicht schafft musst du ihm helfen. Als mein Freund und sein Pate bitte ich dich darum."

Eindringlich starten seine grauen Augen in meine schwarzen. Als wenn er mich noch darum bitten musste, seine Frau hatte mir ja schon den Unterbrechbaren Schwur leisten lassen. Freunde waren wir auch schon lange nicht mehr, ich war zwar Dracos Pate, hatte aber nie viel mit ihm zu tun. Trotzdem nickte ich knapp und verschwand.

Endlich hatte ich meine wohlverdiente ruhe. Ich ließ mich mit einem Weinglas und einem Buch vor dem Kamin nieder. Sollte mich jetzt einer stören wollen konnte ich nichts mehr versprechen, dachte ich und überschlug lässig die Beine.


Zwischen Zauberstab und Tränkekessel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt