Zwischen Zauberstab und Tränkekessel

Retter in der Not

Severus Sicht

Ich saß gerade hinter meinem Schreibtisch im Schulleiterbüro und hatte mich entspannt zurück gelehnt, da mir mal ein wenig Ruhe vergönnt war, als ich unglücklicherweise gestört wurde. Ein silberner, hoheitsvoller Hirsch durch die Wand brach und leicht verzerrt Potters Stimmer erklang „Professor, kommen sie schnell! Lola!! Chellsea Cottage!...Charlie lass das Messer drin sonst verblutet sie...Kommen sie schnell!" Und schon verschwand das Tier vor meinen Augen und ich schoss hoch von meinem Stuhl.

„Verdammt! So ein Drachendreck, was macht sie nur immer?" knurrte ich und rief mir einer kurzen Bewegung allerhand Tränke zu mir und auch einige Muggelutensilien. Zum Glück hatte mir Dumbeldore endlich gezeigt, dass man auch von meinem Büro aus apparieren konnte. Also verschwand ich.

Ich landete an einem Strand, vor mir ein Chottage was den Namen Chellsea verdient hatte, da überall am Haus Muscheln angebracht waren. Mit wehendem Umhang schritt ich auf das Häuschen zu und riss die Tür auf. Mit weit ausholenden Schritten kam ich im Wohnzimmer an.

Dort lag sie, ihre Bluse mehr Rot als weiß und auf den Bauch gedreht, das für alle Sichtbar war, wie der Dolch aus ihr herausragte. Am Rande bekam ich mit, dass Potter, der Weasley älteste, Bill und sein Weib anwesend waren. Doch ich schritt einfach auf das Sofa zu und kniete mich davor.

„Irgendwann raubst du mir auch noch den letzten Nerv..." flüsterte ich leise und lauter dann an Potter gewandt „Anscheinend haben sie mal ihren Gips beisammen gehabt, Potter. Eine richtige Entscheidung, das sie den Dolch stecken lassen haben."

Ich wandte mich nun Lola zu und verabreichte ihr erst einmal ein paar Tränke, zur Blutbildung und Schmerzverringerung. Den Dolch ließ ich erst einmal dort wo er war, weil ich diese Sauerei nicht vor so vielen Leuten vollführen wollte und ich hier nicht alle nötige Mittel bei mir hatte.

Gerade wollte ich Lola auf die Arme nehmen, als Bill Weasley mich anfuhr und sich vor mir aufbaute „Wo wollen sie mit ihr hin?" „Ich werde sie mitnehmen, nach Hogwarts und sie dort versorgen oder wollen, dass sie stirbt?" antwortete ich gefährlich ruhig. In seinen Augen sah man den Kampf, von Unwillen und Verständnis, dann nickte der junge Mann widerwillig und ließ mich vorbei.

Leider kam dann die nächste Störung, Hermine Granger und der jüngste Weasley, betraten den Raum. Sie war auf Weasley gestützt und hatte einen viel zu weiten Bademantel an. Im Ganzen sah Miss Granger nicht sehr Gesund aus.

In dem Moment erklang ein entsetztes krächzen, Granger hatte entsetzt eine Hand vor dem Mund geschlagen und starrte auf Lola. Ich war versuch die Augen zu verdrehen, wenn mich alle mal durchlassen würden, würde es ihr bald besser gehen, aber so. Man was war das hier nur für ein inkompetenter Haufen, die Frau auf meinen Armen verblutet hier?!

Gerade wollte ich zur Tür gehen als ich ein entsetztes „Hermine!" vernahm. Ich drehte mich reflexartig um und sah gerade noch wie die junge Hexe zu Boden sank. Ungeduldig über so viel Unwissenheit, gerade riefen nämlich alle durcheinander, was denn nur mit dem Mädchen sei. Ich sagte „Potter! Fang." Und warf dem Schwarzhaarigen zwei Tränke zu die der lässig auffing. Dankend blickte er mir hinterher, doch ich drehte mich ohne ein weiteres Wort um und disapparierte, die Zeit wurde knapp.

Lola Sicht

Man ich muss Tod sein, ich fühl mich wie auf Wolken. Leicht hob ich den Kopf und blickte mich um. Der Raum war schwach erleuchtet und ich sah nur schemenhafte Umrisse. Leicht runzelte ich die Stirn und wollte mich aufsetzen. Das ließ ich aber gleich wieder bleiben, da ein stechender Schmerz mein Wirbelsäule entlang lief. Ich wimmerte leise auf und fiel wieder zurück in die Kissen.

Da bemerkte ich neben mir eine Bewegung. Also war ich doch nicht im Himmel, denn er würde wohl in der Hölle schmoren, so wie er mich jetzt angrinste. „Na, Dornröschen, aufgewacht?" spottete er. „Wer oder was ist Dornhöschen?" fragte ich perplex. „Dornröschen, das ist so ein Muggelmärchen", kam die belustigte Antwort.

Ohne zu überlegen, wollte ich mich umdrehen und stöhne gequält auf. Sev gluckste leise, fragte ich mich wirklich was daran so witzig war. „Wo ist dein Mitgefühl?" giftete ich ihn an. „Hab ich zu Hause vergessen", gab er keck zur Antwort und ich stöhnte frustriert auf. Er konnte manchmal echt bescheuert sein.

Severus Sicht

Dauerlächeln, das ist mir ja noch nie passiert, aber bei Merlin, ich bin so froh dass Lola lebt. Jedes Mal wenn sie etwas sagt oder vor Schmerz aufstöhnt wäre ich beinahe in einen hysterischen Lachanfall verfallen. Erst jetzt nachdem der Druck von mir abgefallen war, merkte ich was ich für eine Angst hatte. Ich atmete erleichtert aus, aber das würde ich Lola nie sagen.

Lola funkelte mich gerade böse an, was in ihrer Lage, mit dem verwuschelten Haaren, einfach nur süß aussah. Da passierte es doch tatsächlich, ich lachte und bekam mich nicht mehr ein. So befreit hatte ich schon Jahre nicht mehr gelacht. Und Lola machte es nicht gerade besser, sie schaute mich an wie eine Eule wenn's Donnert.

„Sehr witzig Sev", grummelte sie und verschränkte beleidigt die Arme. Ich hatte mich wieder eingekriegt und beugte mich zu ihr herunter „Ist da jemand eingeschnappt?" „Wer ich? Niee!" grinste sie mich auch schon wieder an.

Ich lachte rau auf und verschloss ihre Lippen mit meinen, bevor sie wieder diese Süße Stille durchbrechen würde. Ihre Augen flatterten und schlossen sich, was ich ihr reflexartig nachahmte. Vorwitzig wagte sie ihre Zunge hervor und bat um Einlass, ich gewehrte ihr und wir fochten in sehnsuchtsvoller Leidenschaft.

Es wurde warm und kalt Schauer liefen mir über den Rücken. Lola drängte sich an mich, ihre Schmerzen scheinbar vergessen und so langsam machte sich bei mir meine Männlichkeit bemerkbar.

Lolas Sicht

Was soll man zu diesen paar Stunden sagen? Es waren die schönsten meines bis dahin Stunden die ich je hatte. Ich sag nur so viel, ab diesem Tag war ich mir sicher: Severus sah am besten aus wenn er gar nichts an hatte.