Kapitel 8 Die Panik

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Ich schlage die Augen auf. Ich rieche den Duft von Moos und Baumharz. Ich bin im Wald. Ein leises Rascheln lässt mich herumfahren. Der Vollmond spendet mir Licht, sodass ich die Silhouetten der Bäume erkennen. Instinktiv suchte ich das Sternbild des großen Bären am Nachthimmel, sowie es mein Vater früher mit mir gemacht hat. Ich setzte mich auf den Boden, ins farbige Laub der Bäume. Ich lehnte mich zurück und schloss die Augen, genoss die Stille. Das leise Rauschen in den Baum, das Rascheln der Blätter, wenn eine Maus hindurchrannte, das Ferne heulen eines Wolfes. Es wirkte malerisch, perfekt, schon fast zu perfekt. Das war mir in diesem Moment aber herzlich egal. Ich schwelgte in Erinnerungen, an die Camping-Ausflüge mit meinem Vater, als er mir jedes einzelne Sternbild zeigte und erklärte. Mein Dad hatte Astronomie schon immer geliebt, wir hatten zuhause sogar ein Teleskope und mehrere Regale voll mit Büchern zu dem Thema. Ich zucke zusammen als mich etwas kaltes berührt, etwas eiskaltes. Ich drehe mich um. Ich sehe einen schatten, groß und schnell, denn ehe ich mich versehe ist der Schatten in den Bäumen verschwunden. Ich schließe die Augen und vergrabe meine Finger im kühlen Laub. Erstaunlicherweise fror ich nicht, obwohl ich nur ein schwarzes, kurzes Kleid trug. Meine Haare waren zu einem seitlichen Zopf geflochten und meine Füße steckten in schwarzen, hohen Lederstiefeln. Meine blasse Haut schimmerte im Mondlicht, als ich den Ring bemerkte. Er steckte an meiner linken Hand, am Ringfinger. Er war wunderschön, aus silbernem Metall mit einem dunkelblauen, fast schwarzen Edelstein, einem Turmalin, wie ich vermutete. Ein Schrei, ein Kreischen, riss  mich aus meinen Gedanken. Ein riesiger Vogel kam im Sturzflug auf mich zu. Er sah aus wie eine Krähe, mit dem einzigen Unterscheid, das er so groß wie ein Habicht war. Seine Krallen funkelten im schwachen Lichts des Vollmondes. Die Krähe stieß einen weiteren, kehligen Schrei aus und breitete die Flügel aus, die Krallen gekrümmt und auf mich gerichtet. Der Schmerz lähmte mich, die Federn drangen in meinen Mund, meine Nase ein und ich hatte Mühe mit dem Atmen. Mein Gesicht brannte vor Schmerz und die riesigen Flügel versperrten meine Sicht. So schloss ich die Augen, sicher das ich sie nie mehr öffnen würde.

Sorry das ihr solange warten musstet. Ich habe gestern nämlich mehrere Kapitel vorgeschrieben, doch mein Laptop hatte nichts besseres zutun als abzustürzen und alles zu löschen 😫
Hoffe es gefällt euch trotzdem.

Krähenmond | Die Koor-Saga Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt