Kapitel 9 Die Kälte

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Ich lag da. Taub, stumm, reglos. Meine Augenlider flatterten. Ich sah den Wald, dunkel und kalt. Doch der Boden unter mir, war auf keinen Fall, hart oder uneben. Nein, der Boden atmete. Ich strich über mein Gesicht. Die Wunden die, die Krallen der Krähe hinterlassen hatten, fühlten sich seltsam an. Das Blut war angetrocknet und es bildete sich schon Schorf. Doch ich wollte herausfinden, was unter mir lag. Ich drehte den Kopf und musste einen kurzen Aufschrei hinunterschlucken. Ich sah in das Gesicht, des jungen Mannes. Sein Bart war kurz und seine Haare durcheinander. Erst jetzt bemerkte ich das ich auf seiner Brust lag, unsere Hände waren verbunden, die andere lag auf meinem Bauch, unsere Beine waren ineinander verschlungen und sein eiskalter Atem streifte mein Ohr. Er sah blass aus und seine makellose Haut war eiskalt. Sollte ich einen Krankenwagen rufen?! Meine Gedanken wurden jäh untebrochen. Er schlug die Augen auf. Wortlos schauten wir einander in die Augen. Seine Pupillen waren geweitet und seine Iris war blau, eisblau. Ich war wie gefesselt von seinen wunderschönen Augen. An seinem schnellen Atmen spürte ich, das es ihm nicht anders erging. Ich blinzelte und löste mich von ihm, ich stand auf. Meine Schädel brummte und mein Gesicht schmerzten. "Wer bist du?!" Meine Stimme war kaum mehr als ein flüstern, leise und rau. Er antwortete mir nicht und erhob sich ebenfalls. "Du musst nachhause" Seine Stimme verursachte mir eine Gänsehaut. Ich nickte und sah hoch zum Vollmond, der mir ein wenig trübes Licht spendete. Als ich mich wieder zu ihm drehte, war er verschwunden.


Endlich wieder ein Kapitel 😄

Krähenmond | Die Koor-Saga Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt