Kapitel 10

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,,Ja...ja, das ist das Mädchen." In Leyla zog sich alles zusammen. ,,Nein..", hauchte sie. Sie konnte und wollte nicht glauben, dass ihrer besten Freundin etwas zugestoßen war. Verzweifelt wählte sie Irinas Handynummer. Niemand nahm ab. Auch über die Festnetznummer erreichte sie niemanden. Da sie wusste, dass ihre Freundin ihr Handy immer bei sich trug, machte sie sich nun umso größere Sorgen. ,,Was machen wir denn jetzt?", fragte der Mann ziemlich ratlos. ,,Ich rufe jetzt die Polizei. Die werden uns helfen können..". Gesagt, getan. Nach kurzer Zeit sahen sie bereits das Blaulicht und kurz darauf kam ein Streifenwagen um die Kurve gefahren. Die Beamten vernahmen Leyla und den Mann jeweils einzeln. Als sie fertig waren, besprachen sie sich kurz, bevor sie den beiden das weitere Vorgehen erklärten. ,,Okay, Sie können jetzt gehen. Leyla, Sie müssten uns zur Wache begleiten, da Sie uns noch genauere Informationen zur Vermissten geben können. Wir würden das ungern hier draußen in der Kälte machen. Ist das in Ordnung?" Sowohl Leyla als auch der Mann nickten.
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Der Mann hatte nicht gelogen. Irina hatte für eine kurze Zeit wirklich am Straßenrand gelegen, da die KO-Tropfen, die Mirko ihr verabreicht hatte, an dieser ungünstigen Stelle ihre Wirkung entfaltet hatten. Mirko hatte daraufhin Rasul kontaktiert, der zwei Männer losschickte, um Irina abzuholen. Mirko hatte sich zwischenzeitig im Wald versteckt, um nicht gesehen zu werden. In dieser Zeit war der Mann vorbeigekommen. Für Rasuls Team war das ganze eine positive Überraschung, da der Plan, wie sie Leyla aus dem Haus kriegen wollten, ziemlich heikel war. Da Vlad Rasul angerufen hatte, als die Polizei informiert wurde, hackten sich die Männer in den Polizeifunk und fingen den Streifenwagen ab, der auf dem Weg zu Leyla war. Sie schlugen die Beamten k.o. und tauschten ihre Klamotten gegen die Dienstkleidung ein. So kamen statt zwei Beamten zwei von Astans Leuten bei Leyla an, zu denen sie ins Auto stieg, um eine genauere Aussage auf dem Präsidium zu machen. ,,Möchtest du etwas warmes trinken, dir ist doch bestimmt kalt, oder?", fragte einer der Männer. Er hatte sich zu Leyla nach hinten gesetzt, die verzweifelt versuchte, ihre Tränen zu unterdrücken. Ohne eine Antwort abzuwarten, reichte der Mann ihr eine Tasse Kakao aus einer Thermoskanne, die er mitgenommen hatte. ,,Danke", hauchte Leyla mit zitternder Stimme. Sie pustete und trank einen großen Schluck aus der Tasse. Langsam leerte sie diese, bis ihr auffiehl, dass der Weg, den sie einschlugen, nicht zum Präsidium führte. ,,Wohin fahren Sie?! Das ist der falsche Weg...", ihr Körper erschlaffte. Auch sie war das Opfer von K.O.-Tropfen geworden. ,,Gut erkannt, schlaues Ding", lobte der Fahrer lachend. Er fuhr zum Hafen, zu einem Frachtschiff. Dort warteten weitere von Astans Leuten, die Leyla in Empfang nahmen, ihre Hände fesselten und in einen kleinen Abstellraum legten. Die zwei "Beamten" brachten das Auto zurück, tauschten erneut die Klamotten und setzten die richtigen Beamten hinein...

Was, denkt ihr, passiert mit Leyla? Wo ist Irina? Wird sie Mirko dafür verantworten?

Sie nannten mich EisprinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt