Kapitel 18

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So vergingen zwei Wochen, die den Mädchen wie eine halbe Ewigkeit vorkamen. Wann immer er wollte, holte Revenbrook eine von ihnen zu sich und vergnügte sich an ihr. Die andere musste sich währenddessen meistens den Sprachkurs anhören. Da er diesen auch häufig abspielte, wenn beide aßen oder kurz vorm Einschlafen waren, hatten sich die deutschen Wörter relativ schnell eingeprägt und Revenbrook musste sein Übersetzungsgerät immer weniger verwenden.
An diesem Tag, ein verregneter Dienstag, klingelte es unerwartet an der Tür. Revenbrook öffnete und war erstaunt, dass Firat ihm einen Besuch abstattete. ,,Was treibt dich hierher?", fragte er überrascht. ,,Ich will sehen, ob es den Mädchen gut geht", antwortete Firat kalt. ,,Vertraust du mir nicht mehr? Du bist sonst nie zur Kontrolle gekommen." ,,Doch, doch. Aber sicher ist sicher." Damit trat er ein. ,,Wo sind sie?",,Unten. Ich zeig dir, wo." Revenbrook führte Firat in den Keller und blieb vor der Tür stehen.
Das Klicken der Tür überraschte die beiden Mädchen, die gerade das Frühstück essen wollten, das Revenbrook ihnen bereitgestellt hatte. Sie hatten zwar jegliches Zeitgefühl verloren, doch kam ihnen dieser Besuch als zu früh vor. ,,Vielleicht haben wir auch ei fach länger geschlafen", überlegte Irina laut. Leyla zuckte etwas ratlos mit den Schultern. Als sich die Tür öffnete und Firat Astan den Raum betrat, erschraken beide Mädchen zunächst. Während Irina sich an die Wand kauerte, stand Leyla auf und sah ihn abwertend an. Sie hegte eine unglaubliche Wut auf diesen Mann. ,,Was willst du hier?", fragte sie emotionslos. ,,Ich schaue nach, wie es euch geht", rechtfertigte sich Astan. ,,Beschissen, jetzt wo wir nicht mehr zuhause sind! Ist das nicht offensichtlich?!" Leyla war kurz vor dem Explodieren, Astan jedoch erstaunlich ruhig, jedenfalls schien es nach außen so. ,,Abgesehen davon, meine ich." Er sah sich um. ,,Das sieht doch ganz gut aus, Schlafplätze, ein Bad, frische Kleidung und Essen bekommt ihr auch." Leylas Augen funkelten wütend auf. Sie konnte nicht fassen, was er dort aufzählte und wie er es bewertete. Obwohl er deutsch sprach, hatte sie jedes Wort verstanden. Astan drehte sich zu Revenbrook um. ,,Leihst du sie mir mal kurz? Ich mags, wenn die wütend sind." Revenbrook zuckte nur mit den Schultern. ,,Sie ist deins, viel Spaß." Leylas Wut steigerte sich nur noch mehr, als sie begriff, dass sie wie Ware behandelt wurde. Viel Zeit, darüber nachzudenken, hatte sie allerdings nicht, denn Firat packte sie am Oberarm und zog sie hinter sich her auf den Flur. Hinter sich schloss er die Tür. Er schubste Leyla zu Boden und setzte sich auf ihre Hüfte. Sie ahnte schreckliches. ,,Hier?", fragte sie perplex. ,,Natürlich. Tapetenwechsel soll ja bekanntlich mal ganz gut tun." Mit diesen Worten zog er sie aus und band ichre Hände mit ihrem Slip zusammen. ,,Versuch gar nicht erst, dich zu wehren, du machst es damit nur schlimmer. Revenbrook ist ein Geschenk im Gegensatz zu mir." Er sollte Recht behalten. Leyla schrie vor Schmerz auf, als er heftig in sie eindrang und sich grob bewegte. Eine Hand hielt ihre Hände fest, die andere erkundete forsch ihren Körper. In ihrem Rücken spürte sie den kalten, harten Betonboden, über den sie immer wieder schrabte. Als er endlich fertig war, atmete sie erleichtert aus. Sie hatte sich nicht die Blöße gegeben, zu weinen. Nicht vor ihm. Er band ihre Hände los und zog ihren entkräfteten Körper auf die Beine. Ihre Stimme hatte irgendwann versagt, obwohl der Schmerz wegen ihrer verkrampften Haltung beinahe unaushaltbar gewesen war. Er schubste sie ins Zimmer, in dem sie sich einfach auf die Matratze fallen ließ. Revenbrook war mit Irina etwas eher fertig geworden, auch er hatte die Situation ausgenutzt. ,,Ich bin zufrieden. Lass sie was essen, sonst klappen sie dir weg", sagte Astan. ,,Lassen wir sie alleine, jetzt sind sie eh zu nichts zu gebrauchen." Die beiden Männer verließen den Raum. Irina bediente sich an dem Frühstück, das noch immer für sie bereit stand und stellte Leyla ihren Teller schließlich an die Matratze, da sie sich kaum bewegen konnte. ,,Danke", hauchte Leyla kaum hörbar. ,,Kein Problem", gab Irina zurück. Als sie fertig war, setzte sie sich zu Leyla, die sich sichtlich quälte. ,,Brauchst du Hilfe?", fragte Irina freundlich. ,,Nein,ich.... Ja..", gab sie zu. Irina setzte sich hinter sie und legte Leylas Kopf in ihren Schoß, um sie füttern zu können. ,,Das ist so peinlich", krächzte sie. ,,Das ist überhaupt nicht peinlich", gab Irina zurück, ,,bei dem, was dir gerade angetan wurde, ist das nur verständlich." Leyla sah sie irritiert an. ,,Woher..?",,Die Wände und Türen sind zwar dick, aber wir konnten dich hören, deutlich. Es muss die Hölle gewesen sein." Dieser Satz war der entscheidende Punkt für Leylas Kampf gegen die Tränen, den sie nun endgültig verloren hatte. Sturzbachartig liefen sie ihr über die Wangen, während sie von Irina getröstet und gehalten wurde.

,,Warum magst du es, wenn sie wütend sind?", fragte Revenbrook auf dem Weg nach draußen. ,,Ach weißt du, wenn sie sich aufregen, sind sie angespannt. Das macht das ganze viel geiler. Außerdem bricht man sie viel schneller, wenn sie in solchen Situationen merken, dass sie immernoch machtlos uns gegenüber sind." Sie waren an der Haustür angelangt und verabschiedeten sich kurz. Kaum hatte Revenbrook die Tür geschlossen, fragte er sich, warum er sich nie damit beschäftigt hatte, wie grausam Firat Astan eigentlich war und was den Mädchen in seinen Bordellen alles passierte...

Sie nannten mich EisprinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt