Kapitel 23

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,,Bringt mir die Nutte, ich muss mit ihr reden!", befahl Astan gerade. Leyla, die gerade von einem Auftrag zurückkehrte, wurde mehr oder weniger zu ihm geschliffen. ,,Was willst du, Astan?", fragte sie kalt. ,,Das weißt du doch", grinste er dreckig. ,,Hattest deine Chance, hast sie auch genutzt. Jetzt ist es zu spät für dich", zischte sie. Er zuckte mit den Schultern. ,,Einen Versuch war es wert." ,,Also, was ist Auftrag?" Er zögerte Nicht lange und erklärte ihr, was er vorhatte. Als sie seinen Plan erfuhr, stockte ihr der Atem. Er hatte neue Mädchen entführt und sie sollte diese nun zu den Bordellen bringen, damit sie das durchlebten, was ihr einst angetan wurde. Sie atmete kurz durch, um dann so kalt wie möglich zu reagieren. ,,Wann kommen sie an?" Firat wirkte beeindruckt von ihrer unnahbaren Art. ,,In drei Tagen, wenn alles glatt geht. Du wirst einige abholen und in dein altes Bordell bringen. Du wirst noch rechtzeitig über die genaue Uhrzeit informiert." Sie nickte und verließ den Raum. Als sie Firats Versteck verlassen hatte, machte sie sich auf den Weg zu Rasul und den anderen, die für die russische Mafia arbeiteten. ,,Sie haben gesagt, sie würden aufpassen", knurrte sie und schlug mit der Faust auf den Tisch, an dem sich die Runde versammelt hatte. ,,Warum hat er dann wieder welche gefunden?!" Rasul versuchte, sie zu beruhigen. ,,Sie wissen schon Bescheid, Leyla. Einer von ihnen hat Firats Leute beobachtet und weiß, wo die Mädchen versteckt sind. Er wird ihnen helfen." ,,Und wenn sie ihn erwischen? Was ist dann, Rasul? Dann waren sämtliche Versprechungen umsonst! Dann haben wir uns umsonst bemüht, im Untergrund gegen Firat zu kämpfen! Dann ist alles egal!" ,,War es nicht. Die russische Mafia setzt nämlich nicht nur auf uns, sondern auch auf die Polizei." ,,Wie bitte?!" ,,Ja. Auf diesen Mann, genauer gesagt." Rasul schob Leyla ein Bild zu. ,,Wer ist das? Er hat mich aus dem Bordell geholt damals.." ,,Nick Tschiller. Er ist sehr erfolgreich gegen Firat. Wir müssen ihm irgendwie Infos zukommen lassen, mit denen er Firat ins Gefängnis bekommt." Skeptisch sah Leyla ihn an. ,,Wie das denn, ohne dass er uns umbringt?" ,,Hiermit." Vlad war zu der Gruppe gestoßen und hielt einen Stick in die Höhe. Sind Überwachungsvideos, die wir beim Hacken mal löschen sollten, weil man Firat darauf sieht. Naja, haben wir nicht ganz gelöscht", grinste er. ,,Sehr gut. Wer bringt es der Polizei?" ,,Der Friedenseichter." ,,Idris? Ist das nicht zu gefährlich?", hakte Leyla nach. ,,Nein. Idris hat sich schon immer aus Firats Angelegenheiten rausgehalten und war eher am Frieden orientiert. Und er ist schnell und leise, er schafft das."
Idris schaffte es tatsächlich, Nick den Stick zu geben. Sein Kollege Gümer wertete die Videos am Laptop aus und machte auf die heiße Spur aufmerksam, die sich dahinter verbarg. Durch den Stick war es der Polizei schließlich möglich, Firat Astan hinter Gitter zu bringen, nachdem sie ihn gefasst hatten.

Doch Astan gab keine Ruhe. Das Personal im Gefängnis war zum Teil gekauft worden, weshalb er die kriminellen Aktivitäten nun von dort aus steuerte. Tschiller war ihm dabei die ganze Zeit über ein Dorn im Auge. Er ließ ein Kopfgeld auf ihn aussetzen und wies seine Männer an, nicht zimperlich zu sein, wenn sich die Gelegenheit bietet, dieses zu ergattern.
Als auch dieser Plan nicht nach Firats Wünschen funktionierte, ließ er sich von einem Wärter ein Handy bringen und rief Leyla an. ,,Was ist?", fragte diese gewohnt kühl. ,,Ich will Tschiller leiden sehen. Ihm so richtig wehtun.", erklärte er. ,,Was hab ich damit zu tun?" ,,Er hat eine Tochter, die ihm viel bedeutet. Und eine Exfrau. Finde sie und pass eine Weile auf sie auf, ja?" Damit legte er auf. Leyla reichte diesen Auftrag an die russische Mafia weiter. ,,Wir brauchen Tschiller. Er ist der einzige, der Astan in den Griff kriegt. Aber Astan muss dir auch vertrauen. Führe seinen Auftrag aus, aber pass auf die Frauen auf, ihnen darf nichts passieren!" ,,Natürlich." ,,Man munkelt, dass First plant, auf seinem Transport nach Bayern auszubrechen. Dafür sollen Sprengkörper und ähnliches in der alten Lagerhalle hinter dem Bordell deponiert sein. Kontrolliere das!" ,,Wird erledigt." Da Rasul ihr gerade über den Weg lief, wies sie ihn kurzerhand an, mitzukommen. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Lagerhalle. Sie waren zu Fuß unterwegs, um möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen. Dass auch die Polizei informiert worden war, ahnten sie zu diesem Zeitpunlt noch nicht...

Sie nannten mich EisprinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt