Mein Kopf schmerzt als ich aufwache und ich drehe mich über die Bettkante, da ich das Gefühl habe würgen zu müssen. Doch mein Bauch ist anscheinend leer, denn nichts kommt mir hoch und ich lege mich stöhnend zurück auf das harte Kissen.
Das helle Licht verursacht nur noch mehr Schmerzen in meinem Kopf,also schließe ich die Augen als stiller Versuch es zu verbannen. Mit einer Hand greife ich an meine schweißnasse Stirn. Ein rauer Verband ist locker um die Handflächen gelegt. Ich erinnere mich schwach an einen Kampf, aber der Rest scheint verschwommen und will nicht wiederkommen.
„Du bist wach.", sagt jemand, aber ich schlafe zu schnell ein um zu sehen, wer es ist.
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Ein feuchtes Tuch wird auf meine Stirn gelegt. Es ist nicht triefend nass, doch spendet trotzdem eine angenehme Kälte. Sie fließt durch meinen Körper. Ich stöhne leicht, doch bin zu schwach um meine Augen zu öffnen. Jemand zupft meine Decke zurecht und zieht sie über meine Schulter.
„Schlaf noch etwas.", flüstert eine tiefe Männerstimme. Ich bin zu erschrocken und verwirrt um wirklich zu glauben, dass er es ist.
Die Tür ist schon lange zugefallen, als ich mich umschauen kann.Ich befinde mich in einem großen Raum mit Fensterfront. Ich überlege ob er im Center liegt. Er könnte sich über der Trainingshalle im obersten Stock befinden. Einige Balken, die senkrecht vom Boden ausgehen, stützen ein Stahlgerüst mit Stromkabeln unter der hohen Decke. Es ist ein alter Raum, doch etliche Computer in einer Ecke und das riesige Bett, lassen ihn modern aussehen. In einem Regal sind einen Menge Klamotten einfach zusammengeknüllt hineingeworfen. Ich setzte mich auf und blicke mich um. Der Lappen rutscht von meinem Gesicht. Ich lege ihn auf den Nachttisch. Auf der anderen Seite befindet sich ebenfalls einer, aber die Seite des Bettes scheint unbenutzt, denn die Decke dort liegt ordentlich bei dem ausgeschüttelten Kissen. Ich schaue an mir herunter. Ich trage ein langes T-shirt von jemandem, der so viel größer sein muss wie ich. Meine anderen Kleider kann ich zusammengeknüllt auf einem Sessel an den Fenstern ausmachen. Ich schwinge die Beine über den Rand des Bettes und stehe erst auf, als ich wirklich sicher bin, dass ich nicht umkippe. Meine nackten Füße machen leise Geräusche auf dem kalten Steinboden.
Zuerst gehe ich ganz nah an die Scheiben heran und lege meine Fingerspitzen an das Glas. Es sieht aus, als könnte ich einfach einen Schritt machen und herunterfallen. Irgendwie ist das beeindruckend, überlege ich. Mir würde der Moment gefallen in dem man denkt, dass man fliegt. Meine Haare würden flattern und ich würde den Wind auf meiner Haut fühlen. Vielleicht denkt man genau in diesem Moment, dass man frei ist. Aber es würde nicht lange dauern und dann würde ich auf dem Boden aufschlagen und meine Knochen würden splittern. Ich würde bluten, aber ich würde es nicht mitbekommen, denn bei einem Aufschlag aus einer solchen Höhe,stirbt man sofort. Also trete ich zurück, da ich es nicht kann. Ich kann meine kleine Schwester nicht im Stich lassen und hier habe ich auch Verantwortung.
Ich gehe im Raum herum, versuche etwas über den Bewohner herauszufinden. Ich kann nicht glauben, dass es Duke ist, denn an einer Wand steht ein prall gefülltes riesiges Bücherregal. Ich kann ihn mir nicht mit einem Buch in der Hand vorstellen. Wie er eine Seite umblättert und seine Augen von Zeile zu Zeile huschen. Ich muss den Kopf schütteln und lächeln bei der Vorstellung. Das wäre zu albern.
Doch je länger ich wach bin, desto mehr erinnere ich mich an das geschehene. Ich wurde attackiert. Das gehörte zum Spiel. Aber der Typ hat mich nicht mehr in Ruhe gelassen und als ich dachte es sein zu spät, da hat ihn eine junge Frau erschossen. Das gehörte definitiv nicht zu Spiel. Ich wurde gerettet von dieser Dame, dessen Gesicht ich nie gesehen habe. Ich wurde davon getragen von einem Offizier, von dem ich dachte, dass er mich lieber blutend zurückgelassen hätte. Ich könnte also sagen, dass sich mein Leben ganz schön auf den Kopf stellt.
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My Ghosts
Teen FictionEr legt die Hand genau an die Stelle, die er eben geschlagen hat. "Diese Erinnerungen machen dich nicht schwächer. Sie machen dich stärker." Ich fasse nach seinen Fingern und streife sie ab. "Aber was ist wenn ich zu viele habe? Was ist wenn sie mi...