Kapitel zwei

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Pippin war der Mund aufgeklappt und er starrte die zwei Freundinnen an. Merry hingegen war nur erstaunt und riss sich zusammen, im Gegensatz zu seinem Freund.

"Ganz genau, Merry", sagte Meleth und sah die kleinen Hobbits an. "Du hast gute Augen für einen jungen Hobbit." Sie war ein wenig beeindruckt.

"Nun ja, als jung würde ich mich jetzt nicht bezeichnen", stotterte Merry und sah beide Elbinnen mit großen Augen an.

Calad lachte. "So alt wie wir sind wirst und magst du nicht sein", sagte sie grinsend.

"Verzeiht, aber wie alt seid Ihr denn?", fragte Pippin nun. Er hatte sich wieder unter Kontrolle bekommen und stand nun mit verschränkten Armen vor der Brust da. Jedoch konnte er nicht aufhören die beiden anzustarren.

"Seid gewiss, dass wir schon über mehrere hundert Jahre miterlebt haben", sagte Calad.

"Lang vor eurer Geburt", pflichtete Meleth ihr bei.

"Ihr müsst viel Erfahrungen haben", sagte Pipp.

"Wohl wahr", sagte Meleth. "Doch sind wir dadurch nicht die weisesten."

"Oh, wie Recht du doch hast", stimmte Calad schmunzelnd ihrer Freundin zu. "Doch eins haben wir in den vergangenen Jahrhunderten gelernt." Lächelnd sah sie Meleth an.

"Es gibt immer jemanden, der einem im ganzen Leben begleitet. Es gibt immer einen wahren Freund, man muss ihn jedoch nur finden. Zwar gibt es Streitereien, doch diese können eine wahre Freundschaft nicht brechen. Wir hatten das Glück uns schon in den jungen Jahren eines Elben gefunden zu haben", meinte nun die brünette Elbin und lächelte ebenfalls ihre Freundin an.

"Euch verbindet eine tiefe Freundschaft", stellte nun Merry fest. "Eine sehr, sehr tiefe, möchte ich doch meinen..."

"Mehr als das", sagte Calad.

"Seid Ihr... zusammen oder so etwas?", fragte Pippin.

Meleth lachte belustigt. "Nein, Pippin. Wir sind eher wie Geschwister, doch mit einer tieferen Verbindung."

"Das gleiche wollte ich auch sagen", meinte Calad lächelnd. "Ich würde für Meleth alles und jeden stehen lassen."

"Das würde ich auch für dich tun, Calad."

Gerührt sahen die zwei Hobbit zwischen den Elbinnen hin und her, bevor sie sich dann ansahen. Würden sie auch solche Freunde sein?

Merry räusperte sich. "Aus welchem Volk kommt Ihr? Ich habe mal etwas von Elben aus Bruchtal gehört..."

"Wir sind aus dem Volke der Noldor", erklärte Calad etwas verbittert.

"Ist es kein gutes Volk? Ich meine, Elben sollen doch unglaublich fürsorglich und nett sein. Und so wie Ihr von Eurem Volk sprecht ist es anscheinend nicht so...", meinte Pippin.

"Doch, es ist sogar ein sehr gutes Volk. Aber Elben können sowohl nett und unglaublich fürsorglich, als auch überheblich und unglaublich arrogant sein", erklärte Meleth.

"Aber?", hinterfragte Merry.

"Zu Elben die verbannt wurden sind sie grauenvoll", sagte Calad und schnaubte auf.

"Verbannt? Ihr wurdet verbannt?" Pippin sah die Elbinnen wieder staunend an. "Aber... Habt Ihr doch auch geklaut?"

"Nein", sagte Meleth etwas abweisend. "Haben wir nicht."

"Unsere Lebensgeschichte ist jetzt nicht wichtig...", murmelte Calad und blickte nun zu den Körben und Decken. Dann sah sie wieder zu den Hobbits. "Möchtet ihr mit uns essen? Meleth hat uns etwas wunderbares besorgt, wie ihr sicherlich mitbekommen habt. Sonst wärt ihr ja nicht hier, richtig?"

Schattenkinder || Mittelerde FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt