Kapitel elf

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"Sobald Ihr meine Hallen betretet, wird jemand in den Krankenflügel geliefert. Könnt Ihr mir Euer unmögliches Verhalten erklären?" Fragend sah Thranduil die brünette Elbin vor sich, die neben Calad stand, an. "Normalerweise müsste ich Euch bestrafen, Meleth!"

"Richtig, Thranduil. Normalerweise. Doch da ich die beste Freundin Eurer guten Freundin bin, habe ich Glück und werde nicht bestraft." Mit einem provokanten Grinsen sah Meleth den König an. "Und, mein König, außerdem kann ich mein unmögliches Verhalten sehr wohl erklären. Vier Worte reichen. Wollt Ihr sie hören?" Thranduil nickte, während er versuchte das provokante Lächeln zu ignorieren. "Arroganter, dummer, selbstbewusster Elb."

"Arroganter, dummer, selbstbewusster Elb", wiederholte Thranduil. "Was hat Alanel getan, um eine Bratpfanne über den Kopf zu bekommen?" Nun richtete er seinen Blick auf Calad.

"Nun ja...", fing Calad an. Ihr Blick flog zu Meleth.

"Arroganter, dummer, selbstbewusster Elb", sagten die zwei Elbinnen gleichzeitig.

Legolas, der etwas weiter entfernt hinter seinem Vater stand, fing an zu lachen, während Thranduil seine Hand seufzend über sein Gesicht strich. "Wie ich sehe, führt das zu nichts."

Calad und Meleth grinsten sich gegenseitig an. "Richtig."

"Aufgrund der vorherigen Taten, nehme ich an, dass Alanel Euch erneut provozierte."

Der König bekam von den Elbinnen keine Antwort. Lachend schüttelte Legolas den Kopf, während Calad und Meleth ihn zufrieden angrinsten.

Entnervt drehte Thranduil seinen Kopf zu seinem Sohn, dieser stoppte augenblicklich sein Lachen. Nun fingen die Elbinnen an zu lachen.

"Ich vernehme diese Reaktionen einfach als ein ja...", murmelte Thranduil, bevor er sich auf seinen Thron setzte. 

"Eine gute Wahl", sagte Meleth und blickte sich um. "Kann mir jemand sagen, wieso es so kalt hier drinnen ist?", wollte sie wissen. Meleth verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und rieb ihre Hände über ihre Arme, um zu zeigen, dass es wirklich kalt war.

"Wie kann dir kalt sein, wenn wir die besten Temperaturen des Jahres haben?", fragte Calad verwirrt.

"Wie kannst du in einem Kleid herum spazieren?", stellte Meleth eine Gegenfrage. "Merkst du es denn nicht? Es ist eiskalt!" Zum Beweis hob sie ihre rechte Hand, die zitterte. Calad zog die Augenbrauen zusammen, während Legolas seine Jacke stumm auszog und diese schließlich Meleth überreichte. "Vielen Dank", meinte die Brünette mit einem kurzen Lächeln und zog sich die Jacke sofort über.

"Nicht dafür", sagte Legolas und nickte ihr leicht misstrauisch zu. Irgendetwas stimmt nicht, dachte er.

Einen Moment lang schwiegen die vier Elben, Thranduil, Legolas und Calad musterten in der Zeit Meleth, doch das Gähnen der Brünetten unterbrach die Stille.

"Ich werde dann mal gehen", sagte sie mit einem erneuten Gähnen. Wieder hob sie ihre Hand, um ihr Mund zu verdecken, nun fing sie an zu husten.

"Geht es dir gut?", fragte Calad besorgt.

"Ja, mir geht es gut. Ich bin nur ein wenig müde, mehr nicht...", murmelte Meleth und sah mit zusammen gezogenen Augenbrauen auf ihre Hand. "Mir geht es gut...", wiederholte sie. Die drei Elben vor der Brünetten musterten sie durchgehend, während sie den Thronsaal verließ.

"Das glaube ich eher nicht", meinte Thranduil stirnrunzelnd, als Meleth nicht mehr da war. "Ging es ihr vor eurer Ankunft auch so?", wollte der Elbenkönig wissen.

"Nein, da ging es ihr gut. Zumindest besser als jetzt", antwortete Calad.

"Hat sie Stimmungsschwankungen?"

Schattenkinder || Mittelerde FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt