Kapitel 3

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"Gestern Abend wurde eine Frau und zwei bewusstlose Männer hinter einem Häuserblock gefunden. Die Frau behauptet die Männer wollten sie ausrauben doch ein junges Mädchen mit unnatürlichen Fähigkeiten hatte sie gerettet. Hier stellst sich nun die Frage wer die Unbekannte ist und die meisten vermuten eine neue Anhängerin der Avengers.", erzählte der Nachrichtensprecher als Juve den Fernseher früh morgens angeschaltet hatte. Genervt schaltete sie den Kasten aus und widmete sich den Orchideen die auf der Fensterbank standen. "Anhängerin der Avengers. Pfff... Na klar.", sagte sie spöttisch. Die Vögel zwitscherten laut in der Krone des Geranien Busches im Wohnzimmer und eine kleine Mäuse Familie machte sich an die Vorräte zu schaffen. "Bis dann.", rief Juve als sie zur Tür ging und die Eichhörnchen die sich im Küchenschrank eingenistet hatten keckerten zurück. Im schnellen Tempo erreichte sie den Bahnhof und fuhr zur Küste ins Café. Im Zug war es eng Juve stellte sich möglichst weit nachhinten. Sie machte sich Sorgen das die Frau sich an sie und ihr Aussehen erinnern konnte. Als der Fernseher der an der Decke hing anging und wieder die Nachrichten anzeigte wurde ihre Sorge bestätigt. "Eine kurze Meldung. Vor einer Stunde hatten wir über eine junge Heldin die eine Frau gerettet hat erzählt. Die Polizei sucht sie und sie können helfen. Sie hat nach der Beschreibung der Frau rote lange Haare , Sommersprossen und grüne Augen. Außerdem ist sie groß und schlank.", dudelte es aus dem Kasten und Juve zog sich ängstlich die Kapuze über den Kopf. Zum Glück bemerkte sie keiner und als der Zug dann im Untergrund stehn blieb schlüpfte Juve durch die Türen hinaus und rannte so schnell es ging zum Café. Unterdessen stopfte sie ihre roten Locken in die Kapuze und versuchte möglichst nach unten zu gucken. Als sie das Café erreichte war Mrs Mora schon da und schaute ängstlich vom Tresen hinüber. "Guten Morgen Mrs Mora. Sie sind da?", fragte Juve und allmählich überkam sie die Angst. Gerade als sie ihre Kapuze abgestreift hatte hörte sie hinter sich die Tür Glocke schnellen. "Da ist das Mädchen!", stotterte Mora und Juve drehte sich verwundert um. Hinter ihr tauchten zwei Polizisten auf und blockierten die Tür. "Sie müssen uns aufs Revier folgen.", sagte einer der beiden. Seine Hand ruhte auf seiner Gürtelschnale in der seine Pistole war. "Aber ich habe doch nicht getan...", stotterte Juve und ging ein paar Schritte nach hinten. "Das klären wir später.", sagte der andere. "Machen Sie sich keine Sorgen. ", erwähnte er dann und Juve folgte den Männern zum Wagen. "Sie werden mich nur zum Fall abfragen. Ich wohne ja in der Nähe. ", beruhigte sie sich. Dann fiel ihr aber ein das sie vielleicht herausgefunden haben das sie ohne Eltern lebt. Sofort wurde Juve mulmig zumute und sie bereute es eingestiegen zu sein. Das Polizeiauto brauste los und Juve schaute ängstlich nach draußen. Plötzlich viel ihr etwas auf. "Zur Wache geht es doch hier lang.", stotterte sie und zeigte nach hinten doch die Polizisten regten sich nicht. Panisch schaute Juve sich um. Sofort entdeckte sie den mächtigen Baum der am Straßenrand wuchs und konzentrierte sich auf ihn. Schweißtropfen bildeten sich auf ihrer Stirn und allmählich fingen an sich die Wurzeln vom Boden zu lockern. Mit einem Ächzen löste der Baum sich dann aus seiner Verankerung und fiel quer über die Straße. Aprumpt blieb der Wagen stehen und Juve wurde leicht nach vorne geschleudert. Geschockt stiegen die zwei Beamten aus den Wagen. Überall hatten sich Leute versammelt und schauten sich das Spektakel an während Autofahrer wütend hupten. "Wie konnte das passieren?", stotterte einer der Beamten und schaute zur Wurzel hinüber während der andere die Feuerwehr alarmierte. Es vergingen keine fünf Minuten und die Küste wache hatte den Unfallsort erreicht und sorgte dafür das der Baum aus dem Weg geräumt wird.

Unterdessen hatte Juve schon längst die Flucht ergriffen und rannte die Strandpromenade entlang. Sie würde sich am Strand neben den Felsen verstecken denn auf der U-Bahn Station war zu viel los. Als sie gerade den weichen weißen Sand unter ihren Füßen spürte hörte die schon die Polizei Sirene. Ängstlich schaute sie sich um. Wild peitschten die Wellen gegen die Felswände die aus dem Sand empor ragten während kreischende Möwen über das türkis, blaue Wasser kreisten. Keine Pflanze weit und breit. Juve hatte sich in eine eigene Sackgasse geritten. Eilig rannte sie hinter einen Fels bevor die Beamten sie sehen konnten. Die Mittagssonne brannte auf ihren Kopf und allmählich fing sie an zu schwitzen und wusste selbst nicht ob es an der Hitze oder der Angst lag. "Wir suchen den Strand ab.", rief einer der Polizisten und Juve wagte sich über die Kante des Felsens zu gucken. Die Beamten teilten sich in zwei Gruppen auf und eine der Gruppen kam ihr bedrohlich näher. Ihr Herz hämmerte so stark gegen ihren Brustkorb sodass sie das Gefühl hatte es springe gleich raus. So leise wie möglich ging sie die Felswand weiter doch das Knirschen des Sandes verriet sie. "Ich hab da etwas gehört.", hörte sie einen Polizisten sagen. Zitternd hielt sie die Luft an und stellte sich schon vor was sie mit ihr machen würden. Sie würden sie ihn ein Labor stecken und irgendwelche Versuche an ihr durchführen oder sie vielleicht ausnehmen. Bei dem Gedanken überkam die Angst sie und Juve musste leicht weinen. "Komm mit.", hörte sie plötzlich jemanden von hinten sagen und drehte sich erstaunt um. Ein etwas älterer Mann mit dunklen Haaren und Bart lugte in der anderen Felswand hervor und reichte ihr die Hand. Er trug einen teuren Anzug und eine Sonnenbrille auf seiner Nase. Juve zögerte doch als gerade einer der Polizisten hinter der Wand auftauchte packte der Mann sie am Arm und zog sie hinter den Fels. "Hier ist niemand.", sagte der Beamte enttäuscht als er um die Ecke kam. Langsam entfernten sich die Schritte und Juve atmete erleichtert ein. Ihr Retter rückte die Ärmel zurecht und steckte dann seine Hände in die Hosentaschen. "Du bist mir etwas schuldig.", sagte er lächelnd. "Wer sind sie?", fragte Juve und musterte ihn. "Das ist fürs erste unwichtig. ", winkte er ab und schaute dann auf seine Armbanduhr. "Danke das sie gerettet haben. ", stotterte Juve. "Kein Ding. Pass das nächste Mal einfach mehr auf. Und diese Haare...", er fuhr durch ihren roten Strubbelkopf. "Die sind sehr auffällig... verdammt sind die rot!" Juve musste lächeln und der Fremde lächelte auch. "Na dann. Ich muss weg. ", erklärte er dann und bevor er zur Strandpromenade ging drehte er sich noch einmal um. "Vergiss nicht. Du hast besondere Fähigkeiten. "Und mit diesen Worten ging er davon. Als Juve ihm folgte war er in der Menschenmenge verschwunden. Müde und ängstlich zugleich das sie erkannt wir fuhr Juve mit dem Zug zurück nach Hause. Dort angekommen betrachtete sie ihre Haare im Spiegel. Der Mann hatte recht. Sie waren wirklich zu auffällig. Im benachbarten Haarsalon kaufte sie sich braunes Färbungsmittel und färbte ihre rote Haapracht. Als ihre Haare endlich trocken waren waren sie braun wie eine Haselnuss. Nur ein leichter rötlich Schimmer erinnerte sie an ihre echten Haare.

Vitaria ~ A new AvengerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt