36. Kapitel

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Niall's POV:

Ich schlage die Augen auf und bin erst einmal sichtlich verwirrt. Wo bin ich? Ich drehe mich in dem etwas zu samten, weichen Bett um und der Schock fährt mir durch alle Glieder. Da liegt er, Styles, nackt neben mir. Und all die Erinnerungen an Gestern kommen in mir hoch. Was habe ich getan?! Ich habe die eine Sache getan, vor der Harry sich so sehr fürchtete. Ich habe ihn betrogen! Und diesmal richtig. Nicht ein intimer Tanz, nicht ein Kuss, nein, Sex! Und dafür werde ich mich hassen. Ich weiss genau, dass ich es mir nie verzeihen werde, und deshalb werde ich alles daran setzen, dass Harry es tut, sonst weiss ich nicht, wie ich damit leben soll! Meine Gedanken rasen. Schlimmer kann es doch eigentlich nicht werden, oder? „Guten Morgen Horan." Ich nicke ihm zu. Verdammt. Warum kann man solche Taten eigentlich nicht rückgängig machen und sich doch noch anders entscheiden? Ich würde es ohne mit der Wimper zu zucken tun! „Shit!" „Wow, das ist ja nicht gerade eine nette Begrüssung." Ich starre in seine Augen. „Was...Ich...Ich wollte das nicht...." „Sah aber gestern nicht danach aus." „Shit, Styles! Ich...ich bin doch verheiratet. Das ist Ehebruch! Warum, warum hast du mich nicht gewarnt, warum hast du mich nicht gefragt, ob ich das wirklich will? Dann hätte ich...hätte ich..." Tränen bilden sich in meinen Augen. „Es ging alles so schnell, ich habe nicht daran gedacht, es tut mir leid. Ich denke, wir sind beide Schuld daran..." Ich nicke mit dem Kopf. Er kann nicht wirklich etwas dafür, ich habe mehr falsch gemacht als er, schliesslich hat er niemanden betrogen...

Ich haste aus dem Bett und sammle meine Kleider zusammen. Dann ziehe ich sie mir über den Kopf. Ich drehe mich noch einmal um und sehe, wie er genau das selbe tut. Sich schnell anzieht. „Versprich mir, dass du es nie jemandem sagen wirst Styles!" Er starrt mich an. „Ich verspreche es Niall. Aber vielleicht solltest du es ihm sagen. Denn wenn es irgendwie doch rauskommen sollte und du ihm nicht einmal die Wahrheit gesagt hast, dann könnte es schlimmer herauskommen..." Ich denke kurz darüber nach, was er gesagt hat. Mein Blick schweift dabei durch das Zimmer und bei dem Bild auf seinem Nachttisch bleibt mein Blick schliesslich stehen. Ich habe es schon einmal gesehen. Mein Herz rutscht mir in die Hose und ich habe das Gefühl nicht mehr atmen zu können. „Horan? Niall? Ist alles in Ordnung. Du bist ja ganz bleich." Mein Blick wandert vom Foto zu ihm hoch und wieder zum Foto. „Du machst mir echt Angst. Was ist los?" Ich öffne meinen Mund und versuche etwas zu sagen, doch es kommt kein Wort heraus. „Du....du....James?" Jetzt blickt er mich verwirrt an. Mein Herz klopft bis zum Hals. Bitte, bitte lass es nicht wahr sein. Bitte! Ich starre ihn gebannt an. „Woher kennst du meinen Namen?" Ich schlage eine Hand vor den Mund. Meine Beine zittern. „Niall....Was ist denn?!" Ich gehe auf das Foto zu und nehme es in die Hand. Es ist genau dasselbe. Harry hat es mir gezeigt, als wir über seine Familiengeschichte gesprochen haben. Ich starre es an. Ich versuche das Bild in meinem Kopf zu verändern. Ich versuche so zu tun als wären nicht Harry und James auf dem Bild, sich einen Arm um die Schulter legend und breit lächelnd. Mit demselben Grübchenlächeln, denselben Locken doch einer anderen Augenfarbe. Warum? Warum habe ich es nicht bemerkt?! Ich drehe mich um. Er scheint es immer noch nicht zu kapieren. „Das...das sind du und.....und Harry, nicht war?" Ich will, dass er mich auslacht. Mir sagt, dass dies sein Cousin ist und warum ich auf solch komische Gedanken komme. Doch sein Gesicht wirkt nur noch verwirrter. „Ja...Woher kennst du ihn Niall? Ich suche ihn schon mein halbes Leben lang. Weisst du wo er ist? Kennst du ihn? Weisst du, wie es ihm geht? Oh Gott, bitte sag mir, es geht ihm gut!" Tränen bilden sich in meinen Augen. „Ich bezweifle es...Das es ihm gut geht, meine ich....Denn ich habe ihn gerade betrogen..." James starrt mich aus seinen braunen Augen an. Dann wird auch er bleich und beide stehen wir so da. Keiner sagt ein Wort. Doch was sollten wir auch sagen. Hey, schön dich kennenzulernen, du bist dann wohl mein Schwager? Oder eher: Hey, ich bin der Mann deines Bruders und habe ihn gerade mit dir betrogen. News Flash, das ist das Schlimmste, was man tun kann. Seinen Mann mit seinem eigenen Bruder zu betrügen. „Du...du bist mit Harry verheiratet?" Ich nicke mit dem Kopf. Ich wische mir die Tränen weg. „Bitte...hasse mich nicht deswegen...Ich...ich liebe ihn wirklich. Es war ein Versehen, ein blöder, grosser Fehler und ich kann ihn nicht rückgängig machen, aber wenn ich könnte, dann würde ich es tun! Er...er ist der gutmütigste und liebevollste Mensch, den ich je getroffen habe und ich weiss, dass ich ihn nicht verdient habe. Das war schon immer so. Er war zu gut für mich. Von Anfang an!" Ich weiss eigentlich nicht genau, warum ich James das alles an den Kopf schmeisse, aber es blubbert nur so aus mir raus. Ich kann nicht aufhören. „Alles, was ich getan habe tut mir leid. Ich wollte ihn nicht verletzen, nicht sein Vertrauen missbrauchen und ihn erst recht nicht betrügen. Ich kann...Ich kann gar nicht fassen, was ich getan habe. Er...er wird mir das nie verzeihen, wenn er mir nicht einmal einen Tanz mit einem Anderen verzeihen konnte. Er wird sich von mir scheiden lassen, und ich werde alleine sein. Gehasst von allen...Aber so war es schon immer. Bis er aufgetaucht ist. Er hat mir den Sinn des Lebens gezeigt, er führte mich auf den richtigen Weg, er zeigte mir, wie es ist, geliebt zu werden und zu lieben. Bedingungslos! Ich würde alles dafür tun, das hier rückgängig zu machen. Alles!" Meine Stimme ist beinahe nur noch ein Flüstern. Doch man hört den Schmerz in meiner Stimme. "James....er...er hat mir das Leben gerettet. Ich...ich wollte mich umbringen und hätte es auch fast geschafft, wenn er nicht gewesen wäre. Er bedeutet mir alles und ich...oh Gott! Ich...Ich...ich....." Plötzlich werde ich in die Arme genommen. Ich atme tief durch. Ich darf keinen Anfall haben. Harry ist nicht hier...Ich versuche mich auf seinen Herzschlag zu konzentrieren und zu atmen. Erstaunlicherweise funktioniert es. „Niall...Es...es tut mir alles so leid...Wenn ich gewusst hätte, dass du Harry kennst, ich meine mit ihm verheiratet bist, dann hätte ich niemals...Ich bin dir nicht böse...Ich bin so stolz auf ihn Niall. So stolz, dass mein Brüderchen einen Mann wie dich, Sein nennen kann. Keiner ist perfekt, alle machen Fehler, manchmal sind sie grösser und manchmal kleiner. Aber wenn man einen Menschen wirklich liebt, dann verzeiht man ihm seine Fehler..."

Trust is Everything! (Narry Storan) *BOOK 3*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt