11. Kapitel

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Ich will gar nicht erst anfangen mich zu entschuldigen;) Danke an alle, die das hier immer noch lesen :) Und danke auch an alle die in meiner Abwesenheit trotzdem gevotet und kommentiert haben! Danke!

Wie auch immer, hier ein Kapitel...Viel Spass. LG Cherry <3 <3 <3 

Harry's POV:

„Niall, kannst du mir die Butter reichen?" „Ni?" Plötzlich blickt er auf. Sein Blick ist leer und macht mir auf eine Weise Angst. Es ist als ob er durch mich hindurch sehen würde... Wir sitzen uns in der Küche gegenüber am kleinen Tisch. Und doch kommt es mir so vor, als würde er meilenweit entfernt sitzen. Plötzlich zittern seine Lippen, nicht lange und sein ganzer Körper beginnt zu zittern. Es erinnert mich an den Tag, an dem ich Niall nach Hause geholt habe. Ich weiss noch genau wie Liam mich an diesem Tag angerufen hat. Nicht einmal eine Woche ist es her... Und doch lässt der Anblick mein Blut in den Adern gefrieren. Seit jenem Tag ist auf eine Weise alles wieder in Ordnung und auf eine andere Weise, wurde es schlimmer den je! Niall spricht nicht. Kein Wort, als ob er mich nicht hören könnte. Als ob ihn dieser eine Anfall in die Vergangenheit versetzt hätte und er nicht mehr loskommt. Und trotzdem bin ich froh, weil wir wieder zusammen sind, zuhause sind und ich ihm die Situation erklären konnte und er mit dem Kopf nickte und mich umarmte. Ich fasste es einfach als eine vergebende Geste auf. Aber genau weiss ich es auch nicht.

Eine Träne rollt über seine Wange. „Stopp, stopp, stopp. Bitte!" flüstert er. Ich blicke ihn mit einem sorgenvollen Blick an. Sein Brot auf dem Teller rührte er nicht an. Und von Liam weiss ich, dass er auch im letzten Monat nicht wirklich viel gegessen hat. Beziehungsweise praktisch nichts! Urplötzlich schiesst er von seinem Stuhl in die Höhe und rast um den Tisch zu mir. Er setzt sich auf meinen Schoss und legt seine Arme um meinen Torso. Seinen Kopf legt er in meinen Nacken. Ich spüre wie seine Tränen meinen Hals benetzen. Schnell lege auch ich meine Arme um ihn. Ich streiche über seine Haare. „Prinzessin? Baby?" Doch er rührt sich nicht. Also warte ich. Man könnte die Stille mit einem Messer durchschneiden. So kommt es mir vor. Irgendwann stehe ich mit ihm im Arm auf. Seine Beine legt er automatisch um meine Hüfte. Seine Schluchzer werden seltener und ich spüre wie sein Atem langsamer wird. Ich öffne mühsam mit einer Hand die Tür zum Balkon. Dort setze ich mich trotz der Kälte in den Sessel, den wir einmal in einem Baumarkt für wenig Geld ergattert haben. Die Wollendecke, die wir immer unter dem Sessel haben, ziehe ich hervor und bedecke Niall und mich damit. Die Kalte Januarluft tut gut. Ich atme tief ein und aus. Niall's regelmässiger Atem zeigt mir, dass er eingeschlafen ist. Eine Tätigkeit, die er in letzter Zeit auch eher vermieden hat. Warum, weiss ich auch nicht. In ein paar Tagen habe ich Geburtstag! Der Gedanke bleibt kurz in meinem Kopf hängen, bevor ich mich wieder auf Niall konzentriere. Er ist dünn...Zu dünn. Ich hasse, wie leicht es für mich ist, meine Arme um ihn zu legen. Um ehrlich zu sein, war es ja noch nie sonderlich schwer, denn dick war Niall auch vorher nicht. Aber er war gesund. Sein Gewicht war gesund, alles an ihm war gesund. Und jetzt ist es das nicht. Ich mache mir Sorgen. Irgendwie habe ich gehofft, dass er sobald wir zuhause wären wieder essen würde aber so ist es nicht...

Endlich rührt er sich. Seine blonden Haare versperren ihm etwas die Sicht. Ich streiche sie ihm behutsam aus seinem Gesicht. „Babe?" „Hmm?" Eine Reaktion. Whoop. Whoop. Soll ich einen Freudentanz machen? „Ist dir kalt? Wir können wieder rein gehen. Ich wollte nur kurz an die frische Luft, das ist alles..." Er schüttelt den Kopf. „Schon okay." Ich hebe eine Hand und lege sie auf seine Wange. Sogar die ist dünn. Seine Wannenknochen stehen hervor. Und zwar nicht auf eine sexy Art und Weise. Aber versteht mich nicht falsch. Niall ist immer noch die schönste und wundervollste Person, die ich kenne... „Ni, ich finde wir sollten darüber reden." „Worüber?" Ich blicke ihn ungläubig an. „Dein Ernst?" „Ja. Vielleicht möchte ich nicht darüber reden." „Musst du aber. Niall. So kann das doch nicht weiter gehen. Du machst mir Sorgen. Ich meine es ernst! Du isst nichts, du sprichst nicht und du weinst und blickst in die Ferne als ob du gar nicht wirklich hier wärest..." Er zuckt mit den Schultern. Langsam richtet er sich in meinem Schoss auf. „Haz..." Auf ein neues füllen sich seine Augen mit Tränen. „Nein. Hör auf. Stopp! Ich will nicht, dass du die ganze Zeit weinst. Niall! Hör auf und rede mit mir!" Er beisst sich auf seine Unterlippe und blickt mit einem entschuldigenden Blick zu mir auf. „Es tut mir leid..." Er flüstert. Ich schaue ihn erwartend an. Er soll weiter reden. Ich bete leise für mich, das er es tut... „Ich...Es ist wie früher..." Und genau vor diesem Satz habe ich mich in den letzten Tagen so gefürchtet. Ich habe mir immer wieder überlegt, was ich tun oder sagen würde, wenn er dies sagt. Doch jetzt, wo es soweit ist. Fehlen mir die Worte. Ich verstärke den Griff um seine Hüfte und spüre wie meine Augen beginnen gefährlich zu brennen. „Was meinst du damit?" Auch ich flüstere nun. Erneut zuckt er mit seinen Schultern. „Ich...ich....Haz? Warum habe ich diese Anfälle wieder? Ich dachte...ich dachte es wäre vorbei...Ich dachte, ich könnte damit endlich abschliessen. Aber nein, es muss natürlich wieder zurückkommen. Wie...wie soll ich bitte jemals damit abschliessen, wenn es mich jagt, wie ein böser Traum? Ich kann das nicht!" Immer noch, bin ich mir nicht ganz sicher, was er meint. Oder besser gesagt, ich hoffe insgeheim, dass er mir nicht das sagen will, was ich denke. „Bitte Babe, bitte sage mir nicht, dass du...dass du..." Meine Stimme beginnt zu zittern und ich versuche tief durchzuatmen. Es ist als ob Niall Mitleid mit mir hätte. „Doch Haz. Genau so ist es. Ich fühle mich falsch, am falschen Ort und ich fühle mich so wie ich mich damals auch gefühlt habe. Taub. Ich fühle nichts...am liebsten würde ich einfach verschwinden. Und zwar ganz!" Meine Unterlippe zittert und eine Träne rollt über meine Wange. Ich schluchze leise auf. Und atme dann tief durch und schliesse für einen kurzen Augenblick die Augen. „Danke. Danke, dass du mich gewarnt hast, mir die Chance gibst dir zu helfen. Das ist ein Fortschritt Niall. Nicht wie beim letzten Mal. Danke, dass du mir vertraust!"

Trust is Everything! (Narry Storan) *BOOK 3*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt