Trust is Everything! (Narry Storan) *BOOK 3*

25. Kapitel

Niall's POV:

Ich kann gar nicht anders, als an das Gespräch mit Harry zurückzudenken. Es kotzt mich einfach nur an, wie er mit mir umgeht. Wir sind nun genug lange zusammen, um ein kleines bisschen Vertrauen in die andere Person zu haben. Wütend schlage ich die Tür zu meinem Zimmer zu. Phil, hebt den Kopf von seinem Buch und starrt mich verwirrt an. „Hey Niall. Was ist denn mit dir los?" Ich finde die Worte nicht um meine Wut und vielleicht auch Verletztheit auszudrücken, also schweige ich und bemerke, wie mein Gesicht dabei rot anläuft und ich die Hände zu Fäusten balle. Ich erinnere mich automatisch und das Gefühl, wütend zu sein, kann ich einfach nicht los werden... Doch auf wen ich wirklich wütend bin, weiss ich nicht wirklich. Oder ich weiss es nur all zu gut und will es nicht wahrhaben. Wie konnte er nur? Er wusste doch, dass ich noch nicht bereit war! Doch wenn ich es mir recht überlege, konnte er es nicht wissen...Doch klar konnte er! Er kennt dich am Besten Niall. Er hätte merken können, dass du Angst davor hast! Nein! Das ist nicht wahr. Wie soll er das bitte merken? Soll er es einfach so riechen?! Du bist schliesslich derjenige, der ‚ja' gesagt hat. Oh Gott! Ich drehe noch durch, wenn das so weiter geht. Mein Kopf spielt verrückt und ich kann meine Gedanken nicht ordnen. Das einzige, was ich wirklich einschätzen und auch einordnen kann ist, dass in mir eine Wut ist, die irgendwie raus muss. „Arghh! Fuck! Verdammte Scheisse!" Ich knalle meinen Rucksack mit den Büchern in eine Ecke und stampfe mit dem Fuss auf den Holzboden, wie ein kleines Kind.

„Wow Niall. Chill mal. Schalt einen Gang runter Kumpel!" Ich atme einmal tief durch um mich zu beruhigen und setze mich dann auf mein Bett. Ich lege den Kopf in die Hände und atme noch einmal tief durch. „Verfickte Scheisse Phil!" „Was? Was denn?!" Ich starre ihn eine Weile lang an. Mit ernster Stimme sage ich: „Ich bin verdammt noch mal 20 Jahre alt. Ich bin verdammt noch mal Student! Und ich habe verdammt noch mal das Recht mich einmal in meinem Leben frei zu fühlen!!! Immer....immer, mein ganzes Leben, wurde ich von irgendetwas eingesperrt. Und jetzt, als ich endlich die Chance hätte frei zu sein hält er mich zurück. Obwohl er immer meine grösste Unterstützung war. Immer war er da, hat meine Entscheidungen akzeptiert und versucht damit klarzukommen. Und sobald ich ein paar Meilen weiter weg wohne ist das Verständnis weg und das Vertrauen gleich auch! Er denkt...er denkt doch allen ernstes, ich würde ihn betrügen....Nach allem, nach allem, was wir zusammen durchgemacht haben, denkt er ich würde ihn betrügen! Was für ein Schwachsinn. Aber wenn er so weiter macht, dann, dann weiss ich auch nicht..."

Kurz ist es still. „Wow...das...das war echt viel!" Ich nicke mit dem Kopf. „Kann ich dich etwas fragen?" „Hast du doch gerade, aber klar." meine ich mit einem Schmunzeln. „Hat er wirklich gesagt, dass er glaubt, dass du ihn betrügst?!" Ich zucke mit den Schultern. „Nein, aber er hat es angedeutet..." „Vielleicht hat er einfach nur Angst Niall." Ich stöhne genervt auf. „Ja und genau das ist ja mein Problem. Er soll mir vertrauen und nicht so verdammt wenig von mir denken!" „Niall! Ihr seit verlobt und tut mir leid das jetzt zu sagen, aber er hat das Recht misstrauisch zu sein. Du bist meilenweit entfernt von ihm und er vermisst dich sicherlich. Und da wird es sicher nicht helfen, wenn er sich immer vorstellt, wie du gerade mit neuen Leuten Freundschaften schliesst und dich auf Partys besaufst. Du bist ein Student, ja. Aber du bist auch verlobt und ich denke im Moment übertreibst du ein wenig." Ich starre Phil geschockt an. Ein wenig wütend meine ich: „Sag mal, auf welcher Seite bist du eigentlich?!" „Dein ernst Niall? Seit wann geht es hier darum die Seiten zu wählen? Wir sind schliesslich nicht in der Grundschule. Ich sage dir meine Meinung und das wars. Ich wähle keine Seiten!" Langsam werde ich noch wütender. „Ach ja? Es sieht aber für mich danach aus, als ob du Harry gerade verteidigt hättest. Oder nicht?! Das bedeutet, du bist auf seiner Seite. Als hör auf den ach so Erwachsenen zu spielen Phil!" „Übertreib nicht Niall! Ich will euch bloss helfen. Ich habe euch gesehen, zusammen. Und ich weiss wie verdammt unangenehm es ist, im selben Raum wie ihr zu sein, wenn sich eure Blicke treffen. Es ist als würde man mit Liebe überschüttet werden. Ich weiss wie sehr ihr euch liebt und ich will nur nicht mit einem am Boden zerstörten Niall umgehen müssen, wenn ihr dann doch entscheidet, nicht zu heiraten. Denn darauf hab ich echt keinen Bock. Okay?!" Ich beisse auf meine Unterlippe und schaue zu ihm auf. Ich bemerke das Brennen in meinen Augen und blinzle zwei Mal. „Er...er...er wollte heiraten...in ein paar Tagen schon..." Meine Stimme ist bloss ein Flüstern. Ich weiss einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Und wenn ich ehrlich bin, dann habe ich Angst. Ich will ihn nicht enttäuschen, deshalb wollte ich noch warten. Aber in Wirklichkeit wollte ich ihn schon seit dem ersten Tag heiraten, egal wie kitschig das jetzt klingt!

Phil setzt sich neben mich aufs Bett. „Weisst du...ich dachte, ich hätte noch Zeit...Ich...ich kann doch nicht heiraten...erst recht nicht ihn....er...er bedeutet mir alles Phil...Wie, wie kann ich ihn jemals wirklich glücklich machen? Ich...ich kann das nicht..." Eine Träne rollt über meine Wange... „Er vertraut dir Niall. Denk nicht er würde dir nicht vertrauen, nur weil er dich heiraten will. Er liebt dich Ni...Und du liebst ihn auch. Das weiss ich! Und sag nie, nie wieder du würdest ihn nicht glücklich machen, denn bei dir ist er glücklich, das würde sogar ein Blinder sehen. Ihr seid perfekt füreinander!" „Es tut mir leid, dass ich vorher so ausgerastet bin Phil...Ich...ich habe nur ein Ventil gebraucht weil ich eigentlich Angst habe...Aber ich weiss, dass es eigentlich falsch ist, wenn ich wütend auf ihn bin..." Phil nickt mit dem Kopf und ich lächle ihn leicht an. „Vielleicht sollte ich ihn anrufen, was meinst du?" „Ich denke, dass das vielleicht gar keine schlechte Idee wäre Niall, hahaha!"