1. Kapitel

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Ich musste noch eine Viertelstunde im Zug sitzen das heißt:
-Noch eine Viertelstunde meinen Zigarettendrang durch Musik ablenken.
- Noch eine Viertelstunde die Nervende Oma neben mir aushalten die ihrem Enkel ständig Sachen  sagt wie 'Du bist aber groß geworden!' oder 'Na was ist das?' 'Genau! Ein Buch!'
-Noch eine Viertelstunde den Gestank von ekelhaften Zuggeruch ertragen.

Ich guckte im Sekundentakt auf die Uhr und es kam mir vor als würde die Zeit stehen bleiben. Ich kaute auf meiner Unterlippe herum während ich aus den Fenster schaute. Ich sah das was ich jeden Tag sah. Bäume. Leute. Autos.  Straßen. Dörfer. Alles langweilig.
Um meine Laune zu steigern fing das kleine Kind an laut zu schreien. Stöhnend stand ich auf und ging zum nächsten Wagon. Zu guter Letzt gab mein I Pod den Geist auf und ich musste noch zehn Minuten aushalten. Ich stellte mich schonmal zur Tür. Kurz überlegte ich ob ich mir einfach hier eine Zigarette anstecken sollte aber das macht nur unnötig Stress. Aber wenn ich Fünf Minuten noch warte, mir dann eine anzünde dauert es erstmal bis es jemand merkt. Sagen wir mal es dauert zwei Minuten. Dann muss ich noch drei Minuten warten. Wahrscheinlich würde mich jemand zusammen scheißen aber das halte ich aus und bis eine vom Zug kommt muss ich schon aussteigen. Ich schaute mich um ob es hier einen Feuermelder gab doch ich sah nichts.
7 Minuten noch.
Ich setzte mich auf den Boden und holte meinen Spiegel heraus. Ich kontrollierte mein Makeup. Mein roter Lippenstift war etwas blass und ich zog ihn nochmal nach dann nahm ich mein Eyeliner und verstärkte die schwarzen Ränder um meine Augen. Meine Haare band ich zu einem Knoten und zog mir meine Jacke an.
5 Minuten. Ich stand auf und holte die Packung Zigaretten heraus und mein Feuerzeug.
"Gibst du mir auch eine?" hörte ich eine raue Stimme hinter mir. Langsam drehte ich mich um und sah ein blonden Jungen mit blauen Augen. Er war groß und muskulös. Er hatte an der Lippe zwei Piercings und an der Augenbraue einen. Sein Arm war mit Tattoos übersät und man konnte den Ansatz eines Brusttattoos sehen. "Hast du keine eigenen?" fragte ich schroff. Ich hatte keine Lust mit einem Jungen zu reden geschweige denn ihm meine Zigaretten zu geben. "Nein. Sie sind alle." er lehnte sich mit der Schulter an die Wand an der ich auch lehnte. Zögernd gab ich ihm eine und wie zündeten sie an. 3 Minuten noch dann steig ich aus.
Es dauerte nicht lange bis die Passagiere anfingen den Rauch zu riechen. "Steigst du die nächste aus?" fragte mich der Typ. Ich nickte. 2 Minuten noch. 
"Rauchen ist hier verboten! Machen sie sofort die Zigaretten aus!" schimpfte ein Mann im Anzug.  "Wollen sie auch eine?" fragte ich ihn ironisch.  "Das ist Unglaublich! Das wird ein Nachspiel haben! Ich geh zum Zugführer!" der Mann verschwand und wir grinsten. Eine Minute noch. Ich betrachtete den Abdruck meines Lippenstifts auf der Zigarette während ich den Rauch aus meinem Mund blies. "Schönes Tattoo." der Typ zeigte auf meinen Unterarm wo in Schnörkelschrift auf englisch stand: Leiden ist das Labyrinth des Lebens. "Suffering is the Maze of Life. " las er langsam vor. "Warum leiden?" fragte er. "Leiden ist überall. Egal wo. Du kommst aus dem leiden nicht raus." antwortete ich und stieg aus dem Zug aus.
"Hey warte wie heißt du?" hörte ich den Typen rufen doch ich ging weiter. Ich will kein Anhängsel. Ich bin nicht für Freunde geschaffen. Ich komme besser alleine klar!
Jemand packte mich am Arm. "Warum rennst du weg?" er schaute mir in die Augen als ob es dort zu lesen war. Ich riss mich los und ging weiter. Doch er kam wieder und stellte sich vor mich. "Ich bin Niall." lächelte er mich an. "Schön! Ich nicht." ich lächelte ihn übertrieben an. "Lassen Sie mich los! Ich kenne sie nicht! Hilfe!!" rief ich. Sofort kamen Leute um mir zu helfen und genau das wollte ich. "Lassen sie die Frau los." Ein Mann guckte Niall an als würde er mich mit einem Messer bedrohen.  "Okay. Okay. ich geh ja schon!" genervt ging Niall aus dem Bahnhof raus. "Danke." ich nickte dem Mann zu und konnte mir mein grinsen nicht verkneifen.

"Hallo Schatz bist du Zuhause?" rief meine Mutter aus der Küche. "Weiß nicht Mum." sagte ich sarkastisch und ging hoch in mein Zimmer.

She is not afraid... (Niall Horan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt