32. Kapitel

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32. Kapitel – Die Hoffnung stirbt zuletzt

Wir hoffen immer auf den nächsten Tag. Wahrscheinlich erhofft sich der nächste Tag einiges von uns.

-Ernst R. Hauschka

Wenn wir zu hoffen aufhören, kommt, was wir befürchten, bestimmt.

-Ernst Bloch

Um acht Uhr, klingelte mein Wecker. Ich konnte mittlerweile am Wochenende ausschlafen, da mein Dad selbst dann nicht mit mir laufen ging. Manchmal lief ich alleine, wenn ich denn die Zeit dafür fand, aber da ich zum Stützpunkt wollte, ließ ich es heute ausfallen. Ich stand auf, ging duschen, zog mich an und ging dann in die Küche. Mein Dad war schon weg. Ich sah auf die Uhr. Erst neun Uhr und er war schon bei meiner Mum? Ich musste unbedingt mit ihm reden. Auch wenn er mir wahrscheinlich nicht zu hören würde. Wie so oft.

Resigniert griff ich nach der Kaffeekanne. Wenigstens hatte er den Kaffee nicht vergessen. Ich goss mir eine Tasse ein und suchte mir etwas zum Frühstücken. Dabei stellte ich fest, dass es mal wieder höchste Zeit war einzukaufen. Was so viel hieß wie, dass ich es später oder am Montag nach der Schule erledigen musste. Mein Dad betrat schon seit Wochen keinen Laden mehr.

Nach dem Frühstück schnappte ich mir die Autoschlüssel und fuhr zum Stützpunkt. Als ich die Sicherheitsschleuse passierte, erkannte man mich sofort. Früher war ich oft dort gewesen um meinen Dad zu besuchen oder Leo. Mein Wagen wurde natürlich trotzdem durchsucht. Geduldig wartete ich ab, bis sie fertig waren. Dann suchte ich einen Parkplatz, und lief im Anschluss über das große Gelände, zum Gebäude mit den Büros. In der Halle wurde ich durchsucht. Sobald sie festgestellt hatten, dass ich nicht vorhatte Amok zu laufen, durfte ich in die zweite Etage laufen. Dort erkundigte ich mich nach Major Simeons. Ich wurde zu einem Konferenzraum geführt. Von drinnen war ein Stimmengewirr zu hören, dass erstarb, als ich klopfte. Ein Captain öffnete mir.

„Was machen Sie hier? Sie dürfen nicht hier sein", erklärte er mir sofort und wollte mich schon den Gang herunter schieben, als Major Simeons hinter ihm erschien.

„Schon gut Captain. Das ist die Tochter des Generals."

Sofort wurde der Captain bleich wie die Wand des Flurs. Er sah betreten zu mir und bat um Entschuldigung. Ich meinte nur, dass es nichts machte, schließlich konnte er das nicht wissen.

„Lilly, schön dich zu sehen. Komm rein", ergriff dann der Major das Wort, umarmte mich herzlich und ließ mich in den Konferenzraum.

Die übrigen Anwesenden sahen mich alle an, kaum dass ich eintrat. Die Meisten kannte ich, zwei, drei weitere waren mir noch unbekannt. Als mir klar wurde, um wen es sich bei den Anwesenden handelte, wurde mir mulmig. Keiner sagte etwas. Alle sahen mich nur bedrückt an.

„Was führt dich zu uns?", fragte mich der Major.

Er hatte sich an den Kopf des Tisches gesetzt und deutete auf den Platz zu seiner Rechten. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen, lief ich hin und setzte mich.

„Ich wollte mich nach meinem Bruder erkundigen. Haben Sie schon etwas Neues?", fragte ich.

„Hat dein Vater dir nichts gesagt?", frage Simeons.

„Was?", fragte ich und bekam Angst.

Was hatte mein Dad mir nicht gesagt? Der Major sah mich traurig an, als er antwortete:

„Wir haben noch keine Neuigkeiten. Es tut mir Leid Lilly."

Ich musste schwer schlucken. Nicht wegen dem was er sagte, sonder wegen der Art wie er es sagte und mich dabei alle ansahen.

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