Leaving (ZM/1D)

15. Kapitel- Erzählrunde

Freitag, 17.04.15

Bumm, jemand klopfte energisch an die Tür. Ich verzog das Gesicht und fuhr mir mit der Hand drüber, die Schmerzen hatten leicht nachgelassen. Immerhin.

Bumm, fast schon aggressiv kam das zweite Klopfen. „Wer ist das?", brummte jemand mit tiefer Stimme- Harry vermutlich. „Keine Ahnung... soll ich aufmachen?"- „Hm... warte, ich komme mit."

Liam und Harry liefen also zur Tür und ich hörte, wie sie den Schlüssel drehten und dann die Tür öffneten- dann: „Wo ist Saphira?"

Zayns Knurren jagte mir leichten Schauder über den Rücken und ich wollte schon rufen, da presste mir Louis die Hand auf den Mund. „Woher sollten wir das wissen? Überhaupt, was machst du hier?"- „Ich weiss, dass sie bei euch ist! Die Überwachungskameras haben gezeigt, dass ihr sie mitgenommen und als Harrys Freundin ausgegeben habt! Also lasst mich zu ihr!"- „Na gut."

Ich biss Louis in die Hand und er schrie auf: „Geht's noch? Du kannst mich nicht einfach beissen!"- „Doch, siehst du ja!", erwiderte ich nur und richtete mich auf, gerade in dem Moment, als Zayn um die Ecke geschliddert kam. Als er mich sah wurden seine Gesichtszüge weicher. „Endlich! Ich dachte schon... scheisse, weisst du wie Angst wir um dich hatten?"- „Tut mir leid, ich bin zusammengebrochen und die Helden haben mir nichts gegeben."- „Mann, seid ihr ganz dumm oder so?", fuhr Zayn sie an, doch dann kletterte er zu mir aufs Bett und zog mich in seine Arme. Hinter Niall tauchte jetzt auch Rea auf, deren Sommersprossen hart auf dem bleichen Gesicht tanzten.

„Du bist so eine Nuss! Ich hab doch gewusst, dass du es nicht schaffst!"- „Danke."- „Hab dich trotzdem lieb. Aber hey- wieso hast du mir nichts erzählt vom Brief und dem Test?" Oh. „Ich hab's ihr, Wali und Perrie erzählt", murmelte Zayn leise. Ah.

„Was für ein Test? Und was hast du erzählt?", fragte Liam leise verwirrt nach. Zayn atmete tief durch, küsste mich aufs Haar und betrachtete dann meine Wange. „Okay, du brauchst die Creme und eine Schmerztablette, kann's sein?"- „Wäre nicht schlecht, ja."

Wenig später liess das Pochen nach und ich war bereit, neben Zayn gerade sitzend mich den Fragen der Jungs zu stellen- nur, dass Zayn etwas anderes im Sinn hatte.

„Schlaf jetzt, Phi... du musst morgen Wali abholen."- „Ach scheisse, stimmt", stöhnte ich- fast vergessen. „Wali kommt?"- „Sie hat Ferien und sich vor zwei Wochen wegen Phi und mir mit unseren Eltern gestritten... unseren Eltern und Doniya."- „Und Safaa?"- „Ich weiss nicht, ob sie auch kommt, aber ich frag Wali nochmal."

Harry nickte langsam und ich griff hinter mich. „Hier, sorry und danke vielmals dafür."- „Kein Ding."

Er breitete das immer noch feuchte Shirt auf der Heizung aus und lehnte sich dann neben Niall ans Bett uns gegenüber.

„Könnt ihr jetzt bitte gehen? Wir wollen schlafen."- „LOUIS!"

Liam haute ihm eins auf den Hinterkopf. „Ja, sorry! Ich weiss nicht, was ihr da für ein Drama draus macht! Dann ist sie halt Zayns neue Freundin, tut mir leid für Perrie, aber schön für ihn."

Ich musste lachen, auch Zayn gluckste leise und Rea presste sich prustend die Hand auf den Mund. „Ihr liegt ziemlich daneben, sorry."- „Du glaubst ihnen die Geschichte mit den Familien?", fragte Harry Rea erstaunt. Diese nickte schmunzelnd, dann wurde sie mit einem Schlag ernst. „Ihr solltet euch informieren, bevor ihr eine Meinung habt. Und ich hab alle Infos analysiert und daraus logische Schlüsse gezogen. Auch wenn Zayn aus der Band ausgetreten ist, ist er im Herzen noch euer Freund, genau wie ihr seine Freunde seid. Und jetzt hört mir erst zu, ja? Ich mag zwar ein einfaches Mädchen aus der Schweiz sein, doch ich habe einen klaren Kopf zum Denken bekommen. Jungs, ihr habt eine so lange Geschichte hinter euch, fast fünf Jahre seid ihr zu fünft um die Welt gereist und habt Mädchenherzen im Sturm erobert, genauso wie die Charts. Ihr seid durch Hochs und Tiefs gemeinsam gegangen, doch dann hat Zayn halt erfahren, dass in seiner Familie etwas nicht stimmt, und ihr habt nicht realisiert, dass es ihm schlecht geht, auch wenn er euch erst immer abgewiesen habt."