Freitag, 03.07.16
Übermüdet lag ich im Bett und wartete darauf, dass die Jungs aufwachen würden. Gestern Abend hatte ich ihnen nur noch gesagt, dass ich Liam erreicht hatte, aber nicht drüber reden wollte, was sie gleichermassen beruhigte wie auch beunruhigte. Auch Niall hatte angerufen und gesagt, dass ein Kindheitsfreund von Liam ihm gesagt hat, dass Liam bei ihm sei und er auf ihn acht gebe, was offenbar ganz gut war.
Zu Abend gegessen hatte ich genauso viel, wie ich geschlafen hatte- nichts. Ich hatte im Hotelrestaurant gesessen und in meiner Pasta rumgestochert, während Zayn und Louis sich mit irgendwelchem vornehmem Fleisch, das ihnen empfohlen worden war, abgemüht hatten. Schliesslich hatten sie so viel gegessen, dass man es als anständig bezeichnen konnte, und hatten dann den Rest auf den Tellern gelassen.
„Morgen", flüsterte Louis mit rauer Stimme neben mir und ich wandte mich ihm zu. Er blinzelte mich aus kleinen Augen an und fuhr sich durch die Haare, gähnte dann herzhaft und richtete sich langsam auf.
„Wie fühlst du dich?"
Ich konnte nur mit den Schultern zucken. Nach dem Abendessen hatten wir noch erfahren, dass niemand aus der näheren Verwandtschaft schon mal von einer Familie Jones mit einem Noam aus Bradford gehört hatte, aber wenn es nötig sei, könnten wir sie nochmals fragen und dann würden sie sich für uns bemühen. Total niedlich, aber nicht hilfreich für uns. Unsere nächste Hoffnung lag deshalb in Paris, wohin wir heute Abend mit dem Nachtzug abfahren würden. Bis dahin würden wir eine grosse Ausstellung von Kunst anschauen gehen, die Zayn gerne sehen würde, und vermutlich würden sich die Jungs noch bei der Veranstaltung, die sie gestern verpasst hatten, entschuldigen. Schliesslich war es einfach zu viel für uns alle gewesen und ich hätte eh nicht mehr mitwollen.
„Komm her", murmelte Louis und breitete verschlafen die Arme aus. Ich krabbelte zu ihm rüber und schmiegte mich an ihn ran, sog seinen Duft auf und merkte, wie ich mich immer weiter beruhigte.
„Hast du gut geschlafen?", hauchte er mir ins Ohr und schob mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, küsste mich sanft und innig auf die Schläfe. „Gar nicht", murmelte ich nur zurück und schloss wohlig die Augen. „Oh. willst du noch ein bisschen liegen bleiben?"- „Hm hm", wehrte ich ab und blinzelte mühsam. Die Müdigkeit füllte meine Glieder mit Blei, doch mein Geist war hellwach und arbeitete die ganze Zeit eifrig- ich hatte irgendetwas Wichtiges übersehen und mir fiel einfach nicht ein, was.
„Okay, wie klingt das- wir bestellen etwas zum Essen hier rauf und du schläfst dafür wenigstens noch zwei Stunden, ja?", schlug Louis mir jetzt leise vor und ich hörte, wie Zayn sich in der Nähe von uns bewegte. „Hm... kannst du- bei mir sein?", fragte ich ihn mit glühenden Wangen. Mir ging es besser, wenn er bei mir war, doch ein bisschen peinlich war es mir schon.
„Ja, klar", schmunzelte er und legte sich wieder hin, meinen Kopf auf seiner Brust und mein Hintern an seinem... Schritt. „Schlaf, Phi."- „Geht nicht", murmelte ich peinlich berührt und guckte zu ihm auf und auf einmal verstand er, begann zu lachen. „Ach komm, das ist ein Stück weit auch deine Schuld, wenn du keinen BH zum Schlafen trägst", erklärte er mir dann und ich wurde noch verlegener, doch Louis bewegte sich ein bisschen und sofort fühlte ich mich wohler. „Gut so?"- „Danke", antwortete ich nur und ich wusste, dass ein breites Grinsen Louis' hübsches Gesicht zierte.
„Und jetzt schlaf, sonst klappst du noch zusammen."
Und das tat ich.
„Phi, dein Handy!"
Lachend warf Zayn mir mein Handy zu und ich fing es auf, während mein Bruder schon wieder mit Louis weiterblödelte. Ich warf den Blick aufs Display und erkannte Sophias Kontakt. Hä?
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Leaving (ZM/1D)
Fanfiction25.03.15 - ein schwarzes Datum unter Directionern. Der Tag, an dem Zayn ausstieg. Der Tag, als aus fünf vier wurde. Der Tag, an dem er England verliess. Doch wo ist er hin? Wer weiss das schon? Warum tat er es und wie ging es ihm dabei? Fiel es ihm...