Stockend schilderte ich ihr auf Schweizerdeutsch das Gespräch von vorhin und sie flippte fast aus, auch wenn ich ihr nur die Anfangsbuchstaben der Namen gab.
„Scheisse, das wäre- aww! Ich shippe euch jetzt schon."- „Eh", war alles, was ich von mir gab. Rea lachte nur hell auf und sprang mit Anlauf neben mich aufs Sofa. „Das wäre genial! Okay, ich werde-"
Ich schüttelte den Kopf und hielt sie fest. „Sorry, Rea, aber das muss ich erst selbst mal raffen. Ich meine- ich muss- ich... ja egal. Bitte, schau zu, dass du deine Mara kriegst und ich schau für mich. Aber danke, dass du mir zugehört hast."- „okay. immer gerne, das weisst du. Und jetzt- wo gibt's etwas zu essen?"
Unverbesserlich. Wenig später stand Rea in der Küche und schwang den Kochlöffel, zusammen mit Niall, der ihr neugierig einige Tricks abschauen wollet. Ich war froh, dass ich nichts zu tun hatte, und setzte mich mit einer Mischung aus Bier und Sirup- selbstgemachtes Eve- an den Teich, streckte die Füsse ins Wasser und lauschte mit einem Ohr auf das Gekabbel von Niall und Rea in der Küche.
Die Frösche waren geschlüpft und quakten jetzt in ihren Verstecken im dichten Schilf, das nur wenige Quadratmeter am Rand des Schwimmteichs stand, und die Molche flitzten auf den Platten dicht unter der Wasseroberfläche herum.
„Na, du."
Louis liess sich neben mich plumpsen, ebenfalls eine Bierflasche in der Hand. „Prost."
Wir stiessen die Flaschen aneinander und tranken beide einen Schluck.
„Ich muss dann irgendwann mit dir reden", fing Louis an. Ich zog amüsiert die Augenbrauen zusammen und guckte zu ihm. „Wir können jetzt reden."- „Eh- ja klar. Es ist- nur so, dass das Management immer noch drauf pocht, dass wir das... mit dem Daten durchziehen. Ich hab aber gesagt dass das komplett bei dir liegt und - ja."
Ich lehnte mich zurück und starrte in den dunklen Teich, der knapp zwei Meter tief war, überall mit Algen bedeckt.
Wieso wollte das Management das? Und wieso hatte Louis auf einmal nichts mehr dagegen?
„Du hast auf einmal nichts mehr gegen mich?", erkundigte ich mich und merkte erschrocken, dass ein bitterer Unterton sich in meine Stimme geschlichen hatte.
„Nein", sprach Louis mit einem tiefen Seufzer. „Hatte ich nie. Ich war nur noch nicht- so weit und bereit dazu, weisst du? Und das ging am einfachsten, indem ich dich wegstiess... auch wenn's hundsgemein ist."- „Stimmt", nickte ich. „Hat auch geklappt."- „Tut mir leid."- „Ist okay", lächelte ich schwach und spritzte ein wenig Wasser in die Luft, sodass meine Knöchel auch voll wurden.
„Deshalb bleibe ich noch hier."- „Das war klar", erklärte ich schlicht und drehte die Flasche in meinen Händen, liess die Sonne darin spiegeln und zielte mit dem reflektierenden Licht auf das Wasser.
„Also was sagst du?", drängte Louis nervös. Ich biss mir auf die Wange, dann blickte ich zu ihm rüber. Seine blaugrauen Augen fixierten mich unruhig und er schien ungeduldig meine Antwort abzuwarten.
„Ich weiss nicht, was auf mich zukommt, weisst du? Ich würde gerne mein Studium beenden, auch wenn es nicht gerade das ist, was ich schon immer machen wollte, es gefällt mir ganz gut und ich hab erst – wenn ich in einem Monat die Prüfungen bestehe- vier Semester von neun abgeschlossen."- „Und dann, was machst du mit deinem Studium?" Ich zuckte mit den Schultern und gestand ihm: „Mich interessieren die Verhältnisse in armen Ländern furchtbar und Zayn hat mir auch schon gesagt, dass er mir helfen würde, etwas in diese Richtung anzupacken, doch das liegt noch in weiter Ferne."- „Hm... versteh ich... wie lange hast du Semesterferien?"- „Ich glaube, die Uni fängt erst am 31. August wieder an... also neun Wochen? Glaub ich", ich überlegte kurz und nickte dann. „So ungefähr zumindest."- „Geil. Dann könnten wir doch richtig was drehen, nicht?"- „Was wir? Ich muss erst mal Noam finden."- „Meine ich ja! Denkst du, ich helfe dir nicht? Ich meine, wenn du dem Drängen MEINES Managements nachkommen würdest, wäre das ja das mindeste. Und sonst- müsstest du mir eine gute Ausrede servieren wieso ich dir öffentlich helfen könnte, etwas oder jemanden zu suchen", argumentierte Louis gerissen und ich starrte ihn an. Ja, jetzt hatte er mich.
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Leaving (ZM/1D)
Fanfiction25.03.15 - ein schwarzes Datum unter Directionern. Der Tag, an dem Zayn ausstieg. Der Tag, als aus fünf vier wurde. Der Tag, an dem er England verliess. Doch wo ist er hin? Wer weiss das schon? Warum tat er es und wie ging es ihm dabei? Fiel es ihm...