Stille. Dann: „Seid ihr sicher? Dürfen wir den Geburtsschein sehen?"- „Den haben wir damals verbrannt, weil wir... die Hoffnung aufgegeben haben, dass die Polizei sie jemals finden könnte", murmelte Trisha mit einem traurigen Zug um die Augen. Ich zog die Beine an und versuchte, nicht auszurasten, weil ich solche Hoffnungen in dieses Gespräch gesetzt hatte, doch jetzt?! Okay, ruhig, Saphira. Das muss nicht das Ende sein, du wirst deine richtige Familie und deine Geschwister finden.
„Okay."
Zayn erhob sich wortlos und lief nach oben, liess unbehagliche Stille am Tisch zurück. Ich räusperte mich und stand ebenfalls auf. „Ich geh mal nach ihm schauen... tut mir leid."
Ich lächelte flüchtig und lief dann nach oben, direkt dorthin, wo Waliyha mir gestern Abend das Zimmer gezeigt hatte. Zayn lehnte am Geländer des Balkons und sog an seiner Zigarette. Still stellte ich mich neben ihn und lauschte dem plätschernden, stetigen Regen.
„Ich hab... wirklich das Gefühl gehabt, dass du die Lücke in unserer Familie sein könntest, aber... ja."
Ich seufzte und streckte die Hand unter dem Dach heraus, um einige der Tropfen aufzufangen.
„Ich auch... irgendwie. Aber Doniya mag mich sowieso nicht, von dem her ist es vielleicht nicht mal schlecht. Ich werde meine richtige Familie finden und dein Geschwisterkind gleich mit, versprochen."- „Hm... das könnte eine ziemliche Puzzle-Suche geben... warte. Ich habe eine Idee. Wir gehen zur Polizei und fragen dort nach, vielleicht wissen die etwas... na, bereit, ein bisschen Ninja zu spielen?"
Ich runzelte die Stirn. „Ninjas waren Kämpfer und keine... Spione."- „Doch... ganz sicher. Und zwar die besten. Also, bist du dabei?"
Ich musste lachen. „Nur, wenn du mir so ein cooles Kostüm besorgst."
Seine Lippen zuckten und er hielt mir die Hand hin. „Deal."
Ich schlug grinsend ein und drückte ihm gleichzeitig die Zigarette aus. „Hey!", protestierte er, doch ich grinste nur. „Ninjas können nicht nach Rauch stinken, sonst fallen sie sofort auf."- „Argh. Du hast recht. Und jetzt?"- „Ich eh- weiss nicht."- „Hm... zieh dir unauffällige Klamotten an und das Kopftuch."- „Okay?"- „Und komm dann wieder hierher, ich denke nicht, dass meine Eltern uns kompromisslos aus der Tür lassen würden."- „Geil, ich mache mir ja einen guten Ruf bei deiner Familie."- „Mir doch egal, du bist meine beste Freundin, die müssen dich ab und an dann halt mal aushalten. Und hey, auch wenn du nicht meine Schwester bist, eine beste Freundin kann jeder gebrauchen." Ein Lächeln umspielte seine Lippen und ich konnte nur nicken. „Aber ich will keine Sexgeschichten von dir und Perrie hören, sonst siehst du mich nie mehr."- „Okay, kapiert. Dafür gibt's andere Männer."- „Bah! Hör auf. Ich geh jetzt rüber."
Leise zog ich die Tür auf und huschte über den Flur, in das Gästezimmer. Ich musterte meine Sachen und stopfte alles in die Tasche zurück, falls Zayn auf die irrwitzige Idee käme, gleich wieder zu fliegen, dann zog ich mir den dunklen Hoodie an und das Kopftuch dazu, dann schob ich mir das Handy und den Ausweis in die Hosentasche- fertig.
Auf dem Flur schien es still zu sein, doch als ich Zayns Zimmer betrat fragte jemand hinter mir leise: „Was machst du?"
Ich fuhr ertappt herum und erkannte Waliyha, die mich mit roten Augen musterte. Oh.
„Hast du geweint?", fragte ich zurück. Sie wischte sich übers Gesicht. „Nur ein bisschen... ich bin sauer auf meine Eltern, dass sie uns das verheimlicht haben." Ich hob die Augenbrauen.
„Das stimmt, aber mir geht's gleich. Nur dass ich nicht weiss, wer meine richtigen Eltern und meine richtigen Geschwister sind."
Waliyha zögerte, dann gab sie ihrer Neugierde nach: „Du bist wirklich zwanzig Jahre alt und adoptiert?"- „Ja, aber das hab ich noch nicht so ganz gecheckt. Meine ‚Eltern' haben nämlich zugegeben, mich entführt zu haben... und dann kann man jemanden ja nicht adoptieren."
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Leaving (ZM/1D)
Fanfic25.03.15 - ein schwarzes Datum unter Directionern. Der Tag, an dem Zayn ausstieg. Der Tag, als aus fünf vier wurde. Der Tag, an dem er England verliess. Doch wo ist er hin? Wer weiss das schon? Warum tat er es und wie ging es ihm dabei? Fiel es ihm...