Check

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"Guten Morgen, Mr. Treemist", gab der Arzt monoton von sich.

"Guten Morgen."

Ich sah zu wie er den Rechner hochfuhr, die nötigten Personalien eintrug, um an die letzten Eintragungen zukommen.

Direkt entspannte ich mich, als er etwas lächelte. "Wie geht es Ihrer Mutter?", fragte er und hob nun den Blick. Seine Augen bohrten sich in meine.

"Ich weiß es nicht", antwortete ich wahrheitsgemäß, "sie will immer noch nichts von mir hören." Ich lächelte und bevor er etwas erwidern konnte fragte ich nach den Ergebnissen.

"Nun, ich kann Ihnen glücklicherweise sagen, dass der Tumor nicht bösartig ist", begann Mr. Steen was mich erleichtert aufatmen ließ.
Das waren gute Nachrichten.
"... doch er scheint an einer Stelle in der Nähe Ihres Gehirns zu sein, die nicht so leicht erreichbar ist."

"Das hat doch aber nichts zu bedeuten, oder? Immerhin ist er noch ungefährlich."

"Solange er nicht bösartig wird, haben Sie nichts zu befürchten, Mr. Treemist."

Nickend stand ich auf. „Haben Sie in letzter Zeit Schwindelanfälle oder ähnliches?"
„Nein, überhaupt nicht", antwortete ich sofort woraufhin ich skeptische Blicke des Arztes erntete.
„Melden Sie sich, sobald sie etwas ungewöhnliches spüren. Oder gehen Sie lieber direkt ins Krankenhaus."
Seufzend nickte ich, als ich ihn zitierte: „Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig."

"Ganz Recht, mein Lieber. Wir sehen uns bald. Richten sie ihrer Mutter doch liebe Grüße aus, wenn Sie sie sehen." Ich gab ihm die Hand und nahm das Rezept für meine Schmerzmittel entgegen.

Im Wartezimmer saß immer noch nur Nathan, nun mit meinem Zettel in der Hand. Er grinste mir zu. "Mich würde nicht einmal ein amputiertes Bein hindern", vernahm ich seine raue Stimme. Als ich mich umdrehte hielt er mir sein Handy hin.

Sein Lächeln erwidernd nahm ich es, um zu bemerken, dass er meinen vollen Namen schon eingegeben hatte. Ich änderte "Coben" um zu "Ben", dann tippte ich meine Nummer ein und konnte es nicht lassen, ihm sein Handy so zurück zu gegen, dass sich unsere Hände berührten.

Im Gehen sagte ich noch über die Schulter:" Ruf mich an, Nathan."

"Verlass dich drauf, Coben."

Leise Lachend, verschwand ich aus der Tür und war erstaunt, wie einfach es war gutaussehende Typen mit Selbstsicherheit und etwas Glück aufzureißen.

In der Hoffnung, ich würde heute noch einen schönen Abend haben, machte ich mich auf den Weg nach Hause, duschte und wartete auf einen Anruf.

Let's fall in love, dude.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt