„Bist du ein Arschloch?"
Als ich die Frage hörte schossen meine Augen auf und ich sah Coben ernst an: „Wie kommst du da drauf?"
Er fuhr sich durch seine dunkelblonden Haare und wandte den Blick ab, möglicherweise suchte er nach den richtigen Wörten.
„Versteh' mich nicht falsch", fing er dann an, „Du bist gutaussehend, und sehr selbstbewusst. Solche Typen sich eigentlich immer Arschlöcher."
Instinktiv musste ich grinsen. „Gutaussehend?"
Coben wurde rot, doch verschränkte seine Arme entschlossen vor der Brust. „Ja, gutaussehend. Als ob dir das nicht bewusst wäre."Goldig wie er zickte.
„Tatsächlich war es mir das nicht. Ich bin depressiv."
„Was? Du siehst doch mega, äh...", er grinste mich verlegen an und ich lachte leise.
„Das denkt nicht unbedingt jeder."
Coben seufzte.„Übrigens bist du selbst sehr gutaussehend", ich betonte das Wort mit einem Zwinkern, „Bist du denn ein Arschloch?"
Ergeben lachend, fuhr er sich mit Daumen und Zeigefinger über die Augen und ließ sie für ein paar Sekunden and der Brücke seiner Nase ruhen.
„Ehrlich gesagt habe ich keinen blassen Schimmer."
Ich lachte.
„Was verstehst du denn unter Arschloch?", fragte er und lehnte sich zu mir, die Ellenbogen auf seinen Oberschenkeln abstützend.Ich tat es ihm nach. „Ein klischeehaftes Arschloch, wäre der gutaussehende Badboy, der mit Allen spielt, hier und da ein paar Schlägereien, so etwas in der Art." Ich kniff die Augen zusammen während ich es sagte, doch als ich sah, dass sein Kiefer sich verhärtete, blickte ich ihn fragend an.
„Wir sollten rein gehen, es ist schon fast drei Uhr", sagte Coben auf einmal, leerte sein Glas in einem Zug und stand auf. Er strich seine Klamotten glatt und stapelte beide Gläser aufeinander.
„Ben?"
„Na los, Badboy, oder willst du draußen schlafen?", grinste er nun ganz wie vorher und hielt mir seine Hand hin.
Ich ergriff sie, doch zog ihn zu mir herunter. Unsere Gesichter waren ziemlich nah, seine Augen- verdammt, diese weißen Augen! Er starrte direkt in meine mit ihnen, und Sekunden vergingen, die sich wie die Ewigkeit anfühlten.„Was tust du nur mit mir?", fragte Coben leise.
„Ich weiß es nicht, sag's mir."
Seine Augen sprangen zischen meinen hin und her, seine Lippen öffneten sich, doch er sagte keinen Ton.
Dieser Moment war so intensiv, mein Kopf setzte aus, meine Gedanken waren leer und ich hörte das Blut durch meine Ohren rauschen.Unsere Lippen waren nur noch Millimeter von einander entfernt, ich konnte sie förmlich auf meinen spüren. Plötzlich flüsterte er, sein Atem kitzelte auf meiner Haut,: „Das ist ein riesen großer Fehler."
„Schon m-", setzte ich an, doch er unterbrach mich: „Ich steh auf Fehler."Schon hatte er seine Lippen endlich auf meine gepresst, gierig zog ich ihn rittlinks auf mich drauf, während seine Hände sich um meinen Kiefer schlossen. Unsere Lippen bewegten sich in einem solchen Einklang, wie ich es noch nie erlebt hatte und wir lösten uns nach einer weiteren gefühlten Ewigkeit, um Luft zu holen. Wir atmeten heftig, mein Herz raste, ich spürte jede Faser meines Körpers und es fühlte sich an wie ein Rausch.
„Was machst du mit mir?", keuchte ich diesmal.
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Let's fall in love, dude.
Mystery / Thriller"Was stört dich an ihm?" "Seine Schuldgefühle." "Und weshalb ist das so?" "Sie sind lächerlich." "Lächerlich?" "Menschlich."