Tumor

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„Also erzähl, weshalb warst du beim Arzt?", fragte ich Coben nun, der uns beiden ein Bier bestellt hatte, „abgesehen davon, dass diese alte Schachtel alles durch die Praxis gerufen hat, ist meine Verletzung offensichtlich."

Dieser zuckte mit den Schultern. „In meinem Gehirn steckt ein Tumor. Wird dieser bösartig gibt es wenig Chance auf Heilung.", meinte der Blauäugige fast schon so sachlich, als ginge es um's Wetter.

Etwas geschockt, starrte ich ihn an.
„Das nimmst du einfach so leicht hin?"
„Was soll ich sonst machen, Dr. Steen überprüft ihn regelmäßig und ich nehme ebenso regelmäßig meine Medikamente."
Ich schaute ihn an und er hielt meinem Blick stand.
Verständnisvoll nickte ich. „Hast irgendwie Recht."

Nach einer längeren Zeit des Schweigens, brach er grinsend die Stille:„ Und, was macht dich nun zum Saufkönig?"
Ich sah ihn zuckersüß lächelnd an: „Mir ist egal, ob ich dabei sterbe."

Nun war er derjenige, der verwirrt drein blickte. „Das kann nicht dein Ernst sein."

„Das ist mein voller Ernst."

„Wer erwartet denn beim Saufen zu sterben?"

„Ich er warte es nicht, aber es hindert mich nicht dran die dümmsten Sachen zu tun."

„Du bist doch verrückt", meinte er.
„Du hast 'nen Tumor und wirst womöglich bald sterben, also erleb' doch lieber noch etwas, bevor du ins Gras beißt."
„Wow, nicht so sensibel, Schätzchen", murmelte er und griff sich an die Schläfen, um diese zu massieren.
„Wird dir denn immer Honig ums Maul geschmiert?", lachte ich.

Als er auf sah, sah er mein provozierendes Grinsen.
„Hast du am Wochenende schon was vor?", stellte er stattdessen ebenfalls grinsend die Gegenfrage.
„Jetzt schon."

Er nickte und hob sein Glas.

„Auf dass du ein Saufprinz wirst!"
„Auf dass ich der neue Saufkönig werde", zwinkerte er und wir stießen an.

Let's fall in love, dude.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt