Automobil

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Ich beobachte Nate während er verträumt vor sich hin aß.
Seine Haare waren noch etwas nass, doch schon jetzt hatte er seine fluffigen Locken, welche ihm etwas ins Gesicht hingen.
Seine Haut war ein bisschen reiner geworden, er hatte nur noch ein paar Pickel an den üblichen Stellen, seine Augenringe stachen nicht mehr so heraus und seine Lippen waren nicht mehr trocken und aufgeplatzt.

Er sah gut aus; gesund.

"Waff starrft du fo?", nuschelte er grinsend, als er den Blick hob, was mich aus meiner Träumerei riss.
Ich schnaubte, bevor ich ihm sagte er solle erst kauen und dann reden.

Er tat wie geheißen, doch trotz leerem Mund sagte er nun nichts, sondern blickte mich nur an.
Ich erwiderte seinen Blick und versuchte irgendwelche Emotionen aus seinem Gesicht zu lesen, aber vergeblich.

Nach einer Weile stand er auf, nahm sich die leeren Tablette von uns und räumte sie weg. Mir fiel fast gar nicht mehr auf, dass er eine Schiene trug und erstrecht nicht wie er humpelte.
Zurück am Tisch angekommen blieb er etwas unschlüssig hinter dem Stuhl stehen.

"Wollen wir fahren?", fragte er und kratze sich im Nacken, "wir können noch bei mir rum hängen, bevor wir zu Cece fahren."
Ein schneller Blick auf meine Uhr sagte mir, dass wir eine halbe Stunde gegessen hatten und nun noch etwas Zeit hatten, also nickte ich.

Auf dem Weg zum Auto war er still, doch dort angekommen blieb er stehen und drehte sich zu mir um.
"Du würdest mir sagen, wenn du etwas gegen mich hast, oder?", fragte ich etwas aus dem nichts und fügte, nach dem ich seinen Gesichtsausdruck gesehen hatte, hinzu: "Ganz rein theoretisch."

Während ich meine Schlüssel heraus fummelte, schien er drüber nach zu denken was er darauf antworten sollte. "Es gibt nicht viel, was ich bis jetzt gegen dich haben könnte."
Nickend gab ich mich mit dieser Antwort zufrieden.

Die Fahrt verlief still. Es war kein peinliches Schweigen, eher angenehm.

Ich bemerkte wie er mich immer wieder anschaute, doch ich hielt meinen Blick auf der Straße, ein Grinsen nicht verkneifen könnend.

Bei Nate machten wir uns die restliche Zeit noch fertig, bevor wir zu Cece fuhren, welche draußen schon sehnsüchtig auf uns wartete.

"Endlich Jungs, ich dachte schon ihr kommt gar nicht", jammerte sie dramatisch und umarmte Nate stürmisch und sehr eng, für mich hatte sie ein Nicken übrig.

Ich folgte den beiden hinters Haus und hörte halbherzig ihrem Gespräch zu.

"Du musst dann Ben sein", riss mich die Stimme einer Frau aus meinen Gedanken.
"Äh, ja. Schön Sie kennen zu lernen..."
"Susanna." Sie lächelte, sodass man ihre perfekt weißen Zähne sehen konnte. Ich nickte ihr lächelnd zu.

"So Jungs", seufzte sie dann und klopfte Nate auf die Schulter, "ihr seid zuständig dafür, dass mein Wagen wieder läuft."
"Bin mal gespannt, welche Schraube locker ist", grinste der Lockenkopf und sowohl Cece, als auch ihre Mutter lachten.

Während wir am Auto rum hantierten, waren die Beiden reingegangen, womit Nate und ich nun allein waren.
Er schwieg, als er den Motor des Wagens inspizierte, konzentriert biss er sich auf die Unterlippe.
"Verdammt, Nate, du siehst heiß aus", rutschte es mir schneller raus als ich wollte und hörte den Jungen leise lachen.
Selbst grinste ich und vermied den Blickkontakt, während er mich offensichtlich anstarrte und inspizierte. "Kann ich genauso von dir behaupten", meinte er dann und begann das Auto auseinander zu nehmen.

Let's fall in love, dude.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt