Kapitel 10

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Ich legte mein Handy zur Seite. Um 7 war Max bei mir, jetzt ist es halb 6. Genug Zeit um nochmal kurz duschen zu gehen. Ich wollte mir schon neue Sachen mitnehmen, doch mir fiel auf, dass ich nur große Shirts mithatte. Das einzige halbwegs gutaussehende Oberteil was ich mithatte, hatte ich heute beim Brunchen angehabt. Jedoch ist es dreckig geworden, da ich mich beim Essen wie der erste Mensch anstellte. Ob Emy etwas passendes hatte? Leise ging ich in die Küche. Der Tisch war schon liebevoll für zwei Personen gedeckt, wärend die beiden eng nebeneinander standen und Gemüse schnitten. Maik gab gerade Emy einen Kuss auf die Schläfe, als ich mich räusperte. Beide drehten ihren Kopf zu mir und sahen mich an.
"Sorry das ich störe, aber ich habe nichts schönes mehr zum anziehen und Max hat mich doch eingeladen. Und da wollte ich fragen ob du vielleicht noch ein schönes Shirt hast oder so." Mir war es extrem unangenehm die beiden zu stören. Doch so gutherzig wie Emy war wollte sie mit mir ins Zimmer gehen und nach etwas passendem gucken. Sie kam schon auf mich zu als ich Maiks geschockten Blick sah. Mit aufgerissenen Augen schüttelte er den Kopf und sofort reagierte ich.
Ich stellte mich in den Türrahmen und sagte:"Darf ich alleine gucken? Es ist euer Abend und ihr seid gerade beim Kochen."
"Ach, dass ist doch kein Problem."
"Nein wirklich. Ich gucke schnell alleine."
Etwas verwirrt war schaute sie mich an, jedoch bemerkte sie nichts. Sofort machte ich kert und blickte gespannt in das Zimmer der beiden. Überweltigt stand ich in dem Raum und blickte mich um. Überall standen Teelichter, welche jedoch noch nicht angezündet waren. Rosenblätter waren verteilt und neben den Bett stand ein Strauß Rosen, dazu eine Flasche Champagner und zwei Gläser. Alles war ziemlich klischeehaft gehalten, aber einfach nur wunderschön. Vorsichtig trat ich über die Teelichter und ging zum Schrank. Nach kurzem Suchen fand ich eine schöne schwarze Bluse. So würde ich zwar wieder komplett in schwarz sein, aber das ist bei mir keine Seltenheit. Ich verließ das Zimmer, suchte noch meine restlichen Sachen zusammen und ging ins Bad. Völlig verwundert blickte ich mich um. Maik hatte auch das Bad mit Teelichtern und Rosen geschmückt. Leider musste ich ein wenig zur Seite räumen um duschen zu können, jedoch richtete ich alles wieder her, als ich fertig war und mich angezogen hatte. Nun hatte ich noch knapp eine Stunde Zeit, weswegen ich mich noch einmal neu schminkte und mir die Haare machte. Die letzte viertel Stunde verbrachte ich mit Musik hören. Ich schaute andauernd auf mein Handy, um Max seinen Anruf nicht zu verpassen. Irgendwie musste er sich ja melden, immerhin wusste er nicht, wo genau er klingeln müsste oder ähnliches. Dann ertönte ein Nachichtenton. Max hatte geschrieben. Ein letztes Mal guckte ich in den Spiegel und zog meine Jacke drüber. Ich las seine Nachicht und schrieb ihm, dass ich raus kommen würde. Maik und Emy saßen immer noch in der Küche und es duftete herrlich. Leise verließ ich die Wohnung und lief mit schnellen Schritten die Treppe hinunter. Irgendwie war ich aufgeregter als gedacht. Ich kannte niemanden außer Max.
Mit meinem gesamten Körpergewicht drückte ich die schwere Eingangstür auf und atmete die frische Luft ein.
Ich musste mich ein wenig umschauen um Max zu entdecken, jedoch erkennt man ihn an seinem Körper relativ schnell. Er hat einfach so dünne Beine! Der Wunsch eines jeden Mädchens würde ich sagen. Ich dagegen sehe aus wie ein Walross.
Zur Begrüßung umarmten wir uns und erneut viel mir sein Geruch auf. Dieses Perfüm kenne ich irgendwoher, jedoch hatte ich keine Ahnung welches es war. Und nachfragen werde ich ganz sicher nicht. Das wäre peinlich.
Ich bemerkte, wie er mich einmal von oben bis unten musterte und danach sein schräges Lächeln aufsetzte.
"In welche Bar gehen wir?", frage ich, um ein Gespräch anzufangen.
"Lass dich überraschen."
"Na toll. Ich kenne mich doch hier so wieso nicht aus."
"Siehste. Also würde dir der Name auch nicht helfen."
Dieses Grinsen macht mich noch verrückt. Mit einem leicht bösen Blick schaute ich ihn an, dann folgte ich ihm zur U-Bahn.
Ich muss schon sagen, aufgeregt war ich. Immerhin hatte ich keine Ahnung, wie viele Freunde von Max denn kommen würden. Und somit begann ich wieder an meiner Jacke zu zupfen und zu ziehen, wärend wir in eine kleine, urige Kneipe traten.
"Nicht wundern. Das sind ziemliche Spastis", sagte Max, ohne auf eine Antwort zu warten, da er stehen blieb und eine Gruppe Jungs begrüßte. Danach starrten mich alle an und da ich nichts sagte, stelle Max mich vor. Wow, dass war einfach ein peinlicher Moment. Ich hätte einfach nur etwas sagen müssen wie: Hi, ich bin Sisilia. Ihr könnt mich aber auch Sisi nennen. Obwohl, dass wäre auch peinlich gewesen. Ich setzte mich nun neben Max und nun begannen die anderen sich vorzustellen.
Um die Sache kurz zu fassen: Neben Max saß Nico. Er war auf jeden Fall der jüngste unter ihnen. Ich schätze ihn vielleicht ein bis zwei Jahre älter als ich. Neben ihm saß Kevin und ihm gegenüber Johnny. Gegenüber von Nico saß Niklas und daneben Alex. Nur der Platz mir gegenüber war noch leer, doch das änderte sich bald, da sich kurz nachdem wir etwas zu trinken bestellt haben, ein junger Mann hinsetzte. Er nahm einen großen Schluck von seinem Bier, danach musterte er mich und legte sein Kinn auf seine Handfläche ab, wodurch es etwas schief aussah.
"So, wegen dir sitzen wir heute also hier."
"Wegen mir?", fragte ich leicht verwirrt, "Ich.. äh..."
"Naja hättest du nicht gesagt, dass du keine Lust auf Party hättest, könnte ich jetzt tanzen und mir ein Mädchen klären. Aber egal, ich bin der Kutcher." Er streckte mir die Hand entgegen und mit einem verwirrten Blick meinerseits erwiderte ich den Händedruck.
"Du kannst dir ja Sisi klären", sagte einer der Jungs, jedoch konnte ich die Stimme noch nicht zuordnen. Die anderen fingen an zu lachen.
"Neee, die gehört schon Max." Nun fing auch ich an zu lachen. Der erste Eindruck war ja schon einmal super.
Zum Glück kam der Keller mit meinem Bier. Sofort trank ich es zu Hälfte aus, was erneut die Blicke auf mich zog.
"Was?", fragte ich in die Runde,"Ich brauche Alkohol."
"Na dann. Ich schmeiß ne Runde!", rief Kutcher.

Nach dem dritten Bier und keine Ahnung wie vielen Kurzen begann ich langsam, mich aktiver im Gespräch zu beteiligen. Mir fällt es generell leichter neue Leute kennenzulernen, wenn etwas Alkohol im Spiel ist. Zu meinem Pech bin ich ziemlich schnell besoffen, wodurch ich den Bonus des angetrunken seins selten hatte.
Gegen 11 Uhr verließen wir jedoch die Kneipe und Kevin und Johnny fuhren mit Niklas nach Hause. Alex ist schon etwas eher los, da er anscheinend morgen früh raus müsse. Ich ging ohne nachzufragen mit den anderen mit, da ich gerade super drauf war und noch nicht nach Hause wollte.
"So schlimm sind sie nicht, oder?", fragte mich Max. Wir hatten uns etwas zurück fallen lassen, da Kutcher und Nico über irgendetwas diskutierten, was ich nicht verstand.
"Ach quatsch. Die sind echt nett. Auch wenn ich anfangs etwas überfordert war."
"Jap, dass hat man gemerkt."
"Na danke."
"Ist doch nicht schlimm", sagte er lachend und stupste mich leicht an der Schulter.
"Ja ja. Ich versteh schon. Wo gehen wir eigentlich hin?"
"Zu mir und Sola." Ich starrte ich eine Weile fragend an. Wer war Sola? Habe ich irgendetwas verpasst? Da Max nicht reagierte frage ich ihn: "Wer ist Sola?"
Er fing an zu grinsen und guckte in den Nachthimmel.
"Nico. Sola ist Nico und Nico ist Sola."
"Ihr habt komische Spitznamen. Sola, Kutcher.. Wie heißt du? Maximus?"
"Einfach Max."
"Schade. Da müssen wir uns noch was einfallen lassen."
"Na dann überleg mal."
"Wie wäre es mit.. ähm.. Maximus!"
"Das sagtest du schon."
"Ich weiß. Ich bin halt einfach so einfallslos."
Max antwortete nicht mehr, sondern lief einfach nur still neben mir. Komischerweise war es trotzdem angenehm und das, obwohl ich die Stille nur bei Emy und Jan mochte. Wir liefen noch eine ganze Weile und mittlerweile wurde mir wirklich kalt. Umso mehr freute ich mich, als wir die Wohnung erreichten. Die Wärme setzte mir noch einmal zu und die Müdigkeit überrollte mich. Ich bemerkte noch, wie wir und alle in ein Zimmer setzten, doch sobald ich meine Augen kurz geschlossen hatte, schlief ich ein.

Ok. Ok.. 10 Kapitel 🙈 Normalerweise habe ich nicht einmal die Motivation 5 Kapitel zu schreiben. Es ist meine erste Geschichte und ich bin immernoch dabei mich ein wenig auszuprobieren. Ich finde meinen Schreibstil auch nicht wirklich gut, aber Übung macht den Meister. Mal gucken wie sich alles entwickelt.
#staytrue <3

Pleasure and pain (HoB FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt