Kapitel 11- Steinhart

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Ich fand mich in einem Waschraum der anscheinend für die Spieler war wieder. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, lief Camoren auf ein kleines Schränkchen zu, öffnete es und siehe da, holte Verbandszeug  heraus.

Da ich dies stumm beobachtete und immer noch vor der Tür stand und er wohl sah, wie ich hin und wieder zur Tür schaute um den richtigen Moment ab zu warten um zu fliehen, nahm Camoren wieder mein Handgelenk zog mich zu den Waschbecken und hob mich ohne mühe darauf. Als ob ich mich nicht selbst darauf hätte setzen können. 

Er schaute mich nicht an, also klar schaute er mich an, er musste mich ja schließlich verbinden aber er schaute mir dabei nicht einmal ins Gesicht.

Er wusch die Wunden aus, was etwas brannte. Ich war jedoch schlimmeres gewohnt. Dann schmierte er irgendeine Salbe darauf, die mich nun doch zusammenzucken ließ. Er schaute hoch zu mir und sein Blick heftete sich an meinen. Da war er wieder, dieser ununterbrochene Blickkontakt zwischen uns.

Ich hatte das starke Gefühl, dass er genau diesen vermeiden wollte und mir zuvor deshalb nicht ein einziges mal ins Gesicht gesehen hatte. Also spürte er das auch. Aber was war "das"? Eigentlich würde ich sagen Hass, den ich unweigerlich für ihn empfand aber davon konnte ich keinerlei in seinen Augen entdecken. Seine Blicke machen mich noch verrückt...

Wir saßen, naja ich saß und er stand vor mir, sicher schon zehn Minuten nur so da und blickten uns an. Egal was ich wollte, ich bekam meinen Blick einfach nicht von ihm los und er anscheinend genauso wenig. 

Er hielt immer noch meine Handgelenke umfasst und ich versuchte immer noch heraus zu finden was das war, zwischen uns. 

Doch dann, plötzlich kam er mir immer näher und ich konnte ein keuchen nicht unterdrücken. Wieso tat ich nichts? Wollte ich etwa das er mich küsste? Wieso rannte ich nicht einfach weg als ich merkte wie sein Griff um meine Handgelenke lockerer wurde? Wieso schloss ich meine Augen als ich seinen unregelmäßigen Atem spürte? 

All diese Fragen schwirrten in meinem Kopf herum und ich saß nur noch voller Erwartung mit seinen Lippen auf meinen da. 

Ich spürte wie er tief meinen Geruch einatmete. Wieso küsste er mich nicht? Ich öffnete die Augen und sah in die seinen die auf meine Lippen geheftet waren. Doch sie waren viel klarer als zuvor, als wäre ihm jetzt erst aufgefallen was er da tat.

,,Was machst du nur?" hauchte er, schüttelte den Kopf und eilte aus dem Waschraum. 

Ich sah nur noch wie sein Blick wieder Steinhart wurde bevor die Tür hinter ihm zu knallte und mich zusammen zucken ließ. 

Und wieder hatte er mich vollkommen verwirrt zurück gelassen.


Bis du mich verlässt {Pausiert}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt