Kapitel 15- Undurchschaubar

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Er wendete sich dem Unterricht zu und sagte für den Rest der Stunde nichts mehr.

Eigentlich sollte ich froh sein, dass er mich nicht mehr anstarrt, aber ich wollte wissen wie ich auf ihn wirkte.

Ich versuchte mich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren. Als es endlich klingelte packte ich meine Sachen und lief als erste aus dem Raum.

Sky kam mir hinterher und zog mich auf die Mädchen-Toilette. ,,Was soll das?" fragte ich sie empört.

,,Was war das eben?" fragte sie neugierig. ,,Was meinst du? Wir hatten doch nur Mathe." wich ich ihrer Frage aus. 

,,Du weist was ich meine, du und Camoren, worüber habt ihr da geredet?" presste sie mich aus.

,,Über nichts wichtiges." ,,Von wegen, so wie ihr euch angesehen habt, könnte man denken ihr würdet euch schon ewig kennen und alles übereinander wissen." 

,,Nein. Ich weis nichts über ihn und naja, wenn du es unbedingt wissen willst. Er hat mich angestarrt und ich war einfach genervt und habe ihn gefragt wieso er mich so anstarrt." Ich hoffte, dass sie nun nicht fragen würde was er geantwortet hat.

,,Und? Muss ich dir alles aus den Ohren ziehen? Was hat er gesagt?" fragte sie und machte meine Hoffnungen so zu nichte. ,,Naja, eigentlich nichts." 

,,Wie nichts?" 

,,Er hat seinen Satz nicht beendet."

,,Welchen Satz denn?" langsam ging sie mir mit ihrer Fragerei echt auf den Keks.

,,Er meinte, und ich zitiere, "Du wirkst so.." und weiter hat er nicht geredet.

,,Sag mir jetzt nicht das du ihn nicht gefragt hast was er meinte." sagte sie.

,,Doch, aber dann hat Ms. Nielsen uns unterbrochen." gab ich geschlagen zurück.

,,Na dann frag ihn jetzt." Mit voller Überzeugung schubste sie mich aus der Toilette auf den Flur.

Nun prallte ich gegen etwas hartes. ,,Aua!" sagte ich und schaute mich nach Sky um. Doch sie war weg und ich hörte ein räuspern hinter mir.

Ich drehte mich um und schaute nach oben, direkt in Camorens silberne Augen. Er musterte mich eindringlich. ,,Oh" hauchte ich. Wir waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und niemand von uns rührte sich.

Wieso mussten nur immer wir beide in solche Situationen geraten?

Niemand von uns sagte etwas. Nun da wir nun so oder so schon vor einander standen, konnte ich ihn auch einfach fragen was er eben gemeint hatte, also ergriff ich das Wort.

,,Ehm eine frage." ,,Hmm?" machte er und durchbohrte mich weiterhin mit seinem intensiven Blick. 

,,Was wolltest du vorhin sagen? Wie wirke ich?" 

,,Vergiss es okay?" Sagte er und trat einen Schritt zurück. ,,Nein ich will es wissen." forderte ich weiterhin. ,,Es ist unwichtig, das ist mir so raus gerutscht." ,,Mir ist es aber wichtig. Jetzt sag schon." 

Er fuhr sich durch die Haare und trat wieder näher. Ich prallte an die Wand und schaute zu ihm hoch.

,,Fein, du willst wissen was ich meinte?" ,,Ja?" es klang eher wie eine Frage. SO wie er mich nun ansah, wusste ich nicht mehr ob ich es wirklich wissen wollte.

Verunsichert biss ich mir auf die Unterlippe und schaute auf seinen Brustkorb runter. 

Sein Blick verschleierte sich oder bildete ich mir das nur ein? Er hab mit zwei Fingern mein Kinn und zwang mich ihn an zu sehen. 

,,Du wirkst so Undurchschaubar." Aber ich wollte doch gar nicht durchschaubar sein. Das letzte was ich wollte war von ihm durchschaut zu werden. Durchschaubar zu sein machte einen nur verletzlich und ich wollte nicht verletzlich erscheinen.

Das lustige war. Nur bei ihm hatte ich das Gefühl er könnte in mein innerstes Sehen und jetzt sagte er mir ich sei Undurchschaubar? 

Ich legte meine Hände auf seine Brust und schon ihn Weg. Seine nähe verwirrte mich nur und ich wollte das nicht, ich wollte nicht sein Spielzeug sein und ich wollte ihn nicht mögen.

,,Gut." sagte ich kalt und lief zu meinem nächsten Kurs.


Bis du mich verlässt {Pausiert}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt