Den Sonntag verbrachte ich hauptsächlich mit schlafen. Einer meiner Lieblingsbeschäftigungen.
Als ich also am Montagmorgen von meinem ach so geliebten Wecker geweckt wurde, machte ich mich fertig und fuhr zur Schule.
Ich war gerade dabei einen Artikel zu überarbeiten, als es ganz plötzlich still wurde. Als ich mich umdrehte und sah das es Camoren war der dort in der Tür stand und alle zum verstummen brachte, verdrehte ich bloß die Augen und wandte mich wieder dem Computer zu. Doch als ich einige Sekunden später jemanden neben mir stehen spürte, blickte ich auf. Es war Camoren. Ich musste ihn anscheinend nicht einmal sehen, um zu merken das er da war und allein das regte mich schon dezent auf.
,,Na Kaktus" hörte ich ihn sagen, kurz nachdem ich mich wieder dem Bildschirm des Computers zugewandt hatte. Ich quittierte den seltsamen Spitznamen mit einem genervten seufzen, ignorierte ihn jedoch weiterhin. Als ich merkte das er nach gefühlten Stunden immer noch neben mir stand, fragte ich in einem hoffentlich normalen Tonfall nach. ,,Was ist?"
Ich hatte mir vor genommen Camoren gegenüber höflich zu bleiben. Ich wusste zwar selbst nicht genau wieso gerade er mich so auf die Palme bringen konnte, war jedoch fest entschlossen dies zu ändern und nicht auf seine nervigen Sprüche ein zu gehen. Zu oft hatte ich dadurch bereits die Aufmerksamkeit vieler Schüler auf mich gelenkt, doch genau das wollte ich doch verhindern.
Und meine Mühsam aufgebaute "Geisterhaftigkeit", wie Sky sie gern nannte, würde ich nicht wegen jemandem wie Camoren verlieren.
,,Hast du meine Nachricht bekommen?"
,,Ja."
,,Okay, und hast du sie auch gelesen?"
,,Ja."
,,Und wieso hast du nicht geantwortet?" Langsam aber sicher ging mir seine Fragerei auf die Banane.
,,Darum." Ich schaute ihn immer noch nicht an.
,,Das ist keine Antwort." Kurz zuckte ich zusammen als ich seine kehlige Stimme ganz nah an meinem Ohr spürte. Ich wich ein paar Zentimeter zurück was Camoren bemerkte und sich schließlich wieder aufrichtete. Er hatte nicht das Recht dazu mir so nahe zu kommen. Niemand hatte das Recht dazu. Ich beschloss nicht zu antworten, da er mich erstens schon wieder an meine Grenzen brachte und zweitens, wusste ich auf Grund des ersten Punktes, dass mein Ton bei einer Antwort nicht besonders nett gewesen wäre.
,,Erst antwortest du Einsilbig und dann antwortest du mir gar nicht mehr?" es klang eher nach einer Feststellung als nach einer Frage, weshalb ich auch darauf keine Antwort gab.
,,Komm am Anfang der Pause einfach ins Schultheater." sagte er schließlich genervt. Ich wollte gerade fragen wieso um Gottes willen ich meine Pause freiwillig mit Camoren im Schultheater verbringen sollte, als mir wieder ein viel das wir ja Mandy interviewen mussten.
Ich war heilfroh als ich merkte wie er sich entfernte und ich wieder meiner Arbeit nach gehen konnte. Entspannen konnte ich mich die restlichen anderthalb Stunden jedoch trotzdem nicht, da ich immer noch die vereinzelten Blicke einiger Mitschüler im Nacken spüren konnte.
~~~
An meinem Schließfach begegnete ich glücklicherweise Sky. Nach einer kurzen Begrüßung erklärte ich ihr weshalb ich diese Pause nicht zu ihnen stoßen würde und ging anschließend zum Theater.
Ich atmete noch einmal tief durch bevor ich es betrat. Reg dich bloß nicht über Camoren auf Lyra, ignoriere ihn einfach und erledige deine Aufgabe.
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Bis du mich verlässt {Pausiert}
RomanceLyra, ein wie sie findet 'normales' Mädchen, kommt nach ihrem Auslandsjahr wieder zurück nach England. Sie kehrt auf ihre alte Schule zurück und ist überglücklich ihre Freunde wieder zu sehen, doch in der Zeit in der sie weg war hat sich so einiges...