Kapitel 16- Beinahe

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Nun war es Freitag. Nachdem ich mich fertig gemacht habe (Bild) , fuhr ich in die Schule und der Schultag verlief normal. Ich wusste jetzt schon das freitag mein Lieblingstag sein würde, da ich an diesem tag keine einzige Stunde mit Camoren hatte.

nachdem ich mich von Sky verabschiedet hatte, fuhr ich wie gewohnt in unser neues Haus. ja ich konnte es immer noch nicht mein zuhause nennen. Ich brauchte schon immer meine zeit um mich an neues zu gewöhnen.

Auf dem Weg hatte ich mir schon einen genauen Plan davon gemacht, was ich alles machen würde. Erst würde ich Duschen, dann meine Hausaufgaben erledigen, dann etwas Lesen, eventuell noch ein wenig mit Sky telefonieren und dann würde ich mich hin legen.

Als ich jedoch in mein Zimmer trat wurde mein Plan völlig durcheinander geworfen denn auf meinem Bett saß Camoren, ohne mich zu bemerken schaut er weiter auf etwas herab, was ich nicht erkennen konnte da er mit dem Rücken zu mir saß.

Ich schloss die Tür und schaute über seine Schulter. Als ich sah was er da in der Hand hatte schnappte ich nach Luft, was ihn zusammen zucken und sich umdrehen ließ.

Ich riss ihm die Fotos aus der Hand und platzierte sie wieder Sorgsam in der hintersten Ecke meiner Schreibtisch Schublade.

,,Was machst du hier und wieso schnüffelst du in meinen Sachen herum?" blaffte ich und zuckte bei meinem Ton selbst zusammen. So hatte ich mich noch nie gehört. Normaler weise war ich immer da kleine, süße Mädchen von Nebenan.

,,Ich eh, sorry." brachte er nur heraus und stand schnell von meinem Bett auf. Ich hatte ihn noch nie so Wortkarg und so.. eingeschüchtert? gesehen.

Bei dem Ton seiner Stimme tat mir meine Wortwahl gleich ein wenig leid. ,,Entschuldige bitte. Ich wollte nicht so schroff sein." entschuldigte ich mich kleinlaut und schaute zur Seite.

,,Schon gut, ich würde genauso reagieren wenn jemand an meine Sachen geht." sagte er nur und ich spürte wieder seinen intensiven Blick auf mir.

ich zuckte nur mit den Schultern und fragte, um vom Thema ab zu lenken, erneut:,, Und was machst du nun hier?"

,,Wir wollten über den Artikel reden schon vergessen? Dein Vater hat mich rein gelassen."

,,Er ist nicht mein Vater-"sagte ich schnell ,,-stimmt sorry, hab ich wirklich total vergessen." Ich spürte wie er mich Musterte und schaute ihn endlich wieder an.

Fataler Fehler wie sich heraus stellte. Denn nun bohrten sich unsere Blicke wieder ineinander.

Schnell rief ich mir wieder in den Kopf das er nur mit mir Spielte.

Du bist nur sein Spielzeug Lyra.

Er benutzt dich nur.

Lass dich nicht von ihm einwickeln.

Oder willst du genauso sein wie alle anderen Mädchen mit denen er etwas hatte?

Als mir das alles wieder bewusst wurde spürte ich wie sich mein Blick etwas verdunkelte. Anscheinend bemerkte er es auch, denn ich sah Verwirrung in seinem Blick aufleuchten. Doch nur für einen Bruchteil einer Sekunde, dann wurde sein Blick wieder Rätselhaft, Undurchschaubar.

,,Okay also, wen willst du Interviewen und an welche Fragen hast du gedacht?" fragte ich um es endlich hinter mich zu bringen.

~~~

Eine gefühlte Ewigkeit später hatten wir alles besprochen.

Da er mehr Kontakte hatte als ich, würde er sich um die Schüler kümmern die wir Interviewen würden. Außerdem würde er auch die Termine mit ihnen aus machen und die Fragen stellen, da er meinte er würde so etwas besser können als ich. Was auch immer. Und ich? Naja ich würde ihm eigentlich nur über die Schulter schauen und aufpassen, dass er die armen Schüler mit seinen Fragen nicht allzu verstören würde.

Als wir dann also fertig waren sprang ich von meinem Schreibtischstuhl, da ich so weit weg wie möglich sein wollte, und öffnete die Tür.

,,Super dann kannst du ja jetzt gehen." sagte ich und lächelte freundlich um die unabsichtliche schärfe aus meinem Ton zu nehmen.

,,Du willst mich aber schnell los werden." lachte er und stand auf.

,,Nein ich meine nur, es ist schon spät und du musst sicher schnell nach Hause."

,,Ich bin schon ein großer Junge weist du. Wenn du willst zeig ich es dir." er kam auf mich zu.

,,Wie..?" als er vor mir stand und sich zu mir runter beugte verstand ich was er meinte.

Ich drückte ihn weg und stellte mich leicht zitternd von dem beinahe Kuss vor meine geöffnete Tür.

,,Ich bezweifle nicht das du schon groß bist. Aber jetzt solltest du wirklich gehen Camoren. Und da du ja schon so groß bist, findest du den Weg zur Tür sicher auch allein"

Verdattert schaute er mich und dann die Tür an.

,,Wie du meinst.." brachte er nur heraus und ging ohne mich noch einmal an zu sehen raus.

Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, lehnte ich mich dagegen und stieß in meinem inneren einen Siegesschrei aus.

Ich Lyra Cansington hatte Cameron abblitzen lassen. Innerlich klopfte ich mir auf die Schulter. Irgendwer musste doch die Ehre der Frauen verteidigen.

An diesem Abend ging ich mit einem guten Gefühl im Bauch ins Bett.

Bis du mich verlässt {Pausiert}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt