Kapitel 8- Ungewollt

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Verdutzt schaute Cemoren auf und für einen Bruchteil einer Sekunde konnte man Verwirrung in seinem Blick erkennen, bevor er wieder den ignoranten Blick aufsetzte. ,,Habe ich da gerade richtig gehört? Du willst einen Artikel über unsere Schüler schreiben, um ihr wahres ich zu offenbaren und ihre Geheimnisse zu lüften?" fragte ich und ließ mir meine Verwirrung nicht anmerken. Ich war immer noch sauer wegen gestern Abend was ich ihm mit meinem Blick auch zu verstehen gab. ,,Genau das habe ich vor, was dagegen?" fragte er und anstatt mich böse an zu gucken weil ich ihn so angefaucht hatte schaute er mich amüsiert an was mich noch mehr auf regte.

,,Und ob ich etwas dagegen habe. Die Leute sind so wie sie sind, und wenn sie ihr wahres ich zu verdrängen versuchen, wird das schon seine Gründe haben. Außerdem gehen uns die Geheimnisse von ihnen nichts an, jeder hat seine Geheimnisse und ich denke nicht das du wollen würdest das deine Geheimnisse einfach groß und fett in der Schülerzeitung, wo sie alle lesen können, veröffentlicht werden." redete ich mich etwas in rage und wurde mit jedem Wort etwas lauter. Mir war dabei nicht bewusst wie sehr das alles auf mich zu traf. 

,,Bist du nicht der Meinung, jeder sollte so sein wie er ist und sich nicht verstellen?" fragte er und schaute mir forschend ins Gesicht. ,,Doch schon aber.." darauf wusste ich auch keinen Einwand mehr. ,,So ihr beiden, wenn du nicht mit Cemorens Vorschlag einverstanden bist dann schlage ihr vor, schreibt ihr diesen Artikel zusammen und du achtes darauf das er deinen Vorstellungen entspricht. Im übrigen finde ich ihn sehr gut Cemoren und freue mich auf euer Ergebnis." Unterbrach Mrs. Mier, unsere Lehrerin, unseren Wortwechsel. 

Habe ich da gerade richtig gehört? Ich soll mit Cemoren einen Artikel schreiben? Am liebsten hätte ich nein gesagt, aber ich wusste das er den Artikel sonst allein schreiben würde und mir das Ergebnis, egal wie gut es nun Geschrieben sein mochte, nicht gefallen würde. Also blieb mir wohl oder übel nichts anderes übrig als zu zu stimmen.

Cemoren hatte anscheinend mitbekommen das ich die Vorsitzende war und dachte wohl, er dürfte den Artikel ohne meine mithilfe nicht schreiben. Also blieb ihm ebenfalls keine andere Wahl als zu zu stimmen. Ich würde ihm sicher nicht sagen das am Ende immer noch Mrs. Mier entscheiden würde ob der Artikel nun Gedruckt wurde oder nicht.

Gequält ließ ich mich auf meinen Stuhl zurück sinken und wurde rot als ich bemerkte das mich immer noch alle anglotzten. Ich hatte noch nie so viel Aufmerksamkeit erregt und ich fühlte mich unwohl, was mich noch weiter den Stuhl runter rutschen ließ. 

Mir war immer noch nicht klar was er bei der Schülerzeitung machte aber ich hatte echt keine lust auch nur noch einen weiteren Gedanken an ihn zu verschwenden. 

,,Pass auf sonst fällst du noch vom Stuhl." hörte ich plötzlich eine tiefe Stimme hinter mir und zuckte vor schreck zusammen. Ich wusste ganz genau wer das war, auch wenn ich diese Stimme erst ein paar mal gehört hatte, sie war unverwechselbar. 

Ich schaute mich nicht nach ihm um, für heute hatte ich bereits genug von ihm. Doch da ließ er sich bereits auf den freien Platz neben mir fallen. War das jetzt sein ernst? ,,Na.. wie war dein Name nochmal?" fragte er und ich lachte leicht auf. ,,Guter versuch." Ich schaute ihn Bewusst nicht an, er sollte merken das ich keine Lust auf ihn hatte. Mein Name ging ihn immer noch nichts an und daran würde sich auch nichts ändern.

Er brummte nur. Anscheinend hatte er endlich bemerkt das er unerwünscht war, machte jedoch keine weiteren Anstallten auf zu stehen. Genervt schaute ich zu ihm rüber. ,,Ist noch was?"

,,Wann hast du Zeit?" fragte er und ich war etwas verwirrt. ,,Was?" 

,,Na wann wir uns treffen können um alles vor zu bereiten und so." jetzt wusste ich was er meinte. Er sprach von dem Artikel. Da ich keine Lust hatte mich noch weiter mit ihm zu unterhalten antwortete ich kurz und knapp. ,,Freitag nach der Schule bei mir." Ob er da nun keine Zeit hatte oder nicht war mir ziemlich egal. Ich stand auf sagte Ms. Mier das ich mit meiner Arbeit so weit fertig war und durfte gehen. 

Erleichtert atmete ich aus und war froh endlich den Blicken der anderen Schüler entkommen zu sein. Vor allem die Mädchen hatten uns angestarrt. Einige hatten ihren Blick ausschließlich auf mich fixiert und hätten Blicke töten können läge ich jetzt schon unter der Erde. Ich wusste echt nicht was ich getan hatte um solche Blicke zu ernten, ich hatte nie jemandem etwas getan, bis her bin ich wie Luft durch die Schule gewandelt, keiner hatte mich bemerkt. 

Nachdem ich beim Spind war machte ich mich auf in die Cafeteria um Sky zu suchen und beschloss ihr nichts von dem Vorfall zu erzählen.

Bis du mich verlässt {Pausiert}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt