Bis du mich verlässt {Pausiert}

Kapitel 12- Schmerz

So saß ich dort also, völlig verwirrt auf einem Waschbecken und starrte immer noch auf die Tür durch die Camoren so eben verschwunden war. 

Was war das denn?  Hatte er mich gerade wirklich hier allein gelassen? Nachdem er mich fast geküsst hat? Wieso hat er das gemacht? Wieso hat er das Gesagt? 

Doch da schoss es mir durch den Kopf. Wie dumm ich doch war, er wollte das. Gestern hat er mir gesagt das er alles bekomme was er wolle, und das ich ihn geküsst hätte war der Beweis dafür.

Wenn er mich wollte, hätte er mich haben können. Das wusste er und mir wurde es jetzt ebenfalls schmerzlich bewusst. 

Ich hatte mich damit geirrt das ich dachte er fühle "das" auch als er mir ununterbrochen in die Augen starrte. Er tat nur so als ob er es fühlen würde, er hatte spätestens seid dem Moment in dem er mit mir in den Waschraum der Spieler ging alles geplant.

Er hatte mich manipuliert. Dieser Gedanke traf mich wie ein Schlag! Er wollte Gewissheit darüber das er mich genauso wie alle anderen Mädchen haben konnte wenn er wollte, doch da ich jetzt wusste was er vor hatte, war ich mir sicher das so etwas wie gerade nicht noch einmal passieren würde.

Als mir dies alles bewusst wurde steigerte sich mein Hass gegenüber ihm jetzt noch mehr und habe ich ihn bis jetzt noch nicht gehasst, tat ich es spätestens ab diesem Moment. In dem Moment in dem mir klar wurde was für ein Arsch er war!

Ich wusste nun wie ich mich ihm gegenüber zu verhalten hatte. 

Ich sprang von dem Waschbecken runter und lief durch die Tür. Als ich Sky durch den Tunnel auf mich zu kommen sah, wurde mir erst bewusst wie lange wir beziehungsweise ich dort drin war(en). 

,,Wo warst du-" fragte sie mich ,,-ich habe dich schon überall gesucht, komm das Spiel hat schon angefangen." ,,Sorry, ich war nur kurz im Waschraum." antwortete ich knapp und ging mit ihr in Richtung Spielfeld durch den Tunnel.

Ich merkte wie sie auf meine Hände starrte und hörte sie auch promt, neugierig wie sie war, nachfragen ,,Was ich mit deinen Händen passiert?" ,,Nichts weiter, ich bin nur hingefallen." antwortete ich. Wenigstens die halbe Wahrheit dachte ich mir. Sie hatte meinen Tonfall richtig gedeutet der ihr klar machte, das ich dieses Gespräch bis auf weiteres nicht hatte fortführen wollen.

Das war noch so eine Sache die ich sehr an ihr schätzte. Sie merkte wenn ich über etwas nicht reden wollte oder ich einfach schlecht gelaunt war. Vor allem aber war ich froh das sie mich in ruhe ließ wenn sie dies bemerkte. 

Doch auch das tat sie nur, und das wusste ich genau, weil sie wusste das ich es ihr irgendwann schon erzählen würde. Wenn ich bereit dazu wäre.

Wir kamen bei unseren Plätzen an und ich schaute gelangweilt zu. Hin und wieder spürte ich wie Sky mich von der Seite ansah und nur darauf wartete das ich ihr erzählte was los war. Doch das konnte ich nicht, jedenfalls noch nicht. Ich wollte jedoch auch nicht das sie vom Spiel und vor allem von Jake abgelenkt war, wo es doch gar keinen Grund dafür gab. 

Ich sah zwar die ganze Zeit aufs Spielfeld, vor allem um nicht auf Sky's Blicke reagieren zu müssen, aber achtete nicht wirklich auf das Spiel da ich in Gedanken versunken war. 

Nun jedoch konzentrierte ich mich aufs Spiel. Ich entdeckte Jake anscheinend war er running back und dann sah ich Camoren. Er war der Quarterback und landete grade einen Touch down was alle jubeln lies. 

Ich merkte gar nicht das ich ihn angestarrt hatte und schaute mich bei den Jubelschreien verwirrt um. Ich sah wieder zu Camoren der eingebildet Grinste. Am liebsten hätte ich ihm sein Grinsen aus dem Gesicht geschlagen. 

Als ich auf die Uhr schaute, sah ich das das Spiel kurz vor Ende stand. Nach weiteren fünf Minuten war es dann auch wirklich vorbei und ich sprang auf. 

,,Na dann, lass und gehen." sagte ich zu Sky und lief schon durch die Reihen.

Als ich unten angekommen war, wollte ich mich auf den Weg zum Parkplatz machen doch als ich mich umdrehte um nach zu schauen wo Sky blieb sah ich sie vor dem Tunnel, eng an Jake geschmiegt.

Ich wusste, dass sie nur Freunde waren aber wussten sie das auch? Klar umarmten sie sich nur, aber so wie sie sich an ihn presste und er sie besitzergreifend festhielt, könnte man denken das sie ein Paar wären.

Ich musste mich zusammenreißen um sie nicht angewidert anzusehen. das musste doch eklig sein, jemanden zu umarmen wenn er so verschwitzt ist... 

Wiederwillig lief ich zu ihnen. ,,Ich will euch ja nicht stören, aber wollten wir nicht gehen?" fragte ich etwas beschämt und schaute zu Sky die sich wiederwillig aus Jakes Umarmung löste. 

,,Eh ja also das ist so..-" begann Sky und ich dachte mir schon das jetzt irgend eine Bitte folgen würde. ,,-Jake hat uns zu einer Party eingeladen und ich würde da wirklich unglaublich gern hin. Du musst natürlich nicht mitkommen." war das ihr ernst? 

,,Meinetwegen, solange ich nicht mit muss.." antwortete ich da ich keine lust hatte zu diskutieren und ich wusste das ich Sky nicht hätte von dieser Party abhalten können wenn Jake dabei war. Das einzige was ich hätte tun können, wäre mit auf diese verdammte Party zu gehen und das war das letzt was ich wollte.

Sie klatschte begeistert in die Hände ,,Daaaanke du bist die aller beste." Quikte sie. Ich brummte nur etwas unverständliches vor mich hin.

Wir liefen durch den Tunnel mit Jake zum Umkleideraum und ich fühlte mich wie das fünfte Rad am Wagen wie ich da so hinter ihnen her trottete.

Ich hörte ihnen nicht wirklich zu da ich schon wieder in meine Gedanken versunken war.

Ich war ein wenig zurück geblieben und hatte gar nicht mitbekommen wie Jake mit Sky verschwunden war. 

Ich holte mein Handy aus der Tasche und lehnte mich an die Wand die etwas weiter entfernt von der Tür zur Umkleide war und wartete auf Sky.

Doch als ich das übertriebene Kichern eines Mädchens hörte Blickte ich auf und sah in die Richtung aus der es gekommen war. Ich sah zwei Schatten in der Dunkelheit des Tunnels. Der eine lehnte wie ich an der Wand. Der andere war größer und hatte beide Hände unter dem T-shirt des Mädchens was ich als den Schatten an der Wand entzifferte. 

Der Kopf des Typen war nach unten gebeugt und Küsste anscheinend ihren Hals. Ich konnte meinen Blick nicht von dem Geschehen abwenden und lief ungewollt ein paar Schritte auf sie zu. 

Als ich näher dran war sah ich ein ungefähr 1,70 großes Mädchen mit kurven an den richtigen stellen und langem blondem Haar. Als ich den Typen genauer musterte schnappte ich unwillkürlich nach Luft und presste mir die Hand auf den Mund.

Es war Camoren der dort stand und mit diesem Mädchen rum machte. Es hätte mich eigentlich kalt lassen sollen, doch ich verspürte einen Stich in der Brust.

Er hob den Kopf und sah in meine Richtung.