3 Kapitel

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Sie ist ein Kind!


Dr. White, Mr Goerge, Onkel Falk und ich waren auf dem Weg in den Dokumentenraum, während sich Grace und Glenda im Drachen Saal ankeiften.

Wir kamen im Dokomentenraum an, der immer noch leer war. Ich lehnte mich an die Wand, während die Erwachsenen anfingen leise zu tuscheln. Natürlich hätte ich mit ihnen reden können, aber warum? Die interessieren sich ja auch nicht für meine Meinung.

Ich hatte mich gerade entspannt, da tauchte das Mädchen vor mir auf. >>Hallo, Wendy.<< Da ich ihren Namen immer noch nicht wusste, naja, ihn wieder vergessen hatte, nahm ich einfach den Namen von vorher.

Sie funkelte mich wütend an. >>Gwendolyn!<<

Die drei Erwachsenen fuhren herum und starten uns an. Mr Goerg sah hoch erfreut aus, während Dr White misstrauisch aussah.

>>Das waren fast fünfzehn Minuten. << sagte Mr Goerge. >>Ist alles in Ordnung mit dir, Gwendolyn? Fühlst du dich gut?<< Das werde ich nie gefragt. Wie unfaer ist das den?

Sie nickte.

>>Hat dich jemand gesehen?<< OK, das werde ich auch immer gefragt.

>>Es war niemand da. Ich habe mich nicht von der Stelle gerührt, wie Sie gesagt haben<< Sie reichte Mr Goerge die Taschenlampe und den Siegelring. >>Wo ist meine Mum?<< Großer Gott. Ist sie 3 Jahre alt?

>>Sie ist oben bei den anderen.<< sagte Onkel Falk.

>>Ich will mit ihr sprechen.<< Sie ist ein Kind. Genau wie Charlotte gesagt hat.

>>Keine sorge, dass kannst du auch. Nachher.<< sagte Mr Goerge. >>Aber zuerst ... Oh, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.<< Er strahlte über das ganze Gesicht. Worüber freut er sich denn so Krankhaft?

>>Meinen Neffen, Gideon, kennst du ja bereits.<< meinte Onkel Falk. >>Er hat das, was du gerade durch machst, bereits seit zwei Jahren hinter sich. Allerdings war er besser vorbereitet als du. Es wird schwer werden, all das nachzuholen, was in den vergangenen Jahren bei dir versäumt wurde.<<

>>Schwer?<< fragte Dr. White. >>Ich würde eher sagen, unmöglich.<<

>>Das ist auch gar nicht nötig.<< sagte ich. Ich dachte an all die Geschichten von Charlotte. Sie ist ein baby. >>Ich kann das viel besser allein.<<

>>Wir werden sehen.<< meinte mein ach so tolle Onkel.

>>Ich glaube, ihr unterschätzt das Mädchen.<< sagte Mr Goerge. Also er mochte sie ja wirklich.

Mr Goerge verfiel in einen feierlichen Ton. >>Gwendolyn Sheperd! Du bist jetzt Teil eines uralten Geheimnisses. Und es wird Zeit, dass du dieses Geheimnis zu verstehen lernst. Zuerst solltest du wissen ...<< Gott, wollte der ihr jetzt alles aus dem Stehgrei aufzählen? Der hat ja einen an der Waffel. Zum Glück fiel Dr. White ihm ins Wort. >>Sie mag das Gen haben, aber das heißt noch lange nicht, das man ihr vertrauten kann. <<

Meine Meinung. >>Oder dass sie über haupt versteht, worum es geht.<< sagte ich.

Gwendolyn starrte mich an und der Blick sagte ganz eindeutig, was sie von mir hielt. Na ja, auch egal.

>>Wer weiß, welche Instruktionen sie von ihrer Mutter bekommen hat.<< fuhr Dr. White fort. >>Und wer weiß, von wem diese wiederum ihre Instruktionen erhalten hat. Weit haben nur noch diesen einen Chronografen, einen weiteren Patzer können wir uns nicht erlauben. Das möchte ich einfach nur zu bedenken geben. <<

Mr Goerge wirkte, als hatte Dr. White geschlagen. >>Man kann alles auch unnötig verkomplizieren.<<

>>Ich nehme sie jetzt mit in mein Behandlungszimmer.<< meinte Dr. White. >>Nichts für ungut, Thomas. Aber für Erklärungen ist später noch genug Zeit.<<

Das Mädchen. Gwendolyn? Sagte. >>Ich will meine Mum!<< Großer Gott. Ist sie ein Kleinkind?

>>Du musst keine Angst haben, Gwendolyn.<< sagte Mr Goerge. >>Wir brauchen nur ein bisschen Blut von dir, außerdem ist Dr. White für dein Immunschutz und deine Gesundheit zuständig. In der Vergangenheit lauern leider jede Menge gefährliche Erreger, die der Organismus der Menschen heute gar nicht mehr kennt. es wird auch ganz schnell gehen.<<

Das hörte sich grauenhaft an. Wahrscheinlich dachte er, dass sie das beruhigte, leider bewirkte das genau das Gegenteil. Dass hätte es doch bei jedem normal funktionierenden Menschen.

>>Aber ich ... Ich will nicht allein sein mit Doktor Franken ... White.<< sagte Gwendolyn. Wollte sie befand wirklich Dr. Frankenstein sagen? Großer Gott sie ist so ein Kleinkind. Wie kann man so verrückt sein.

>>Dr. White ist nicht so ... Herzlos, wie es dir scheinen mag.<< sagte Mr Goerge. >>Du musst nicht ...<<

>>Doch muss sie!<< knurrte Dr. White.

Gwendolyn verengte die Augen zu Schlitzen und ich wünschte, ich könnte in diesem Moment Gedanken lesen. >>Ach ja? Was tun sie denn, wenn ich mich weigere?<< nun ja, ich könnte dir etwas auf den Kopf schlagen , dir damit eine Vollnarkose geben und dir das Blut dann gewaltsam entfernen. Oder so was hätte ich geantwortet.

Doch bevor er antworten konnte, sagte mein langweiliger Onkel: >>Ich werde Mrs Jenkins Bescheid geben lassen.<< Seine Stimme ließ keinen Widerspruch zu. >>Mr Goerge wird mitgehen, bis sie da ist. Wir treffen uns dann in einer halben Stunde oben im Drachensaal. <<

Mr Goerg und Gwendolyn gingen zum Ausgang. Dabei viel mein Blick aus ihre Beine. Sie waren nicht so lang und dünn, wie die von Charlotte. Die ist aber auch ein -wie Madamme Rossini sie nennt- Hungerhaken. Da waren Gwendolyns Beine viel schöner.

Doch aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte sie lauter Kratzer an den Vaden. Was hatte sie gemacht.

Na ja, egal. Charlotte sagte doch so oft, wie tolpatschich Gwendolyn ist.


Rubinrot - Gideons SichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt