Rubinrot - Gideons Sicht

18 Kapitel

Limo - Fahrt

Nachdem ich Falk alles erzählt hatte, fuhr ich mit Mr George zur Saint Lenox. Die Limousine hielt genau vor dem Parkplatz.

>>Gideon, geh doch raus und halte Ausschau nach Gwendolyn.<< Ich stöhnte. Warum?

Ich trat hinaus und stellte mich einige Meter neben die Limousine. Sie würden mich bestimmt alle anstarren. Das konnte lustig werden.

Es klingelte und haufenweise Schüler traten auf den Schulhof und sie, wie sollte es auch anders sein, starrten mich an. Aber ich konnte es ihnen nicht verübeln. Ich würde auch auf den Typen starren, der neben einer Limousine vor der Schule steht. Das normalste der Welt.

Charlotte kam auf mich zu. >>Sieh doch, wie kindisch die alle sind. Als hätten die noch nie eine Limousine gesehen.<< keifte Charlotte.

>>Ich glaube, dass trifft zu Charlotte.<<

Sie lächelte mich mit ihrem Grübchen lächeln an. >>Kann sein.<<

Charlott begann zu reden doch ich hörte nicht zu. Sie war meine Freundin, trotzdem fand ich das Thema echt langweilig.

Ab und zu gab ich ein paar zustimmende Laute von mir und ich glaubte am Ende, dass ich mich mit ihr zum Kino verabredet hatte. Irgendwann, wenn ich mal Zeit hatte.

Ich streichelte ihr Wange und beugte mich runter. Einen Moment lang überlegte ich sie zu küssen, endschied mich dann aber nur für einen Wangenkuss. Ich wollte nicht, dass sie sich Hoffnungen machte. Und außerdem wollte ich meinen ersten richtigen Kuss nicht verschwenden.

Charlotte lächelte mich noch einmal an und ging dann weg.

Ich drehte mich zur Treppe um und sah, wie sich dort eine Gruppe von Schülern unterhielt. Dort waren vier Mädchen, darunter Gwen. Zwei andere sahen aus, als würden sie gleich anfangen, zu starren. Das vierte Mädchen stand neben Gwen, und wirkte wie die Ruhe selbst. Dann war da noch ein Junge. Er hatte einen Arm auf Gwens Schulter gestützt. Wahrscheinlich war er ihr Freund.

Nach dieser Erkenntnis war mein Hals wie zugeschnürt. Ich schluckte den Klos hinunter. >>Gwendolyn!<< rief ich. >>Da bist du ja endlich!<<

Alle auf der Treppe sahen erst mich an, dann Gwen. Sie hingegen sah mich einfach nur an.

Das blonde, die Ruhe selbst Mädchen, gab Gwen einen Schups und sagte etwas.

Alle auf der Treppe starrten mich an, genau wie Gwen. War ich ihr peinlich? Oh Gott, ich hoffte nicht.

Als sie endlich bei mir ankam starrten die anderen uns immer noch an. Das Ruhe Mädchen wirkte aber wesentlich entspannter als die drei anderen zusammen. Sie lächelte sogar aufmunternd zu Gwen.

>>Hi.<< sagte sie, als sie bei mir ankam.

>>Bist du über Nacht gewachsen?<< Ok, blöde Frage, doch ihr Rock sah kürzer aus. Irgendwie gut, aber kürzer.

>>Nein. Die Schuluniform ist eingelaufen.<< sagte sie locker, als wäre nichts.

Ich konnte nicht anders als grinsen. Dann sah ich wieder zur Treppe. Ein Mädchen schien gerade zu Hyperventilieren. Das andere Mädchen versuchte sie zu beruhigen. Der Junge interessierte sich nicht, für die beiden Mädchen. Und das Ruhe Mädchen sieht uns mit einem kleinen lächeln an. >>Sind das deine Freundinnen da oben? Ich glaube, die eine fällt gerade in Ohnmacht.<<

>>das ist Cynthia Dale.<< sagte Gwen ohne sich um zu drehen. >>Sie leidet unter erhöhtem Östrogenspiegel. Falls du Interesse hast, stelle ich gern den Kontakt her..<< Ihre Augen funkelten in diesem verschwörerischen blau und ihre Worte brachten mich dazu, mein lächeln zu vertiefen.