16 Kapitel

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meine Schuld?


Die Limousine hielt vor Temple und Mr Goerge und ich betraten das große Gebäude.

Mrs Jenkins saß immer noch an ihrem Schreibtisch. Diese Frau machte echt zu viele Überstunden.

>>Oh, Gideon. Ihr Onkel erwartet sie beide im Drachensaal.<< sagte Mrs Jenkins mit freundlicher stimme.

>>Ich komme nach, wenn ich mich umgezogen habe.<< sprach ich zu Mr Goerge. Ich wollte endlich aus diesem Unbequemen Schrott raus.

>>Nein.<< sagte Mrs Jenkins. >>Er erwartet sie jetzt! Mr Goerge wird nachkommen.<< Och man. Dann musste ich wohl noch etwas warten.

>>Ok.<<

Beide sahen mich entgeistert an. Sie hatten wohl mit mehr widerstand gerechnet. Diese Variante gefiel mir zwar nicht, aber trotzdem. Denn so würde ich eine endlosen Diskussion entgehen. Was hieß, dass ich bei Onkel Falk schneller fertig war. Was wiederum dazu führte, dass ich diese Klamotten schneller los wurde. So machte es Gwen doch auch immer. Zumindest vermutete ich das.

Ich bemerkte, dass ich angefangen hatte, zu lächeln.

Die beiden Erwachsenen starrten mich jetzt nicht mehr entgeistert sondern verwirrt an. Die fragten sich wohl, was mit mir nicht stimmte. Und das war eine berechtigte frage.

Ich grinste die beiden an und ging rückwärts weg. >>Bis später, bzw. morgen.<< Ich drehte mich wieder richtig rum und trat in einen Flur.

Im Hintergrund hörte ich noch Mr Goerge und Mrs Jenkins reden.

Mrs Jenkins: >>Er war ... fast nett.<<

Mr Goerge: >>So ist er schon den Ganze Tag.<<

Mrs Jenkins: >>Vielleicht tut Gwendolyns Anwesenheit ihm gut.<<

Mr Goerge: >>Ja allerdings. Sie ist so ein nettes, freundliches Mädchen. Er kann bestimmt noch viel von ihr lernen.<<

Mrs Jenkins: >>Dem stimme ich zu.<<

Dann war ich zu weit weg um noch einen Weiteres Wort zu verstehen.

Am Drachensaal angekommen wollte ich sofort rein gehen, stockte dann aber und klopfte erst. >>Herein?<< fragte Onkel Falk von innen.

Ich trat herein und lächelte. >>Hey Onkel Falk. Wie geht's dir? Also ich hatte einen echt beschissenen Tag. Und wie war deiner?<<

Ich lächelte, ohne zu wissen, warum. Der Tag war wirklich beschissen, denn noch war ich bei bester Laune. Vielleicht wurde ich jetzt schon genauso verrückt wie Gwen.

>>Gideon. Na endlich.<< Falk saß an seinem großen Schreibtisch und neben ihm stand Dr. White.

>>Warum bist du so gut gelaunt.<< wollte Dr. White wissen. Was weiß ich?

>>Ich habe keine Ahnung.<< antworte ich Wahrheitsgetreu.

>>Das tut ja jetzt auch nichts zur Sache.<< sagte Onkel Falk. >>Gideon. Was ist passiert? Und wo ist eigentlich Gwendolyn? Außerdem, dein Arm!<< Oh, es war ihm doch aufgefallen, dass ich verletzt bin. Das heißt, er schenkte mir doch etwas Aufmerksamkeit.

>>Gwendolyn ist zu Hause. Wir haben sie dort Abgesetzt. Meinem Arm geht es gut. Das war nur ein kleiner Kratzer, den sich Dr. White gleich mal ansehen kann. Und es war eigentlich nichts großes.<< Ok, voll gelogen. >>Wir sind in einen Hinterhalt der Florentinischen Alianz geraten. Irgendwo muss ein Leck gewesen sein. Jedenfalls wurden wir im Hyde Park überfallen. Der Kutscher Wilbour oder Wilhour, wobei ich mir inzwischen ziemlich sicher bin, dass er Wilbour hieß, wurde sofort erschossen. Deshalb war er keine große Hilfe. Es waren drei gegen mich. Während der dritte noch auf dem Weg zu uns war, habe ich den ersten getötet. dann musste ich allerdings wieder gegen zwei fechten und sie waren eindeutig besser. Daher habe ich auch den Kratzer. Irgendwann stand ich mit dem Rücken an der Kutsche und dann hat Gwendolyn einen der Männer mit Wilbours Degen aufgespießt. Den anderen konnte ich allein ausschalten.<<

Rubinrot - Gideons SichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt