Kapitel 3

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Kapitel 3

Ich ging in dieser Nacht nicht nach Hause. Stattdessen ging ich ziellos durch die Gegend und lehrte mich irgendwann Auf eine Bank und starrte in den Himmel.

Ich fing an die Sterne zu zählen, die so unendlich weit am Himmel glitzerten, gab es aber schnell wieder auf.

Dann lag ich einfach da, Tat nichts, dachte nichts und fühlte nichts.

Ich blieb auch dort liegen als es anfing zu regnen und sich Tropfen in meinem Gesicht sammelten und kalt wurden.

Ich ignorierte alles und trieb weiter im nichts.

Ich war leer.

Nur noch eine Hülle die nicht wusste was sie Tat, wo sie anfangen sollte, wonach sie greifen sollte.

Erst als die Sonne hinter den Wolken erschien stand ich auf und fühlte mich kalt und steif.

Ich schleppte mich zum Bahnhof und wartete auf den Zug.

Am Bahnhof waren um diese Uhrzeit nur wenig Leute, in einer Ecke stand ein Obdachloser und wühlte im Mülleimer und vereinzelt standen Leute herum die erst jetzt vom Feiern kamen oder auch jetzt schon zur Arbeit mussten.

Ich stellte mich in eine Ecke und wartete auf den Zug.

Irgendwann stellte sich ein Mädchen, dass etwa in meinem alter war, neben mich ins zündete sich eine Zigarette an. Sie hatte lange, glatte Schwarze Haare und eine Blasse haut.

Als in sie bemerkt hätte, dass ich sie musterte schaute sie mich an und grinste.

Ihre Augen hatten eine Farbe die ich noch nie gesehen hatte, irgentwie Bernstein Farben, nein - gelb war ein besserer Ausdruck.

„Kannst du mir sagen wo wir hier sind?", fragte sie mich immernoch lächelnd. Einen Moment schaute ich sie verwirrt an.

„Stadtrand... Uni...", sagte ich langsam. Sie nickte.

„Ich steig gerne einfach so in eine Bahn ohne zu wissen wo ich Lande", sagte sie als ob sie meine Gedanken lesen könnte.

Dann hielt sie mir eine Zigarette hin. „Nein danke, ich rauche nicht"

Sie zog die Augenbrauen hoch. „Du siehst aber aus als könntest du eine gebrauchen"

„Was?"

„Du siehst aus als hättest du ne Leiche gesehen", sagte sie lachend.

Ich stockte, und mein Hals zog sich zusammen. Auch wenn das nur ein Sprichwort war, und auch wenn sie da nur zum Spaß daher gesagt hatte; sie hatte recht.

„Hab ich", flüsterte ich.

Sie legte mir eine Hand auf die Schulter, sie war dünn und warm.

„Alles ist vergänglich"

Das waren ihre einzigen Worte.

Zuhause schmiss ich mich zuerst auf Bett und vergrub mein Gesicht in dem warmen weichem Kissen.

Ich wünschte mit manchmal ich könnte mein Leben einfach verschlafen.

Als ich wieder Aufstand war es Mittag und mein Magen knurrte, ich hatte seid geraumer zeit nichts mehr gegessen.

Ich schlürfte müde in die Küche und öffne den Kühlschrank.

Resigniert stellte ich fest, dass er so gut wie leer war, seufzend griff ich nach einem Jogurt und musste feststellen, dass er schlecht war.

„Alles ist vergänglich", grummelte ich während ich den Jogurt, und so mit meine letzte Hoffung in meiner Wohnung etwas essbares zu finden, in den Müll kippte.

DamianWo Geschichten leben. Entdecke jetzt