Kapitel 5

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Kapitel 5

Eine Weile starrte ich noch das Telefon an und wusste nicht in ich lachen, schreien oder weinen sollte.

Als ich mich allmählich lockerte merkte ich, dass ich am ganzen Körper Schweißnass war und beschloss ein Bad zu nehmen.

Das Warme Wasser dampfte und hüllte das komplette Bad mit nebligen Schwaden ein.

Das Wasser war warm und entspannte meine müden Muskeln.

Während ich den Dampf in der Luft beobachtet ließ ich die letzten Ereignisse in meinem Kopf noch einmal rewü passieren.

Entweder hatte ich abstruse Wahnvorstellungen, die wahrscheinlich auf den Schock zurück zu führen waren, dass ich meine Tote schwerer gefunden hatte oder das alles war die Wahrheit.

Die erste Möglichkeit ergab durchaus mehr Sinn, dennoch... Das fühlte sich alles so wahr an.

Ich Strecke meine arme nach oben und schloss meine Augen.

Sie sprächen die ganze zeit von irgendwelchen Fähigkeiten und einer Aufgabe von mir.

Aber selbst wenn das alles die Wahrheit sein sollte, ich würde niemals etwas mit der Person zu tun haben wollen, die meine Schwester umgebracht hatte.

Allmählich dachte ich würde wegen der ganzen Sache wahnsinnig werden und überlegte sogar mich in die nächste Klinik einweisen zu lassen.

Ich schloss meine Augen und atmete tief ein, als ich meine Augen wieder öffnete war das Wasser blutrot. Ich zuckte zusammen und schloss nocheinmal meine Augen, als ich sie erneut öffnete war das wasser wieder normal.

Irgendetwas war hier ganz und gar nicht Normal.

Ich beschloss fürs erste meine Wohnung nicht zu verlassen, damit nicht noch mehr komische Dinge passieren würden. In meiner Wohnung sollte nicht viel passieren. Bis zum Abend hatte ich mich in eine Decke gekuschelt, auf meiner Couch gesessen und fern geschaut. Aber irgendwann konnte ich nicht mehr still sitzen und stand auf und lief im

Wohnzimmer auf und ab. Ich beschloss mir etwas zu essen zu machen aber als ich den Kühlschrank öffnete war der einzige Inhalt etwas Käse und zwei Tomaten. Resigniert zog mit Schuhe und eine Jacke an. Ich würde wohl doch rausgehen müssen.

Glücklicherweise war der nächste Supermarkt nur zwei Straßen entfernt.

Die luft war kalt und es bildeten sich kleine weiße Wolken beim

Ausatmen. Es würde wohl die nächsten Tage frieren. Ich zögernd kapuze auf und versuchte den wenigen Menschen dient entgegen kamen möglichst aus dem weg zu gehen.

Der Supermarkt war leer. Nur ein paar Leute standen zwischen den Regalen und holten sich Sachen für einen fernseh Abend oder eine Party. Ich schnappte mir zwei tiefkühl Pizzen und wollte mit noch Getränke holen, da stellte sich ein kleiner junge vor mich. Er war vlt fünf Jahre und trug ein blaues Flanell hemd. Er starrte mich ausdruckslos an, was mir irgendwie Angst machte also schlenderte ich schnell weiter. Als ich kurz zurück guckte starrte der kleine junge mich immernoch an und auf einmal verzerrte sich sein Gesicht zu einer hässlichen Fratze die surreal und grausam aussah.

Vor Schreck ließ ich fast die Pizzen fallen und beschloss direkt zur Kasse zu gehen.

Je näher ich zur Kasse ging, desto mehr hatte ich den Eindruck, dass mich alle anderen anstarrten.

Ihre Blicke Brannten auf meiner Haut und ich spürte wie sich Schweißperlen auf meiner Stirn sammelten.

Das ist nicht normal .

Es wirkte als ob sämtliche Kunden des Ladens hinter mir her liefen. Ihre Blicke brannten auf meiner Haut.

Was passiert hier nur?

Ihre Gesichter verzogen sich zu Fratzen die mich mit leeren Augen anstarrten. Ich ließ mein essen fallen und rannte raus an die Frische Luft und lehnte mich an eine Häuser Wand. Ich atmete die kühle Nachtluft ein.

Was ist bloß los mit mir?

Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und schloss für einen Moment die Augen um mich wieder zu ordnen.

„Junger Herr hätten sie vielleicht ein bisschen Kleingeld?", fragte ein Man. Ich erschrak ein wenig da er so plötzlich aufgetaucht war. Die Dunkelheit verbarg sein Gesicht aber ich schätzte dass er noch sehr Jung war.

„Junger Herr..?"

„Nein ich... Nein tut mir leid"

„Sie sehen aber nicht gut aus, ist alles in... Oh", er packte mich leicht am Arm um zu sehen ob alles in Ordnung sei, doch als er mich ansah erschrak er.

„Oh verzeihen Sie bitte! Ich hatte Sie nicht erkannt Oh Herr!"

Ich schüttelte den verwirrt den Kopf.

„Bitte was?"

Er hockte sich neben mich. Und dann sah ich auch endlich sein Gesicht: Er hatte zwei Hörner, die aussahen wie die einer Ziege.

Das kann doch noch sein! Nein!

Ich sprang ruckartig auf und schlug seine Hand weg. „Nein! Nein! Verschwindet alle! Ich bin das nicht! Ihr seid nicht echt!", schrie ich ihn an und lief davon.

Als ich wieder Zuhause war brannte meine Lunge vom rennen und der Schweiß lief mir den Rücken hinunter. Ich kämpfte mich die Treppen hoch in meine Wohnung und steckte meinen Kopf zuerst unter kaltes Wasser. Anschließend blieb ich auf dem kalten, harten Badezimmerboden sitzen und dachte einfach an gar nichts.

Ich saß bestimmt einige Stunden so da bis ich mich wieder aufrappelte.

Ich muss was unternehmen.

Ich klappte meinen Laptop auf und begann im Internet zu suchen.

Hilfe ich bin der Sohn des Teufels... Ich sehe Dämonen... Ich glaube ich werde Wahnsinnig..?"

Ich überlegte wie man das, was mir in den letzten Tagen passiert war überhaupt in Worte fassen konnte. Letztendlich entschied ich mich einfach für Stichworte. „Teufel"

Dazu gab es eine Menge Texte.

Auf einer Seite über Okkultismus hab es einen längeren Text der recht glaubhaft Klang. Aber eigentlich Klang für mich überhaupt nichts mehr glaubhaft.

„Lucifer war einst der erste und liebste Erzengel und lebte an der Seite Gottes. Lucifer war der schönste aller Engel, doch als Gott den Menschen schuf und sie ihm gleichstellen wollte, was gleichzeitig bedeutete, dass Engel fortan unter den Menschen standen, verließ Lucifer den Himmel zusammen mit der Hälfte aller Engel. Er konnte es nicht ertragen, dass er nun nicht mehr der liebste Gottes war. Lucifer baute sich nun sein eigenes Reich auf der Erde auf, mit seinen eigenen Gefolgsleuten. Laut der Legende führen er und Gott einen ewigen Krieg durch die Menschen."

Der Teufel war also einst ein Engel, auf diesem Gebiet war ich ziemlich unwissend, da ich weder im Religionsunterricht aufgepasst oder mich dafür interessiert hatte.

Ich suchte weiter. „Sohn des Teufels"

Hier wurden die Informationen etwas spärlicher, aber ich fand dennoch einen interessanten Text.

„Laut der Sage gibt einen Zweiten verlorenen Sohn. Der erste verlorene Sohn - Joseph Ben Jesus war der Sohn Gottes und der zweite verlorene Sohn trägt den Namen Damian und ist der Sohn Lucifers.

Verschiedene Quellen besagen, dass seine Mutter ein Schakal sei und er selbst der Antichrist, der den Untergang über die menschliche Welt herbei bringt"

Mein Atem stockte. Da stand ganz deutlich, dass der Name des Sohnes des Teufels Damian sei. Ich vergewisserte mich auf etlichen anderen Seiten aber alle sagten in etwa das selbe. Der Name variierte etwas; Damien, Damion, aber das konnte bei Überlieferungen schon passieren. Genauso ist es doch auch bei Mädchen.

Doch so langsam schlug mir die eiskalte Wahrheit ins Gesicht, und zwar, dass das alles kein Märchen ist, sondern die brutale Wahrheit.

DamianWo Geschichten leben. Entdecke jetzt