Kapitel 2
Als ich am nächsten Morgen aufwachte fühlte sich mein ganzer Körper schwer und erschöpft an.
Ich schlurfte aus dem Bett und frühstückte.
Es war Samstag. Samstag der 14. November.
Ich rieb mir die Augen und warf einen Blick in die Zeitung und war erleichtert nirgendwo einen Artikel über den Tod meiner Schwester zu finden, obwohl er sicher einen guten Artikel abgeben würde da sonst nicht viel passierte.
Nachdem ich mich langsam geduscht und angezogen hatte machte ich mich auf den weg zur Wohnung von Sarana.
Es war noch kälter geworden und man spürte, dass der Winter nicht mehr lange auf sich warten ließ.
Die meisten Bäume waren Kahl und die Wege waren voll mit rotbraunen Blättern.
Als ich vor ihrer Wohnungstür stand kam gerade eine junge Polizistin mit einem Plastikbeutel in der Hand, in dem irgendetwas verpackt war, heraus und lächelte mich an. „Kann ich dir helfen?", fragte sie freundlich.
Sie hatte blond gefärbte Haare, die sie zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen gebunden hatte und es zeichnete sich ein kleiner brauner Ansatz nahe der Kopfhaut ab.
Ich überlegte kurz bevor ich antwortete. „Ich bin Damian Zens, ihr Bruder. Ist Mike Heußner da?"
Die Frau nickte. „Der Kommissar müsste wohl in der Küche sein um die letzten Beweismittel zu sichern"
Ohne sie weiter zu beachten Huschte ich in die Wohnung und sah mich um.
Im Vergleich zu gestern waren wenig Polizisten hier, drei Stück und wenn man die junge Polizistin mitzählte die gerade gegangen war vier.
Eigentlich wäre es mir lieber gewesen es wär niemand hier.
Ich ging in die Küche, wo Mike Heußner gerade ein paar Plastiktüten, die anscheinend mit Beweismaterial gefüllt waren, beschriftete.
Als er mich sah hob er den Kopf und musterte mich einen Moment lang amüsiert. Er hatte kurze braune Haare und schien mir eigentlich etwas zu Jung um schon ein Kommissar zu sein und einen Mordfall zu leiten. Bestimmt hatte ihm sein gutes aussehen im Job viel weiter geholfen, besonders wenn seine Vorsitzender eine Frau seien sollte.
„Sie sind hartnäckig", sagte er zur Begrüßung und packte die Tüten in eine kleine Pappschachtel.
„Und sie sind ein lausiger Polizist, wenn sie mir immer noch nichts neues sagen können"
Er lachte. „Ich bin ein hervorragender Polizist!"
Mike packte das Schreibzeug weg und nahm die Schachtel unter den Arm.
Dann wurde sein Gesicht aber ernster und er blickte mich an. „Nun das ist streng vertraulich und sie sind laut Akte der einzige Angehörige also muss ich mich auch verlassen, dass das unter uns bleibt"
Ich nickte.
„Wir haben die Todesursache ihrer Schwester feststellen können. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit wurde sie erdrosselt. Aber bisher haben wir keine Spur vom Täter, er ist sehr vorsichtig vorgegangen und hat keine offensichtlichen Spuren hinterlassen", erklärte Mike ruhig und winkte dabei die restlichen Polizisten raus.
Ich schaute eine Weile auf den Boden. Erdrosselt. Das war eine sehr sadistische Methode.
Mike ging zur Tür und hielt sie mit auf und schloss sie von außen ab als wir beide heraus gegangen waren.
Dann stellte er die Kiste zwischen seine Füße und kramte etwas aus seiner Jacke.
„Bis wir alles wichtige geklärte haben darf niemand die Wohnung betreten... Auch nicht sie", sagte er dann mit Nachdruck und klebte ein Polizeisiegel an Tür und Rahmen, dass zerreissen würde, wenn jemand die Tür öffnen sollte.
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Damian
Mystery / ThrillerAls Damian seine Schwester nackt, tod und grotesk geschminkt in ihrer Wohnung findet bricht für ihn die Welt zusammen. Da seine Schwester sein einziger Lichtblick in seinem sonst so dunklen und chaotischem Leben war, beschließt er auf eigene Faust h...