Damian

Kapitel 7

Ich starrte schon seit einer gefühlten Ewigkeit das Telefon an und überlegte ob ich wirklich anrufen sollte.

Was hast du schon zu verlieren?

Ich griff nach dem Hörer.

666.

Eigentlich kam ich mir ziemlich dumm vor diese Nummer mit ernsthafter Absicht zu wählen.

„Hm ja?", brummte jemand am anderen Ende der Leitung.

„Eh - Hallo. Hier ist Damian"

Das Telefon klickte ein bisschen. Dann meldete sich eine Frauenstimme. „Hat aber lange gedauert", es war Nathara.

„Eh ja. Ich sollte eh wollte anrufen"

Was stammelst du denn so rum?

„Ja. Paymon hat schon erzählt, dass du dich bald melden würdest" Sie schwieg einen Moment. „Du hast dich nicht von ihm einwickeln lassen, oder?"

Hatte ich das denn?

„Eh nein. Hab ich nicht"

„Ja Ja ich jetzt auch egal, Hauptsache du hast dich endlich entschieden keine Pussy zu sein"

Ein wirklich sehr nettes Mädchen.

„Lucifer hat gesagt du sollst eine kleine Einweisung bekommen da du ja nichts weißt"

Womöglich gar nicht so schlecht.

„Ja, eh, klingt gut. Wann und wo denn?" Ich kam mir immer dämlicher vor wie ich in den Hörer stammelte.

„Ich hol dich einfach ab" Ohne meine amtiert abzuwarten legte sie auf. Eine Weile stand ich verwirrt neben dem Telefon. Das ist alles ein bisschen zu viel für mich.

Keine zehn Minuten später klopfte es an meiner Wohnungstür.

Nathara schleppte mich zum gleichen Restaurant wie letztes mal und auch diesmal kam mir alles etwas unwirklich vor.

„Was ist das für eine Art Einweisung?", fragte ich als wir durch das zweite Tor gingen.

„Woher soll ich das wissen?", Nathara machte immer mehr den Eindruck, als ob sie mich nicht mögen würde. Oder besser gesagt; als ob sie niemanden mögen würde.

Sie führte mich durch endlos lange Tunnel und in der Ferne waren ständig gequälte Schreie zu hören.

„Was sind das für Schreie?"

„Verlorene Seelen und so n Kram. Die werden für ihre Taten zu Lebzeiten bestraft", sie sagte das so beiläufig als wäre das ganz normal oder nur ein Scherz. Ich traute mich aber nicht nachzufragen und nahm es vorerst einfach so hin.

Nach einer Weile blieb sie vor einer der vielen gleich aussehenden Türen stehen. „Ach ja hätte ich fast vergessen zu sagen", Nathara grinste gemein. „Das ist dein Einweisubgsretual"

„Bitte was?"

„Ein Ritual, das dir erlaubt deine Kräfte zu nutzen, deinen Geist zu öffnen"

Als Nathara am Telefon Einweisung gesagt hatte, hatte ich mir das anders vorgestellt. „Was ist das für ein Ritual?" Ich konnte den leichten Anflug von Panik in meiner Stimme hören. „Siehst du schon", brummte sie und öffnete die Tür. Der Raum dahinter glich mehr einer Grotte der mit vielen kleinen Kerzen beleuchtet wurde. Am Rand saßen einige gestalten, die alle samt Frauen glichen aber doch irgendwie anders waren. Der einen wuchsen Hörner aus dem Kopf, die andere hatte einen Schnabel anstelle eines Mundes und solche Sachen.