Missbraucht

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"Nein! Lass mich los! Bitte..." flehte sie - doch er dachte nicht im Traum daran.

"Gib's doch zu, du stehst doch drauf du kleine Schlampe!" fuhr er sie an. Sie wand sich unter ihm. Versuchte sich verzweifelt zu befreien. Er drückte sie nun nur noch tiefer ins Bett. Auf ab. Rein raus. Unerbittlich drang er immer wieder in sie ein.

Sie schrie um Hilfe - doch kein Mucks kam über ihre Lippen. Winselte er solle ablassen von ihr, doch er lachte bloß und wurde noch härter. Schlug sie. Sie weinte. Betete innerlich dass das Ganze endlich ein Ende nehmen würde. Verlor letztendlich das Bewusst sein.

Sie schlug die Augen auf. Die Sonne schien ihr ins Gesicht. Sie lag immernoch da. In diesem einem Bett. Nackt.

Blaue Flecken zierten ihre blasse Haut. Ihre Hände waren eiskalt und zitterten. Sie sah sich um. Er war weg. Auf dem kleinen Tisch neben dem Bett lag ein Zettel: "Schweig oder du wirst es bitter bereuen!"

Unfreiwillig kam ihr die letzte Nacht hoch. Wie er ihre Tränen sah und weitermachte. Wie er ihre verzweifelten Hilferufe gehört hatte. Doch wie immer hatte diese niemand gehört. Unter Tränen brach sie wieder zusammen.

Langsam rappelte sie sich auf. Warf einen Blick auf die Uhr.

"13 Uhr 34 .. Oh nein .. wieder einen Tag verpasst... Langsam gehn mir dann die Gründe aus.. Wie lang soll das noch so weitergehn...?"

Plötzlich klopfte es an der Tür.

"Hallo? Bist du da?" rief jemand durch die geschlossene Tür.

"Ja... Wart bitte kurz!" erwiederte sie und hastete zum Schrank um sich anzuziehn. Viel zu große Klamotten, damit man die blauen Flecken und Wunden nicht sah die sie und ER ihr zufügte.

"Okay... Kannst reinkommen!" rief sie.

Die Tür öffnete sich, eine schlanke Frau trat ein.

"Die Schule hat angerufen, du warst schon wieder nicht da..." tadelte ihre Mutter.

Das Mädchen nickte stumm.

"Was denn los?" fragte die Mutter mit besorgtem Blick.

Das Mädchen verließ wortlos das Zimmer, ging ins Bad und wusch sich - gründlich. Ihr Haut war schon rot und brannte, aber ihr war es egal. Sie wollte es wegwaschen, dieses schmutzige Gefühl.

Leise schlich sie in die Küche und öffnete den Kühlschrank, aber nur um ihn wieder zu schließen und ins Bad zu eilen um sich nicht in der Küche zu übergeben.

"Wann nimmt das alles endlich ein Ende...?"

Ein stechender Schmerz durchzog sie. Weinend brach sie zusammen. Ihre Mutter betrat das Bad. Sie würdigte ihrer eigenen Tochter nur einen kurzen abfälligen Blick und verschwand wieder. Die Haustür fiel ins Schloss und sie war wieder allein. Sie schleppte sich zurück in ihr Zimmer wo sie sich auf's Bett fallen ließ und die Decke anstarrte. Ihr Kopf war voller Gedanken.

Sie spürrte wie sie immer müder wurde.

Nach und nach fielen ihr die Augen zu bis sie geschlossen blieben und sie in eine düstere Welt versank - ihren Träumen.

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