Sie schrie auf und fing an zu weinen. Zitterte am ganzen Körper. Ich schreckte auf. War ich etwa weggedöst während sie schlief?
„Hey, was hast du?" fragte ich erschrocken. Ihre Augen waren leer. Als wäre sie zwar wach, aber nicht geistig anwesend. Sie schrie und flehte man solle sie loslassen. Bettelte darum dass man sie doch endlich gehen lassen sollte. Mir blieb vor Schreck der Atem weg und ich starrte sie an.
„MARA! Was ist denn? Red doch mit mir!" schrie ich sie an und packte sie nun an den Oberarmen und rüttelte sie unsanft. Ich wusste nich was ich sonst hätte tun sollen. Sie starrte noch einen Moment in die Leere, ehe sie realisierte dass sie nicht an dem von ihr geträumten Geschehen beteiligt ist. Ihr Blick traf auf meinen und so sahen wir uns einige Augenblicke tief in die Augen.
Ihre Augen sind so wunderschön... Aber so traurig? Was ist diesem Mädchen nur passiert?
In ihren Augen versunken und meinen Gedanken hinterherhängend vergaß ich komplett dass ich sie noch fest am Arm gepackt hielt.
„T-Tut mit leid!" stammelte ich und ließ sie schlagartig los. Sie schüttelte nur den Kopf und wandte ihrem Blick dem Boden zu.
„Wie komm ich hierher...? Ich ... Wir waren doch an einer Straße?" fragte sie und sah sich sichtlich verwirrt um. Ich lächelte sie an.
„Du bist auf der Straße eingeschlafen. Ich konnte dich ja nur schwer dort liegen lassen. Also habe ich dich wieder hierher gebracht. Ich hoffe es ist kein Problem für dich?" erzählte ich ihr wahrheitsgetreu. Plötzlich schien es ihr zu dämmern.
„Mia?" fragte sie plötzlich.
„...Mia?" wiederholte ich fragend.
„Wo ist Mia?" fragte sie weiter, stand auf und lief suchend umher.
„Wer ist Mia?" erwiderte ich. Wirklich... Was stimmt mit diesem Mädchen nicht? Meint sie etwa das Mädchen von der Gruppe?
Sie blieb mitten im Raum stehen. Sah mich an.
„Sie ist also weg...?" murmelte sie. Was hätte ich anderes tun sollen als nur stumm zu nicken? Mir fuhren hunderte Gedanken durch den Kopf. Wer war sie wirklich? Wieso ist sie weggelaufen? Wieso hat Mia offensichtlich gelogen? Ich wusste nicht recht was ich sagen sollte. Also blieb ich vorerst ruhig sitzen.
„Sie hat mich beschützt..." begann sie zu murmeln „Sie hat es tatsächlich fertig gebracht mich davor zu bewahren zurück zu müssen..." Sie schien wieder in ihrer eigenen Welt zu sein.
„Mara?"
„Sie hat für mich gelogen..."
„Mara?!"
„Sie stellt mein Wohl über ihres..."
„MARA?!" schrie ich sie an. Sie zuckte zusammen. Reagierte aber weiter nicht auf mein Ansprechen. Ich stand auf und ging auf sie zu. Da kam mir eine Idee.
„Bella?" sprach ich sie erneut an.
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Missbraucht
Historia CortaEr lässt sie nicht in Ruhe. Ihre Mutter glaubt ihr nicht. Ihr Vater - unauffindbar. Keine Geschwister, aber eine beste Freundin. Doch diese bleibt allein zurück. Denn SIE hat andere "Pläne". Auch wenn es aussichtslos erscheint, findet sie dennoch Ha...