Teil 7 - Nenn' mich...

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Sie stockte. "M-Mein Name?"
"Ja, dein Name..." seufzte Luke und sah sie weiterhin an. Er merkte dass sie etwas unruhig wurde. Als er nach einigen Minuten noch immer keine Antwort hatte, meinte er zu ihr, sie müsse ihm keinen Namen sagen vorerst, er würde es bloß nett finden sie mit einem Namen ansprechen zu können. Sie nickte stumm. Luke nahm sie an der Hand und ging mit ihr ein paar Straßen weiter zu einem alten Gebäude. Auf den ersten Blick sah das Gebäude unbewohnt aus, doch bei näherem Betrachten merkte man dass in manchen Räumen ein schwaches Licht brannte. Luke ging voraus in das Haus hinein. Er deutete ihr an sie solle leise sein und sie nickte wieder stumm. Er führte sie durch den großen Garten des Anwesens und ging mit ihr auf eine Hütte im hinteren Teil des großen Gartens zu. Die kleine Hütte war umzäunt, am Zauntor war ein Schild angebracht:
Wenn Du einen Platz zum Schlafen suchst, tritt ein. Aber verlasse diesen Ort bitte genauso wie Du ihn vorgefunden hast. Außerdem bitten wir im Gegenzug für diese Raststätte für euch um Ruhe wenn ihr kommt und geht. - Die Hauseigentümer.
Luke lächelte als er die Tür öffnete. Außer ihm und ihre waren noch andere in dieser riesigen Hütte. Drei Jungs und 2 Mädchen. Luke begrüßte die 5 und stellte ihnen flüchtig das Fremde Mädchen soweit vor, wie er es konnte. Auch wenn es nicht sonderlich viel war. Die 5 schienen es für normal zu halten dass hier Menschen kamen und gingen ohne ihren Namen zu verraten. Eines der anderen 2 Mädchen lächelte die Neue an, begrüßte sie und hieß sie willkommen. Danach widmeten die 5 wieder sich selbs und redeten miteinander.

"Luke?" murmelte sie plötzlich. Er wandte sich zu ihr um.
"Ja?"
"Danke.."
"Für was denn?" Luke sah sie verwundert an.
"Dass du mich hierher gebracht has. Woher wusstest du dass ich keinen Schlafplatz habe?"  sie wirkte etwas zerknirscht und man merkte ihr an dass es ihr unangenehm war zu sprechen. Luke lächelte sie an.
"Das wusste ich nicht. Ich gehe meistens abends zu entlegenen Orten in der Stadt und schau ob dort jemand ist der kein Dach über der Kopf hat. Als du mir am Bahnhof begegnet bist, dachte ich mir dass du ein wenig verwahrlost aussiehst, und da dachte ich mir eben dass ich da heute nochmal hingehe. Da habe ich dich halt gefunden." Seine Augen schweiften im Raum umher ehe er sich in ihrem leerem Blick verlor. So standen sie einige Minuten im Raum und schauten sich bloß in die Augen.

Langsam aber doch ermüdeten beide. Doch da stellte sich ein Problem:
Die Hütte war groß, hatte zwei Badezimmer und Toiletten und eine Küche. Das größte Zimmer war das Wohn- und Schlafzimmer, in dem 6 Betten standen. Luke räusperte sich.
"Daran hab ich irgendwie nicht gedacht...." murmelte er. Er wandte sich nach seiner Begleiterin um. "Weißt du, irgendwie ist ein Bett zu wenig... wir müssen uns wohl eins teilen..." meinte er mit betretenem Blick "Also... wenn es dir nichts ausmacht, sons frage ich Tom ob er sich mit mir ein Bett teilt." fügte er noch schnell hinzu. Sie sah ihn an."M-Mara" hauchte sie.
"Was?" er sah sie verdutzt an.
"Du kannst mich Mara nennen."

MissbrauchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt